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Undercover in Freiburg: Die Polizei im Einsatz gegen Strassenkriminalität

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In Zivil bekämpft die Freiburger Kantonspolizei den Drogenhandel um die Schützenmatte und die Ladendiebstähle in den Einkaufszentren. Die FN begleiteten sie bei ihren Einsätzen.

Schwarz-grüne Kappe, schwarzer Kapuzenpullover und Umhängetasche, hellblaue Jeans, weisse Schuhe. Nicht sichtbar unter dem Pullover: Pistole und Pfefferspray. «Christophe», stellt sich der bärtige Mann, zwischen 30 und 40 Jahre alt, vor. Seinen vollen Namen möchte er nicht in der Zeitung lesen und auch nicht sein Gesicht dort sehen. Denn derzeit ermittelt der Kantonspolizist in Zivil. Christophe ist Mitglied einer Task-Force gegen die zunehmende Strassenkriminalität, die von Personen aus dem Asylbereich begangen wird (siehe Zweitartikel). Sein Haupteinsatzgebiet erstreckt sich vom Freiburger Bahnhof über die nahe gelegenen Einkaufszentren bis zur Wiese der Schützenmatte.

An einem Mittwoch, kurz nach 14.15 Uhr, ist er mit Nicolas, ebenfalls Kantonspolizist und ebenfalls in Zivil, in der Stadt Freiburg unterwegs. Beide folgen vom Jo-Siffert-Brunnen aus dem Weg, der unter der Baumreihe entlangführt. Auf mehreren Bänken sitzen Männer in kleineren Grüppchen – die meisten aus nordafrikanischen Ländern oder dem arabischen Raum. Christophe und Nicolas mustern sie mit kurzen Blicken. Aus der Ferne beobachten sie, wie sich beim Abbé-Joseph-Bovet-Denkmal eine Vierergruppe dunkelhäutiger Männer plötzlich auflöst. Zwei entfernen sich zügigen Schrittes, einer von ihnen steigt dabei über ein Geländer, die zwei anderen bleiben auf der Bank sitzen. Die beiden Zivilpolizisten haben das wahrgenommen, lassen sich aber nichts anmerken: Sie setzen ihren Weg ruhigen Schrittes fort und gehen nah an der Sitzbank vorbei. Das Grüppchen ist jetzt wieder zu dritt. Der Mann, der über das Geländer gestiegen war, ist nämlich in der Zwischenzeit zurückgekehrt.

Bei Beginn der Personenkontrolle weisen sich Christophe und Nicolas als Polizisten aus.
Bild: Charles Ellena

Christophe und Nicolas gehen noch einige Meter weiter, ehe sie gleichzeitig kehrtmachen und gezielt wieder das Grüppchen ansteuern. Christophe zieht seinen Polizeiausweis hervor, Nicolas sein Smartphone. Die drei Männer weisen sich aus, Nicolas überprüft die Namen in einer Datenbank: keine Treffer. Ende der Personenkontrolle.

Von leichten bis harten Drogen

«Ich habe den Verdacht, dass diese Männer im Drogenhandel aktiv sind», erklärt Christophe in einiger Distanz. Nicolas unterbricht ihn: «Ist er das nicht?», er deutet Richtung Brunnen und Café. Es könnte der vierte Mann sein, der sich eben vom Grüppchen entfernt hatte. Nicolas geht zügigen Schrittes los, um seinen Verdacht zu überprüfen. Christophe bleibt währenddessen allein zurück und wird von einer Frau fröhlich gegrüsst. Offenbar kennen sich die beiden. In einer Hand hält sie einen geöffneten Tetrapak, «Rotwein» steht darauf. «Weisst du, dort haben sie Haschisch versteckt», sagt die Frau und deutet die Richtung mit einer Kopfbewegung an. Christophe geht zurzeit nicht darauf ein. Denn der flüchtige vierte Mann ist momentan wichtiger für ihn. «Er trägt jeden Tag Drogen auf sich – und zwar die ganze Bandbreite von leichten bis harten Stoffen. Aber wir kennen weder seine wahre Identität, noch wo er lebt.»

Die Wiese der Schützenmatte gehört zum Haupteinsatzgebiet der Task-Force.
Bild: Charles Ellena

Erneut wird Christophe von Nicolas unterbrochen – dieses Mal via Telefonanruf. Christophe steckt sich einen kabellosen In-Ear-Kopfhörer ins Ohr. Noch weiss er nicht, dass dieses Gespräch ihn eine ganze Stunde beschäftigen wird. Nicolas meldet: «Der Typ ist auf ein Mikrobike, also eines mit kleinen Rädern, gestiegen, und in die Zeughausstrasse davongefahren. Er trägt eine grüne Weste mit weissen Streifen, eine beige Hose und eine weisse Kappe.»

«Es gibt Tage, da sitzt man stundenlang am selben Ort, und Tage, an denen man durch die ganze Stadt rennt.»

Christophe, Zivilpolizist

Schnellen Schrittes eilt Christophe Richtung Pérolles-Allee. Auf dem Weg dorthin bleibt er telefonisch in Kontakt mit Nicolas und zwei weiteren Zivilpolizisten, die ebenfalls zu seiner Gruppe gehören. Die sind bereits im Pérolles-Quartier angekommen, einer ist dafür schnell in den nächstbesten Bus gestiegen. Christophe bleibt schliesslich an der Kreuzung Pérolles-Allee/Neustrasse stehen, vor dem Geschäft einer bekannten Kaffeekapselmarke. «Der Mann wird ins Stadtzentrum zurückkehren und muss hier vorbeikommen.» Er blickt aufmerksam auf die Kreuzung und die Trottoirs. Ist der Mann mit der grünen Weste zu sehen? Die anderen Zivilpolizisten haben sich auf strategische Punkte im Pérolles-Quartier verteilt. Wo genau, will Christophe nicht verraten. Aber sie sollten es mitbekommen, wenn der Gesuchte das Quartier verlässt.

An der Kreuzung Pérolles-Allee/Zeughausstrasse beobachtet Christophe die vorbeikommenden Passanten.
Bild: Charles Ellena

Nicolas durchstreift währenddessen die Strassen auf der Suche nach dem Velo des Flüchtigen. Er notiert mehrere Adressen, bei denen er Velos sieht, die jenem des Gesuchten ähneln. Doch auch nach einer Stunde gibt es keine Spur des flüchtigen Mannes. Christophe steht immer noch an seiner Strassenkreuzung und beobachtet die vorbeikommenden Passanten. «Es gibt Tage, da sitzt man stundenlang am selben Ort, und Tage, an denen man durch die ganze Stadt rennt.»

Auf der Suche nach dem Parfumdieb

Ein Anruf führt plötzlich zum Abbruch der Beobachtung. Es ist 15.45 Uhr. Christophe ruft alle Zivilpolizisten umgehend zurück zu den beiden grossen Einkaufszentren nahe dem Bahnhof. «Ein Warenhaus hat soeben gemeldet, dass zwei Männer Parfums gestohlen haben. Der Sicherheitsdienst konnte einem der Männer auf seiner Flucht ein Parfum abnehmen. Der andere ist mit seiner Beute entwischt.» Das gestohlene Männerparfum ist einem Goldbarren nachempfunden und wird im Geschäft für knapp über 100 Franken verkauft. Auf seinem Natel schaut Christophe ein Foto an, das ihm der Sicherheitsdienst geschickt hat. Es ist ein Standbild der Videoüberwachung und zeigt zwei Männer. Ihre Gesichter sind schwer zu erkennen, weil sie Kappen tragen, ein Teil der Körper ist durch die Parfumregale verdeckt.

«Manchmal weckt eine Person in einer bestimmten Situation meinen Instinkt.»

Christophe, Zivilpolizist

Die Zivilpolizisten verteilen sich auf die Schützenmatte, die unterirdische Geschäftegalerie und den Bahnhof. Sie sind einzeln unterwegs, im Gegensatz zu den uniformierten Polizisten, die immer mindestens zu zweit auftreten. «So haben wir unsere Augen überall», erklärt Christophe im Bahnhof. «Wenn jemand eine interessante Person sieht, startet er oder sie einen Gruppenanruf und wir treffen uns umgehend.» Welche Kriterien machen eine Person interessant für das Team der Task-Force? «Es kann ihr Verhalten sein. Oder ich erkenne jemanden aus einem früheren Fall wieder. Manchmal weckt eine Person in einer bestimmten Situation meinen Instinkt, und ich folge ihr, um zu schauen, wohin sie geht und was sie macht. Für all das gibt es kein Lehrbuch.» Von den Parfumdieben fehlt noch immer jede Spur. Christophe hält die Augen aber nicht nur nach ihnen offen: «Ich habe immer noch die Hoffnung, dass der verdächtige Mann mit der grünen Weste auftaucht.»

Die Flucht vor der Polizei und dem Regen

Wieder auf dem Parkplatz der Schützenmatte, blickt der Zivilpolizist Richtung Wiese. Am Himmel zieht eine Wand aus dunkelgrauen Wolken auf, es wird merklich kühler und windig. Etliche Personen, die den Nachmittag wegen des angenehmen Wetters auf der Wiese verbracht haben, verziehen sich. Regen kündigt sich kurz vor 17 Uhr an. «Jetzt sollten wir noch eine Minute länger bleiben und beobachten.» Denselben Fluchteffekt gibt es, wenn uniformierte Polizisten über die Wiese patrouillieren. «Da ist es für uns spannend, festzustellen, wer die Schützenmatte verlässt.»

In Zivilkleidung heben sich die Polizisten nicht von den anderen Passanten ab.
Bild: Charles Ellena

Spätestens als strömender Regen einsetzt, ist die Wiese verwaist. Für Christophe und Nicolas geht der Tag dem Ende entgegen, ihre Kollegen bleiben vor Ort in den Einkaufszentren und im Bahnhof. «Wir gehen dorthin, wo sich die Leute aufhalten.» Auf dem Rückweg zur Polizeizentrale in Granges-Paccot drehen sich im Zivilfahrzeug die Gespräche wieder um den flüchtigen Mann mit der grünen Weste. «Sobald wir wissen, wo er lebt, können wir dort eine Durchsuchung starten. Vielleicht finden wir einen Ausweis oder ein anderes Dokument, das uns Hinweise auf seine wahre Identität gibt.» Das Freiburger Amt für Bevölkerung und Migration hat gegen den flüchtigen Mann bereits ein Überprüfungsverfahren eingeleitet, um ihn aus der Schweiz in sein Heimatland abzuschieben. «Aber die Abklärungen mit den möglichen Herkunftsländern dauern zwischen 18 und 24 Monaten.» Wenn die Identität und die Herkunft feststeht, lässt sich die Prozedur beschleunigen. Christophe bleibt zuversichtlich: «Morgen werden wir alles daransetzen, ihn zu finden.»

Wegen des Drogenhandels ist die Schützenmatte im Fokus der Polizei.
Bild: Charles Ellena

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