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Wird die Grandfey-Brücke bald barrierefrei?

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Nach vielen Diskussionen gibt es jetzt ein Baugesuch für neue Zufahrtsrampen zur Grandfey-Brücke. So soll das Viadukt für weite Kreise der Bevölkerung besser zugänglich gemacht werden.

Vielen Velofahrerinnen und Velofahrern sind sie schon lange ein Dorn im Auge: die Zufahrtsrampen zur Grandfey-Brücke, dem Bindeglied zwischen den Gemeinden Düdingen und Granges-Paccot. Wer heute die Brücke benutzen möchte, muss das Fahrrad erst mühsam über die viel zu steilen Rampen hochwuchten und kann sich glücklich schätzen, wenn er oder sie sich dabei nicht noch den Kopf an der millionenteuren Stahlskulptur von Richard Serra anstösst. Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ist die Passage gar kaum zugänglich.

Ein langer Prozess

Die beiden betroffenen Gemeinden wollen sich nicht mehr mit der Treppensituation zufriedengeben und haben deshalb ein Projekt mit neuen Zufahrtsrampen erarbeitet. Seit vergangenem Freitag liegen die Baugesuche zur Einsicht auf, doch der Weg dahin war steinig. Das ist keine Neuerscheinung. «Wahrscheinlich hat diese Treppe seit ihrer Entstehung Debatten ausgelöst», erklärt Düdinger Syndic Urs Hauswirth.

Der heutige Zugang zum Grandfey-Viadukt ist viel zu steil für Velofahrer und Personen mit eingeschränkter Mobilität. Bild: Aldo Ellena
Die Gemeinden Düdingen und Granges-Paccot haben ein Baugesuch für neue Zugangsrampen zum Grandfey-Viadukt gestellt. Velofahrer und Personen mit eingeschränkter Mobilität sollen in Zukunft ohne Probleme, wie sie heute bestehen, den Viadukt befahren resp. betreten können.V.l: Urs Hauswirth (Gemeindepräsident, Düdingen), Michael Reitze (Projektchef, Bereichsleiter Tiefbau Gemeinde Düdingen), René Schneuwly (Gemeindepräsident Granges-Paccot). Foto: FN / Aldo Ellena, Granges-Paccot, 19.07.2024

Seit 2017 suchen Düdingen und Granges-Paccot konkret nach alternativen Zugängen zur Brücke. Grund für die lange Planungsphase seien die vielzähligen Interessen, die dabei berücksichtigt werden müssen, so Hauswirth. Mit in die Planung einbezogen wurden etwa die kantonale Denkmalpflege, das Amt für Umwelt, Vertreter der Brückeneigentümerin SBB sowie das Amt für Mobilität. «Die Schwierigkeiten begannen bereits, als wir dem Kanton erste Handskizzen präsentierten», erinnert sich Hauswirth.

Doppelt geschützt

Besonderes Kopfzerbrechen bereitete die Tatsache, dass sowohl die Brücke, als auch das Kunstwerk unter Denkmalschutz stehen. So scheiterten frühere Vorschläge an einem Gutachten der kantonalen Kulturgüterkommission. Das Viadukt sei «eine der schönsten Eisenbahnbrücken der Schweiz» und somit von nationaler Bedeutung. Gleiches gelte auch für die umstrittene Skulptur, so Stanislas Rück, Leiter des Kulturgüteramts. Und weiter: «Eingriffe an diesen Monumenten dürfen ihre Substanz nicht wesentlich verändern.» Das Amt sorgte sich ausserdem davor, dass aufgrund einer erhöhten Nutzung des Viadukts Geländer und Bodenbelag angepasst werden müssten. Dies sei allerdings kaum mit der Erhaltung dieser Denkmäler vereinbar, so Rück.

Sowohl die Brücke als auch das Kunstwerk von Richard Serra unterliegen dem Denkmalschutz. Bild: Aldo Ellena

Ein nächstes Projekt eckte beim Amt für Wald und Natur an, so Hauswirth. Zu viele Bäume hätten für die vorgeschlagene Rampe gerodet werden müssen. «Das führte zu Diskussionen.»

«Im ersten Bericht wollte er neben dem Grandfey-Viadukt eine neue Brücke zu bauen»

Urs Hauswirth, Syndic Gemeinde Düdingen

Die Situation schien so aussichtslos, dass der beauftragte Ingenieur Jürg Conzett den Projektverantwortlichen einen besonders teuren Vorschlag unterbreitete. «Im ersten Bericht wollte er neben dem Grandfey-Viadukt eine neue Brücke zu bauen», so Hauswirth. Weil eine zweite Brücke nicht infrage kam, erarbeitete der Ingenieur aus Chur das Projekt, das sich nun im Baubewilligungsverfahren befindet. Dies tat er in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Brülhart Ducret aus Alterswil.

Gut durchdacht

Entstanden ist nun ein Projekt, das bis ins kleinste Detail durchdacht ist. An beiden Seiten der Brücke sollen die neuen Zugangsrampen in Schlaufenform entstehen, erklärt der Projektverantwortliche Michael Reitze: «Die Rampen sollten so unscheinbar wie möglich sein.» Etwa 55 Meter lang sollen diese Rampen werden, denn nur so weisen sie eine Steigung von noch sechs Prozent auf und erfüllen damit die Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes. Gestützt auf jeweils sechs Pfähle ist der neue Zugang zur Brücke frei stehend und wird die Brücke nicht direkt berühren. Einzig das Geländer der Brückenabschnitte beim Übergang zur Passerelle müsste entfernt werden.

«Die Rampe sollte so unscheinbar wie möglich sein.»

Michael Reitze, Projektverantwortlicher

Auch auf die Flora neben dem Viadukt wurde Rücksicht genommen, erklärt Reitze: «Wir müssen für das Projekt nur einzelne Bäume roden.» Nach dem Bau könne sich die Natur wieder frei ausbreiten. Überlegungen zum Naturschutz sei es auch zu verdanken, dass die Schleifen der Rampen zwei unterschiedliche Formen aufweisen. Der Zugang auf der Seite Granges-Paccot ist länglicher als jener in Düdingen, sodass ein möglichst grosser Baubestand verschont wird.

Die neuen Rampen sollen auf der Seite des Grandfey-Viadukts gebaut werden. Bild: Aldo Ellena

Ihre Interessen meldeten auch die SBB als Besitzerin des Viadukts an, so Hauswirth. Die Brücke soll ins Projekt integriert werden. Deshalb sind nun drei Massnahmen zur Instandhaltung der Brücke geplant. Der Bodenbelag und das Geländer sollen ausgebessert werden. Dazu gibt es ein neues Lichtkonzept.

Stanislas Rück vom Kulturgüteramt schätzt die neue Idee als erfolgversprechend ein: «Grundsätzlich sind wir mit dem neuen Ansatz einverstanden.» Sollte das Projekt aus dem Baugesuch mit den besprochenen Bauplänen übereinstimmen, werde das Amt dieses absegnen.

Zahlen und Fakten
Die geplanten Zugänge zur Grandfey-Brücke sind eine Massnahme im Rahmen eines Agglomerationsprojekts zur Förderung des Langsamverkehrs zwischen den Gemeinden Düdingen und Avry. Laut Angaben von René Schneuwly, Syndic von Granges-Paccot, wird das Projekt rund 5,3 Millionen Franken kosten. 40 Prozent dieses Betrags sollen mit nationalen Geldern gedeckt werden, den Rest müsste die Agglomeration respektive der Kanton tragen. Falls das Baugesuch ohne Komplikationen angenommen wird, so könnten die Bauarbeiten frühstens im Frühling 2025 beginnen und würden etwa neun Monate dauern. (sea)

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