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Von der Freiheit, frei zu sein

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«Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit». Das Motto der Französischen Revolution war nicht nur ein Bonmot etwas übereifriger Revolutionskämpfer. Es wurde zum epochemachenden Impuls, unter dem wir bis heute stehen. Sowohl politisch als auch technologisch, wirtschaftlich und sozial ist der Drang nach mehr Freiheit überall zu spüren. Der grosse französische Philosoph Jean-François Lyotard sprach denn auch von einer grossen Emanzipationserzählung, die für die gesamte Moderne tonangebend gewesen sei. Bis heute ist der Wunsch nach Freiheit durch Emanzipation gross. Der Begriff der Emanzipation ist dabei fast ausschliesslich positiv konnotiert. Das merkt man nicht zuletzt daran, dass die Verwendung dieses Wortes in beinahe jeder politischen Talkshow als ein Todschlagargument verwendet werden kann. Der Mensch soll frei werden durch die Loslösung von Bindungen, seien diese religiös, kulturell oder politisch – so das emanzipatorische Ziel. Aus einer solchen Perspektive erscheinen Bindungen nur dann in einem positiven Licht, wenn diese selbstgewählt sind.

Hier gibt es aber ein Problem: Nicht jede selbstgewählte Bindung ist gut, und nicht jede nicht-selbstgewählte Bindung ist automatisch schlecht. Man denke etwa an Menschen, die sich frei dazu entscheiden, das Rauchen auszuprobieren. Schnell entwickelt sich daraus eine Sucht, die zwar mit einer Wahl beginnt, die sich später aber nur noch schwierig abwählen lässt. Auf der anderen Seite gibt es Bindungen, die wir nicht selbst gewählt haben, die aber zu mehr Freiheit führen können. Das Kleinkind wählt sich seine Eltern nicht aus, und doch würden beinahe alle späteren Möglichkeiten diesem Kind verschlossen bleiben ohne die liebevolle Zuwendung und Förderung der Eltern.

Das Christentum ist nicht «freiheitsfeindlich». Ganz im Gegenteil: Gott ist derjenige, der die Menschen aus ihrer (teilweise selbstverschuldeten) Verstrickung in falsche Bindungen befreit. Die Mächte der Sünde und des Todes, die den Menschen gefangen nehmen, werden in Christus überwunden, so die christliche Überzeugung – «Zur Freiheit hat uns Christus befreit» (Gal 5,1). Anders als in den Forderungen radikaler Emanzipation geht es hier nicht allein um die Frage der Wahlmöglichkeit, sondern um die Befreiung von falschen Bindungen, die den Menschen versklaven, hin zu freiheitsermöglichenden Bindungen. Denn an irgendetwas sind wir Menschen immer gebunden. Die Frage ist, woran binden wir uns? An Dinge, die zur Freiheit führen oder an solche, die Freiheit verunmöglichen?

Nicolas Matter. Bild: zvg

Dr. des. Nicolas D. Matter ist Diplomassistent am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der Universität Freiburg.

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