Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Vom Mut zur wilden Natur

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Erich Lehmann lässt der Natur auf seiner Wiese freien Raum. Auch den Wildbienen gefällt’s, sie wohnen in Bruthöhlen in der Erde.

Erich Lehmann aus Albligen steht auf seiner Blumenwiese und freut sich: «Hier ist eine Wildbiene auf dem Spitzwegerich, und sie hat die Hose bereits voll.» Das ist keineswegs etwas Anrüchiges. Es bedeutet nur, dass das kleine Insekt schon viel Nahrung für seine Nachkommen gefunden hat und diese mittels seiner verzweigten Haare auf sich trägt. Das kann dann wie eine Hose aussehen, wenn sich die sogenannten Sammelhaare an den Beinen befinden.

Es gibt jedoch auch Arten, welche Pollen mit der Körperunterseite sammeln und so in ihr Nest tragen. Das sind sogenannte Bauchsammlerinnen. Und Schlucksammlerinnen schlucken die Pollen und würgen sie für ihre Larven zusammen mit dem Nektar wieder aus. Es zeigt sich: Die Welt der Wildbienen ist enorm vielfältig, auch in Bezug auf die Grösse. Es gibt sehr kleine Wildbienenarten, mit einer Körpergrösse von lediglich drei bis vier Millimetern, bis hin zur grössten Wildbienenart, der Blauschwarzen Holzbiene: Sie beeindruckt mit einer Körpergrösse von rund drei Zentimetern.

Unterschiedlich sieht es auch mit den Nistplätzen der Insekten aus, wobei drei von vier einheimischen Wildbienenarten in selbst gegrabenen Gängen im Boden nisten. Diesen Arten bringt ein Bienenhotel aus Holz nichts, sie sind auf sandigen Boden angewiesen.

«Ich mache das für die Insekten.»

Erich Lehmann
Eine Wildbiene schlüpft in ihre Bruthöhle auf der Wiese von Erich Lehmann.
Archivbild: Laurent Crottet

Diesen Boden finden die Wildbienen auf Erich Lehmanns Wiese. Der Drechsler lebt in Albligen hoch oben auf dem Berg. Seine Liebe gilt nicht nur dem Herstellen von Kunsthandwerk aus Holz, sondern auch den Bienen. Für Letztere lässt er seit über zehn Jahren eine Fläche als Magerwiese wild wachsen. Inzwischen kann er rund 200 verschiedene Pflanzen, Gräser und Blumen zählen. «Ich mache das für die Insekten», sagt Lehmann. Er ist auch als Imker tätig. 

Auch in Töpfen

Es gibt diverse Anleitungen für sogenannte Sandlinsen für bodenbrütende Wildbienen von Naturschutzorganisationen. Allen gemein ist, dass schon kleinere Plätze ausreichen, um den Insekten etwas zu bieten: Bereits tellergrosse Flächen werden besiedelt, wenn der Untergrund stimmt und die Insekten nicht gestört werden. So können sich auch Töpfe, Hochbeete oder Wegränder in Wildbienen-Kinderstuben verwandeln. Eine detaillierte Anleitung dafür findet sich zum Beispiel auf der Webseite von Pro Natura(emu)

Ein tiefes Loch graben

In der bunten Wiese gefällt es den Wildbienen. Sie wohnen in Bruthöhlen in der Erde. Der Eingang ist nur wenige Millimeter gross. «Es fliegt noch wilder», antwortet Erich Lehmann fröhlich auf die Frage, wie sich die Wiese in den letzten Jahren entwickelt hat. Den Wildbienen zu helfen, sei ganz einfach: «Ein tiefes Loch graben und mit Sand, zum Beispiel aus dem Steinbruch, auffüllen.»

Wichtig sei, dass rundherum Blumen wachsen. Es gibt hunderte Wildbienenarten in der Schweiz, teils leben sie jedoch von nur einer einzigen Pflanzenart. Wenn diese Pflanze weg ist, verliert die Wildbiene ihre Lebensgrundlage. Der Aktionsraum einer Wildbiene umfasse eine Fläche mit einem Radius von 200 Metern, sagt Erich Lehmann und betont die Wichtigkeit der Vernetzung für die Paarung. Denn die allermeisten Wildbienen bilden keinen Staat: Weibchen und Männchen paaren sich, die Brut wird sich selber überlassen. Die Larven ernähren sich vom in den Brutzellen angelegten Proviant aus Pollen und Nektar. 

Grundsätzlich rät der Wildbienenexperte zu mehr Mut für wilde Natur: «Nicht zu viel aufräumen und putzen, die Insekten brauchen keine ‹gschläckte Hoschtett›», also keine getrimmte Wiese und keinen Obstgarten, in dem jede Pflanze ihren vorgesehenen Platz einnehmen muss. Denn wie die Wildbienen suchen sich auch Blumen selber einen geeigneten Platz, der ihnen behagt.

Grosse Leistung

Die einzelnen Wildbienenarten bestäuben ab März bis in den Oktober hinein abwechselnd vorhandene Blütenpflanzen. Ihre Bestäubungsleistung ist wichtig: Während die Honigbiene bei kühlen Temperaturen noch in ihrem Stock herumsitzt, ist die Wildbiene schon fleissig am Bestäuben. Doch viele Arten sind vom Aussterben bedroht, bei den Wildbienen aus der Gruppe der im Erdboden Nistenden ist der Gefährdungsgrad laut Bienen Schweiz am höchsten. 

Erich Lehmann auf seiner Wiese in Albligen. Archivbild: Laurent Crottet

Mehr Natur

Im Rahmen einer Sommerserie zeigen die FN auf, wie jeder und jede mit einfachen Mitteln für ein Stückchen mehr Natur sorgen kann.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema