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Die Rückkehr von Inès Granvorka

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Nach vier Saisons hat Inès Granvorka im Sommer Volley Düdingen in Richtung NLA-Konkurrent Cheseaux verlassen. Im Interview mit den FN spricht die 29-Jährige über ihr neues Team, erzählt von ihrem gescheiterten Einstieg in die Berufswelt und erklärt, warum ihr heute schnell die Puste ausgeht.

Inès Granvorka, das Spiel zwischen Düdingen und Cheseaux hätte eigentlich am 25. Oktober stattfinden sollen, wurde dann wegen Corona-Fällen in Ihrem Team verschoben. Waren Sie auch davon betroffen?

Ja, ich war eine von den acht Spielerinnen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das ganze Team musste sich deshalb in eine zehntägige Quarantäne begeben. Ich lag acht Tage mit Husten und Kopfschmerzen im Bett, fühlte mich todmüde und konnte kaum etwas essen. Zudem litt ich unter Geschmacksverlust und – ganz Corona-untypisch – starken Rückenschmerzen. Zu erleben, wie jede Spielerin anders auf die Erkrankung reagierte, war irgendwie unheimlich. Einige hatten kaum Symptome, anderen ging es noch schlechter als mir.

Wie geht es Ihnen heute?

Es geht wieder besser, ich merke aber immer noch, dass mir die Puste schneller ausgeht. Am 4. November nahmen wir das Training wieder auf, drei Tage später mussten wir bereits zum Spiel gegen Aesch-Pfeffingen antreten. Das ganze Team war kraft- und energielos, wir gingen mit 0:3 unter. Es war gut, hatten wir unser erstes Spiel nach der Quarantäne gegen den Tabellenleader, denn da hätten wir auch in Topform kaum etwas ausrichten können. So konnten wir die Partie nutzen, um nach der Zwangspause wieder hineinzufinden. Es war wichtiger, dass wir am letzten Samstag gegen Genf gewonnen haben.

Das 3:0 gegen Genf war der dritte Sieg im sechsten Spiel. Mit neun Punkten liegt Cheseaux auf Rang 5. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Mit dem Punktgewinn gegen das deutlich stärker eingestufte Neuenburg sind wir sehr vielversprechend gestartet und auch Schaffhausen haben wir ärgern können. Wichtig war, dass wir gegen Lugano und Franches-Montagnes gewinnen konnten. Das sind zwei direkte Konkurrenten im Kampf um den fünften Tabellenplatz. Das ist unser Ziel. Ausser gegen Aesch konnten wir mit jedem Gegner mithalten, das macht uns zuversichtlich.

Ihr Team ist mit vielen Vorschusslorbeeren in die Saison gestartet. Cheseaux wird zugetraut, die vermeintlich Grossen in Bedrängnis bringen zu können. Spüren Sie deswegen Druck?

Mit der Aussicht, diese Saison Europacup zu spielen, hat der Verein etwas mehr Mittel zur Verfügung gestellt, um stärkere Ausländerinnen zu engagieren. Aus der Europacup-Teilnahme ist wegen Corona allerdings nichts geworden. Der Effekt auf das Team war dennoch positiv. Wir haben einen Kern mit guten Schweizer Spielerinnen, die schon länger bei Cheseaux sind, so wie die Schwestern Marine und Oriane Haemmerli. Auch Trainerin Doris Stierli-Haemmerli, die Mutter der beiden, ist schon lange dabei und kennt den Verein in- und auswendig. Natürlich sind die finanziellen Möglichkeiten von Cheseaux relativ bescheiden und wir treten auch nur mit zwei Ausländerinnen an. Trotzdem sollte man unser Team nicht unterschätzen, zumal wir ohne Druck aufspielen können.

Sehen Sie Parallelen zwischen den beiden Vereinen Cheseaux und Düdingen?

Bei beiden Vereinen gibt es einige Leute, die schon sehr lange dabei sind und die viel Zeit und Herzblut in ihren Club investieren. Zudem haben Cheseaux und Düdingen eine ähnlich familiäre Atmosphäre. Der Austausch zwischen den verschiedenen Mannschaften wird in Cheseaux grossgeschrieben. So hatten wir im Sommer ein Vorbereitungscamp, bei dem auch andere Teams dabei waren. Und wir NLA-Spielerinnen sind vor Corona regelmässig zusammen mit den Mädels aus der 1. Liga essen gegangen. Das finde ich sehr sympathisch, es zeigt den Esprit des Vereins.

Und worin unterscheiden sich Ihr jetziger und Ihr vorheriger Verein?

Die Trainingsstruktur und das Trainingsangebot sind in etwa identisch, allerdings ist in Cheseaux der Fokus etwas weniger starr auf das Volleyball gerichtet. So sind zum Beispiel die Freitagabendtrainings freiwillig, was es für Spielerinnen, die nebenher arbeiten oder studieren, einfacher macht. Ganz allgemein ist das Training in Düdingen spezifischer und es wird mehr Zeit für Analysen investiert. Bei den Power Cats hat man aber auch andere Ziele und Ambitionen. Wir wissen, dass wir gegen Aesch-Pfeffingen, Neuenburg und Düdingen nichts zu verlieren haben.

Was gleich geblieben ist: Sie tragen wie schon in Düdingen und zuvor in Zürich die Trikotnummer 13. Zufall?

Schon als Kind habe ich immer das Leibchen mit der 13 getragen. Ich hatte es damals ausgewählt, weil ich am 13. August geboren wurde. Und da ich nicht abergläubisch bin, im Gegensatz zu vielen anderen Spielerinnen, die ich kennengelernt habe, habe ich die 13 behalten. Das hat sich irgendwie rumgesprochen. Dann, als in Cheseaux die Nummern verteilt wurden, habe ich automatisch die 13 erhalten. Verlangt habe ich sie nicht (lacht).

Sie haben im Sommer die Power Cats in Richtung Cheseaux verlassen, weil Sie nach dem Abschluss Ihres Bachelor in Sozialwissenschaften im Berufsalltag Fuss fassen wollten. Wie kommen Sie mit der Doppelbelastung Sport und Arbeit zurecht?

Mein Plan war es, ein Jahr lang ein Stage zu absolvieren, und dann an der Uni Lausanne den Masterabschluss in Angriff zu nehmen. Allerdings habe ich meine ersten Erfahrungen im Berufsalltag noch nicht machen können. Es ist schwierig, etwas zu finden, erst recht in Zeiten von Corona und wenn man neu auf dem Arbeitsmarkt ist. Ich habe noch zwei, drei Anfragen für eine Praktikumsstelle offen, habe aber noch keine Antwort erhalten. Die Volleyballkurse, die ich an der Uni Lausanne hätte geben sollen, finden auch nicht statt. Zum Glück geht es mit Volleyball in der NLA weiter.

Würden Sie mit dem Wissen von heute nochmals den Clubwechsel anstreben?

Ja. Ich habe gespürt, dass mit meinem Studium auch ein Lebensabschnitt zu Ende gegangen ist. Es war Zeit, etwas Neues anzufangen. Ich fühlte mich in den vier Jahren bei den Power Cats gut, aber es war nie mein Zuhause. Jetzt wohne ich wieder bei meinen Eltern, nur 15 Minuten von der Turnhalle entfernt, und bin wieder nahe bei meinen Freunden. Das fühlt sich gut an. Manchmal habe ich etwas Zweifel, wie es weitergehen soll. Ich hoffe, dass bald wieder etwas Normalität einkehrt, am liebsten noch bevor ich im nächsten Herbst an der Uni das Masterstudium beginne.

Bei den Power Cats waren Sie Captain und hatten auf dem Spielfeld eine defensive Aufgabe inne. Wie sieht es bei Cheseaux aus?

Auch hier nehme ich grundsätzlich eine defensive Rolle ein, allerdings mit mehr Verantwortung im Angriff. Wir haben keine überragende Angreiferin, die Punkt um Punkt macht. Der Angriff ist bei uns auf mehrere Schultern verteilt. Captaine ist Oriane Haemmerli, die schon lange dabei ist. Auch wenn ich nicht Captaine bin, wird von mir erwartet, dass ich aufgrund meiner grossen Erfahrung Verantwortung übernehme und auf dem Feld als Leaderin auftrete.

Wie gross ist die Gefahr, dass Sie beim Spiel im Leimacker in die falsche Umkleidekabine spazieren werden?

Wenn man vier Saisons lang jeden Tag in die gleiche Umkleidekabine gegangen ist, kann das schon passieren (lacht). Es wird sich definitiv etwas komisch anfühlen, in die Gästegarderobe zu müssen. Ich freue mich, mein altes Team wiederzusehen, obwohl es angesichts der Corona-Umstände ein spezielles Treffen wird. Ich hätte mich auch gerne von den Düdinger Fans verabschiedet und ihnen für die Unterstützung der letzten vier Jahre gedankt. Im Frühling, als wegen der Corona-Pandemie die Meisterschaft abgebrochen wurde und plötzlich weder Spiele noch Trainings erlaubt waren, konnte ich nicht richtig Adieu sagen. Leider wird das auch diesmal nicht möglich sein.

Was muss passieren, damit Sie nach dem Spiel gegen Düdingen von einem gelungenen Abend sprechen?

Wir müssen gut spielen und die Gewissheit haben, dass alle das Beste gegeben haben. Wenn es zu einem Punkt reicht oder mehr, dann wäre ich sehr zufrieden. Aber wir müssen uns nichts vormachen, die Rollen sind klar verteilt: Düdingen ist Favorit, wir krasser Aussenseiter.

«Im ersten Spiel nach der Quarantäne war das ganze Team kraft- und energielos.»

«In Cheseaux nehme ich auch eine defensive Rolle ein, allerdings mit mehr Verantwortung im Angriff.»

«Ich fühlte mich in den vier Jahren bei den Power Cats gut, aber es war nie mein Zuhause.»

«Es wird sich definitiv komisch anfühlen, in die Gästegarderobe zu müssen.»

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