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Vom Berner Münster auf den Mönch in 9 1/2 Stunden

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Normal den Mönch zu besteigen, so wie es Alpinisten üblicherweise tun, ist nichts für Gabriel Jungo. Der Schmittner mag es ausgefallen, deshalb hat er 90 Kilometer und 4260 Höhenmeter in neun Stunden zurückgelegt.

Gabriel Jungo auf dem Gipfel des Mönchs.
Bild zvg

Gabriel Jungo liebt es zu klettern, je verrückter seine Touren, desto besser. Letztes Jahr hatte der 24-Jährige aus Schmitten alle 4000er-Gipfel, die sich auf Schweizerboden befinden, aus eigener Kraft und in einem Stück bestiegen. 48 Berge, 87’238 Höhenmeter und 1678,99 Kilometer, in 44 Tagen. Jungo ist ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und hat vor ein paar Tagen seine nächste ungewöhnliche Tour absolviert: Vom Berner Münster in der Bundeshauptstadt aus hat er via Nordwand den Gipfel des Mönchs bestiegen.

Alles andere als normal

Das klingt im ersten Moment nicht wahnsinnig spektakulär. Der 4107 Meter hohe Mönch wird regelmässig begangen, die beeindruckende und anspruchsvolle Nollenroute ist bei geübten Alpinisten beliebt. Wer den Mönch besteigt, tut dies normalerweise von der Guggihütte aus, die auf 2791 Metern auf einem Felssporn über einem Schneefeld thront. Sie ist der Ausgangspunkt für die Bergsteiger, die nach einer Übernachtung aufbrechen und bestenfalls sechs bis sieben Stunden später auf dem Gipfel des Mönchs ankommen. Und wer zur Guggihütte gelangen will, fährt von Grindelwald aus zuerst eine Viertelstunde mit der Eiger-Express-Bahn hoch zum Eigergletscher, von wo es dann in einem dreistündigen Fussmarsch über Geröll, Schnee und Eis zur SAC-Hütte geht.

Nicht so Jungo. Eine normale Mönchbesteigung ist für ihn zu langweilig, zu wenig herausfordernd. Er, der 30 Stunden pro Woche trainiert und dabei regelmässig 70 Kilometer und 6000 Höhenmeter zurücklegt, bewältigt die ganze Strecke von Grindelwald auf den Gipfel lieber zu Fuss. Ohne Bahn, ohne Einkehr in die Guggihütte. Und damit er auch sicher etwas ins Schnaufen gerät, fährt er zuerst mit dem Velo vom Berner Münster die 69 Kilometer hinauf ins Berner Oberland. Wie lange er für seine Tour über 89,5 Kilometer und 4260 Höhenmeter gebraucht hat? Bloss 9 Stunden und 20 Minuten.

Der Schmittner Gabriel Jungo grüsst vom Gipfel des Mönchs.
Bild zvg

Ziemlich abenteuerlich

«Ich mag es, bei meinen Projekten Velo und Bergsteigen zu kombinieren, um verschiedene körperliche Herausforderungen zu haben», sagt Gabriel Jungo. «Bei meinen bisherigen Touren ist es meist darum gegangen, eine bestimmte Strecke zu meistern. Dieses Mal stand nicht die Strecke im Vordergrund – den Mönch habe ich schon öfter bestiegen –, sondern die Zeit. Mein Ziel war es, das Ganze unter zehn Stunden zu schaffen.» Am Donnerstagabend um Mitternacht ist der Schmittner im Stadtzentrum beim Berner Münster mit seinem Rennvelo losgefahren. «Ich hätte auch beim Bahnhof starten können, aber das tönt weniger cool», erzählt er mit einem Lachen. Zweieinhalb Stunden hat er benötigt, um nach Grindelwald zu gelangen. «Bis nach Interlaken ist die Strecke relativ flach, die letzten zehn Kilometer mit 700 Höhenmetern hatten es dann allerdings in sich. Umso mehr, da es keine Strassenlampen mehr gab und ich nur im Schein meiner Stirnlampe gefahren bin. Das war ziemlich abenteuerlich.»

Nur eine Viertelstunde Pause

Während Normalsterbliche ziemlich erschöpft in Grindelwald angekommen wären und sich über ihr gemachtes sportliches Tageswerk gefreut hätten, holte Jungo seine Klettersachen hervor, die er am Vortag beim Parkplatz der Gondelstation deponiert hatte. «Ich gönnte mir eine Viertelstunde Pause und habe mich kurz verpflegt, dann ging es weiter.» Die anschliessenden zehn Kilometer und 1300 Höhenmeter hinauf zur Seilbahnstation Eigergletscher ist er gerannt, mit Stirnlampe. Über Geröll, Schnee und Eis ging es danach weiter, ehe der Alpinist noch vor der Guggihütte die Steigeisen montierte, die Eispickel hervorholte und in die Nordwand stieg. «Von da wurde es technisch schwieriger, die Hangneigung betrug etwa 60 Grad», erzählt Jungo.

Gabriel Jungo auf dem Weg zum Gipfel des Mönchs.
Bild zvg

Im steilen Gelände kletterte er hoch bis unter den Nollen, die Eiswulst, die den Nollengletscher prägt. Nachdem er diese Eisbarriere überwunden und ein Hochplateau überquert hatte, galt nochmals volle Konzentration auf dem letzten, steilen Firnfeld zum Gipfel des Mönchs hinauf. «Ich bin ungesichert geklettert, damit ich schneller bin. Weil ich die Route bestimmt schon zehnmal gemacht habe, konnte ich mir das leisten.» Trotzdem habe er sehr vorsichtig sein müssen, «denn wenn ich einen Fehler gemacht hätte und ausgerutscht wäre, wäre es auf einer sehr steilen Rutschbahn ziemlich weit nach unten gegangen». Schliesslich erreichte der Sensler nach 9 Stunden und 20 Minuten heil den Gipfel und konnte die Aussicht auf 4107 Metern geniessen.

Der Traum vom Geschichtenerzähler

Seit er als Vierzehnjähriger seinen ersten Viertausender, das Allalinhorn (4027 m.ü.M.), bestieg, hat Gabriel Jungo schon unzählige Gipfel erklommen. Den bisher höchsten meisterte er 2021 bei einer Expedition in Zentralasien, den 7010 Meter hohen Khan Tengri. Für seine Leidenschaft opfert der 24-Jährige viel. In einem 60-Prozent-Pensum arbeitet er als Industriekletterer und führt für eine Berner Firma Montagen und Arbeiten an schwer zugänglichen und exponierten Stellen aus. Die restliche Zeit investiert er ins Bergsteigen und ins Klettern. Und was er in seinem Job verdient, fliesst ebenfalls grösstenteils in seine Touren.

Gerne würde der Freiburger seine Leidenschaft zum Beruf machen – oder zumindest zu einem Teilzeitjob. In der Schweiz gibt es nur vier Alpinisten, die ausschliesslich vom Bergsteigen leben können. So versucht Jungo, sich und seine Projekte bekannt zu machen und so für Sponsoren – Influencing heisst das Zauberwort – interessant zu werden. «Durch mein Projekt mit der Besteigung aller Schweizer Viertausender habe ich einige neue Sponsoren gefunden. Ich durfte auch einige Vorträge von meinen Erlebnissen halten und konnte so etwas dazuverdienen.» Ohne Job reiche es aber noch nicht.

Keine Tiktok-Challenge

Erzählen kann Jungo künftig auch von seiner Route vom Berner Münster hoch auf den Mönch-Gipfel, auch wenn es nicht unbedingt der Stoff ist, aus dem Helden geboren werden. «Die Leute können Geschichten besser nachvollziehen, wenn es um eine Strecke geht», erklärt er. Wenn er ihnen erzähle, dass er 9 Stunden und 20 Minuten benötigt habe, um vom Münster auf den Mönch zu gelangen, sei das sehr abstrakt. «Die Leute können nicht nachvollziehen, was das bedeutet, wenn sie die Tour nicht selbst einmal gemacht haben.»

Das wird Jungo jedoch nicht davon abhalten, auch künftig gegen die Uhr zu laufen. «Es geht nicht darum, eine Tiktok-Challenge zu starten und die Leute aufzufordern, schneller als ich von Bern aus auf den Mönch zu gelangen», sagt er. Bergsport sei eh nicht messbar, da zu sehr von äusseren Bedingungen abhängig. «Aber ich habe gemerkt, dass eine bessere Zeit drinliegen würde. Ich könnte schneller Rad fahren und auch die 20 Minuten in der Wechselzone liessen sich problemlos reduzieren.»

Vorerst konzentriert sich Jungo aber auf andere Projekte. Für den Sommer und den Herbst ist er etwas am Planen, was, will er aber nicht verraten. Nur so viel: «Wenn alles klappt, geht es im Herbst nach Nepal.»

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