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So gehen Schweizer Triathleten damit um, dass sie in Wasser mit Fäkalbakterien schwimmen müssen

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Seit hundert Jahren ist in Paris das Schwimmen in der Seine verboten. Bei den Olympischen Spielen sollen die Triathleten den ersten Teil ihres Wettkampfes im Fluss absolvieren. Wie gehen sie damit um?

Sie ist das grosse Sorgenkind der Olympischen Spiele in Paris: die Seine. Das Problem: Die Konzentration der Bakterien Escherichia coli – kurz E. coli – und Enterokokken ist so hoch, dass das Schwimmen im Fluss schon seit über einem Jahrhundert verboten ist. Sie können zu Durchfall und Entzündungen, in schlimmen Fällen auch zu einer Blutvergiftung führen.

Ausgerechnet hier sollen am 30. Juli die Frauen, am 31. Juli die Männer und am 5. August ein Mixed-Team um Medaillen im Triathlon schwimmen.

Verschiebung oder Duathlon?

Zwar seien die Werte derzeit gut, doch starke Regenfälle unmittelbar vor den Wettkämpfen könnten die Seine verunreinigen. Für den Fall, dass die Grenzwerte überschritten werden, gibt es zwei Notfallszenarien: Entweder werden die Rennen um ein paar Tage verschoben, oder der Triathlon wird als Duathlon durchgeführt, bestehend aus einem Lauf und Radfahren.

Wie gehen die Schweizer Triathleten damit um? Max Studer (28), der Anfang Jahr eine Lebensmittelvergiftung hatte und sich eine Medaille zum Ziel gesetzt hat, sagt: «Weil ich ein guter Läufer bin, wäre das sportlich für mich sicher kein Nachteil. Aber ich fände es schade, wenn der Triathlon bei den Olympischen Spielen als Duathlon über die Bühne gehen würde.»

Julie Derron stärkt ihre Magendarmflora mit einem Pulver.
Bild: Ana Escobar/epa

Kurzfristige Entscheidung

So denken mit Cathia Schär (22), Adrien Brifford (29) und Julie Derron (27), auch die weiteren Schweizerinnen und Schweizer. Nationaltrainer Jordi Meulenberg sagt: «Wir sind flexibel und auf alle Szenarien vorbereitet. Als Sportler leben wir nach dem Motto: Erwarte das Unerwartbare.»

Bis rund eine Stunde vor dem Start könne entschieden werden, dass der Triathlon zum Duathlon wird. Das sei in der Vergangenheit immer wieder vorgekommen, sagt Verbandspräsident Pascal Salamin.

Olympiasiegerin Nicola Spirig sagt: «Wenn das Wasser verschmutzt ist, hat das keinen Einfluss auf den Wettkampf. Krank wirst du erst danach.» Das wäre in Paris ein Problem, denn im Mixed-Relay-Wettkampf rechnet sich das Schweizer Quartett durchaus Chancen auf eine Medaille aus.

Im August 2023 fand in der Seine ein Testevent statt.
Bild: Keystone

Kein Training in der Seine

Die Triathleten trainieren ausschliesslich im Becken und nie in Gewässern. Und wie bei allen Wettkämpfen verzichten Studer und Derron auch in Paris darauf, dort zu trainieren, wo das Schwimmen stattfindet. «Nicht, dass ich mir vor dem Rennen noch etwas auflese.»

Die Wasserqualität ist ein wiederkehrendes Thema. Nach einem Weltcup-Rennen Ende März in Hongkong sei fast die Hälfte der Teilnehmenden krank geworden, erzählt Julie Derron, «Auch ich musste mich übergeben.» Auch deshalb nimmt sie auf Empfehlung von Swiss Triathlon ein Pulver ein, um das Mikrobiom aufzubauen und die Darmflora zu unterstützen. Sie sagt: «Ich habe das Gefühl, dass mein Magen seither stabiler ist.»

1,4 Milliarden Franken hat Paris in ein Wasserreservoir investiert.
Bild: Keystone

Triathlon als Entwicklungshilfe

Auch Max Studer hatte nach Wettkämpfen schon Probleme mit Magen und Darm. «Aber ob das auf die Erschöpfung, das Wasser, die Reisen oder das Essen zurückzuführen ist, kann ich nicht sagen.» Der Solothurner wird vom früheren Swiss-Olympic-Arzt Patrik Noack medizinisch betreut.

Allerdings sei nicht nur das Wasser, sondern in Zukunft auch die Qualität der Luft ein Fragezeichen, sagt Verbandspräsident Pascal Salamin. «Wenn wir der Umwelt nicht Sorge tragen, stirbt unser Sport.» Deshalb sieht er die Diskussion im Vorfeld der Olympischen Spiele positiv. Er sagt: «Paris wird nach den Wettkämpfen sauberer sein als davor». Dank des Triathlons.

Tatsächlich hat die Stadt keinen Aufwand gescheut und rund 1,4 Milliarden Franken in ein 50’000 Kubikmeter fassendes Reservoir investiert. Dieses soll Regenwasser aufnehmen, damit es die Kanalisationen nicht mehr überflutet und Fäkalien von den Strassen in die Seine spült. Ab 2025 soll an drei Orten in der Stadt das Schwimmen für jedermann möglich sein.

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