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Was hat Schwingen mit Windsurfen gemeinsam? Die Ulrich-Geschwister aus Steinen verraten es!

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Windsurfing-Weltmeisterin Heidi Ulrich und Schwinger Florian Ulrich reden über Kränze und Kränzchen, Rekorde und unfaire Preisgelder und wer von den beiden mehr Angst um den anderen hat. Die Geschwister verraten, warum ihre Mutter lieber beim Schwingen als beim Windsurfen zuschaut und ob es auch mal Eifersucht gibt.

Windsurferin Heidi Ulrich ist die schnellste Frau auf dem Wasser. Die 40-Jährige wohnt in Flüelen und reist mit ihrem Van an die windigsten Orte der Welt, um ihre Weltrekorde zu verteidigen. Ihr Bruder Florian Ulrich ist Polizist aus Steinen. Der 34-Jährige kämpfte sich nach zwei Verletzungen in diesem Sommer wieder ins Sägemehl zurück.

Mussten Sie schon mal erklären, was der andere macht?
Heidi Ulrich: Das ist schon vorgekommen. Ich sage, dass mein Bruder eine verwandte Sportart zum Ringen macht. Es gibt ein paar andere Griffe, andere Regeln, es findet meistens draussen statt und ist eine Schweizer Traditionssportart, die es so meines Wissens nur hier gibt.

Florian Ulrich: Ich sage immer, dass sie einen an der Waffel hat. Meine Schwester surft mit 93 km/h übers Wasser, das nur 30 bis 40 cm hoch ist.

Heidi: Na, das ist ja schön zu hören! (lacht)

Florian: Das ist als Kompliment gemeint. Ausserdem erinnere ich mich gut an 2022, da bist du voller blauer Flecken aus Namibia zurückgekommen. Das war schon krass. Und gebrochen hattest du auch etwas?

Heidi: Ja, den Finger.

Schwingen ist ja auch nicht ungefährlich.
Heidi: Ja, das ist so. Er kommt auch oft mit Blessuren zurück.

Florian: Es braucht sicher in beiden Sportarten eine gewisse Risikobereitschaft. Man muss bereit sein, etwas zu investieren, um es im Sport so weit zu bringen. Ich bin zwar nicht an der Spitze, aber will trotzdem gegen die Grossen bestehen. Da stehen auch mal 140 bis 150 Kilo vor einem. Trotzdem muss man sich dem Kampf stellen. Heidi stellt sich den Windgeschwindigkeiten über 100 km/h.

Heidi: Oft können wir beide nach unseren Wettkämpfen kaum mehr laufen oder aufstehen. Man verausgabt sich, das gehört dazu.

Wer hat mehr Angst um den anderen?
Florian: Also mit diesen Geschwindigkeiten übers Wasser, das ist schon nicht ohne.

Heidi: Ich kann fast nicht zuschauen, wenn Florian am Schwingen ist. Obwohl ich weiss, dass er stark ist in der Brücke, stockt mir das Herz, wenn er auf den Nacken fällt. Da habe ich immer Angst.

Am Wochenende war Rigi-Schwinget, gibt es da etwas Vergleichbares beim Windsurfen?
Heidi: Es gibt keine offizielle Weltcupserie wie beim Schwingen die Bergfeste, die kantonalen oder Teilverbandsfeste. Wir treten nicht immer vor Ort gegeneinander an, sondern auch in GPS-Rennen. Bei mir ist jedes internationale Rennen eine Weltmeisterschaft oder ein Weltrekordversuch.

Gibt es im Schwingen auch eine Rekordliste?
Florian: Wenn man 100 Kränze und mehr hat, ist man im Hunderterklub. Das erreichen nicht viele Schwinger, da muss man über Jahre an der Spitze schwingen. (Arnold Forrer gewann mit 151 Kränzen die meisten. Anmerkung der Red.)

Heidi: Dass jemand 60 Punkte schafft, also in allen sechs Gängen die Bestnote bekommt, das kommt selten vor, oder?

Florian: Das stimmt, das kommt nicht oft vor. Trotzdem wird man dafür auch nicht besonders gerühmt. Das hat man dann erreicht und gut ist.

Ihre Schwester will immer schneller werden. Was sind Ihre Ziele?
Florian: Die Teilnahme am Eidgenössischen nächstes Jahr und einen Kranz dort gewinnen. Das ist das Ziel von jedem, der mit dem Schwingen anfängt. Dafür muss ich natürlich verletzungsfrei bleiben, damit ich dort nicht nur zum ersten Mal teilnehmen, sondern auch eine gute Leistung bringen kann. Das wäre mein WM-Titel.

Ihr Bruder hat acht Kränze, beim Rigi-Schwingen hat er den ersten Bergkranz verpasst. Was wäre ein Kranzgewinn beim Windsurfen?
Heidi: Es ist immer cool, wenn man eine persönliche Bestleistung fährt, egal ob es daheim auf dem Urnersee oder irgendwo auf der Welt passiert. Für mich persönlich ist das mein eigenes Kränzchen.

Wer fiebert mehr mit beim anderen?
Heidi: Ich fiebere sehr mit. Für Florian ist es schwieriger, meine Events mitzuverfolgen. Es gibt nicht viele Livestreams. Wenn dann per GPS-Tracker. Es hat nicht immer eine Internetverbindung.

Florian: Heidi ist halt irgendwo auf der Welt. Wir tauschen uns aus und sie schreibt, wie es lief. Im Schwingen wird fast jedes Rangschwingen live übertragen und es findet alles in der Region statt. Das macht es einfacher, wenn man es schauen will.

Heidi: Ich versuche, so oft wie möglich dabei zu sein oder TV zu schauen. Und sonst werden von unseren Eltern, die meistens dabei sind, alle Gänge in den Familienchat geschrieben. Das ist bei mir natürlich schwierig. Für das Publikum ist es sicher nicht angenehm, sich im fliegenden Sand tagelang sandstrahlen zu lassen. Ich glaube, da würde unsere Mami keine fünf Minuten draussen stehen.

Gibt es Eifersucht?
Florian: Schwingen ist national sehr beliebt. Ich gewinne bessere Preise bei kleinen Festen als Heidi bei einem WM-Titel. Das ist schon in keinem Verhältnis.

Heidi: Ich zahle an Startgeld, was du als Preisgeld bekommst.

Florian: Das ist unfair. Bei allem, was du investierst und leistest. Heidi ist mehrfache Weltmeisterin und fünffache Weltrekordhalterin. Und verdient nichts damit und muss noch dafür zahlen. Das ist in keinem Verhältnis.

Heidi: Es ist schon ein omnipräsentes Thema, aber kein Neid. Wir gönnen uns beiden alles von ganzem Herzen. Jeder hat sich seine Sportart selbst ausgesucht. Und zwar nicht anhand dessen, was man gewinnen oder was man erreichen kann. Wir sind beide mit Herz dabei und haben Spass daran, auch wenn es schwer ist.

Florian: Es ist auf keinen Fall mein Ansporn, zum Schwingen zu gehen, damit ich mir am Abend einen Preis aussuchen darf.

Heidi: Das grösste Geschenk ist es doch, wenn wir beide gesund heimkommen und wissen, wir haben unser Bestes gegeben. So wurden wir erzogen: Sich über die eigene Leistung freuen. Da ticken wir beide gleich. Wir haben eine besondere Verbindung, weil wir beide verstehen, was es braucht, im Spitzensport mitzumachen. Das braucht sehr viel Schweiss und Tränen.

Haben Sie schon mal die Sportart des anderen ausprobiert?
Heidi: Er sträubt sich! Ich habe ihm schon oft ein Angebot gemacht.

Florian: Es hat sich noch nie ergeben. Du warst auch noch nie im Schwingtraining.

Welchen Schwung würden Sie ihrer Schwester beibringen?
Florian: Als Einsteigerschwung eignen sich die Hakenschwünge, bei denen man sich mit den Beinen einhakt. Die sind nicht schwierig.

Heidi: Windsurfen ist auch nicht schwierig. Mit ein bisschen Balance und Körpergefühl geht das schon.

Florian: Gut, dann machen wir das noch in diesem Jahr.

Heidi: Hand drauf. (geben sich die Hand)

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