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Ortskarte zu Werbezwecken sorgt für Ärger

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein Wanderweg, der schon vor dreissig Jahren geschlossen wurde, Wege, die quer über Weiden führen, öffentlich wichtige Gebäude, die in Tat und Wahrheit private Wohnhäuser sind, sowie die Ortsbezeichnung Giffis statt Giffers, das sind nur einige der Fehler, die auf dem kürzlich in zwölf Gemeinden des Sensebezirks verteilten «Ortsplan» figurieren. Die Karte wurde von der Werbefirma Infoboard Schweiz AG in Gossau gestaltet, die diese als Werbeträger für das lokale Gewerbe in Umlauf bringt. Bis zu 3000 Franken bezahlen die Firmen, damit ihr Logo auf dem gedruckten Plan sowie auf einem der digitalen Infoboards erscheint, die in verschiedenen Gemeinden des Sensebezirks kürzlich aufgestellt wurden. Laufzeit: drei Jahre. Sechs weitere Monate sind gratis.

Während die meisten der kontaktierten Firmen die Fehler auf der Karte noch gar nicht bemerkt haben, ärgert sich der St. Ursner Gemeinderat Thomas Jungo gehörig über das Werbevehikel. «Eben erst haben wir auf Landschäden hingewiesen, weil Spaziergängerinnen und Spaziergänger wegen der Corona-Pandemie vermehrt von den offiziellen Wander­wegen abweichen, und nun werden sie just mit dieser Werbekarte dazu animiert.» Er habe bereits mehrere Wanderer gesehen, die damit unterwegs gewesen seien. Auch habe er es erlebt, dass Leute bei seinem Privathaus vorbeigeschaut hätten, weil es als öffentliches Gebäude eingezeichnet sei. «Das geht gar nicht.» Jungo hat der Infoboard Schweiz AG seinen Unmut schriftlich mitgeteilt.

«Ja, es sind Fehler passiert.»

Angelika Schönenberger

Infoboard AG

Auch Othmar Neuhaus, Ammann von Giffers, liess die Firma wissen, dass er von der Karte nicht begeistert ist. «Zwar gibt es die Rubrik ‹Wichtige Telefonnummern der Gemeindeverwaltungen›, zu finden ist aber keine», stellt Neuhaus fest. Er stört sich zudem daran, dass die Karte als Ortsplan bezeichnet wird, was ein raumplanerischer Begriff sei und keine Bezeichnung für ein kartografisches Produkt. «Ich weiss nicht, wie die Karte entstanden ist. Die Gemeinde hatte nie Kontakt mit der Werbe­firma und konnte vor der Publikation auch kein Gut zum Druck erteilen.»

Allerdings erstaunt dies wenig. Denn die Gemeinde ist nicht Kunde von Infoboard. Das Plazet der Werbekunden war dagegen gefragt, jedoch nur für das Logo, wie Reto Lauper von der Lauper Metallbau AG in Plaffeien bestätigt. Er meint aber auch: «Wer würde schon einen Plan auf seine Richtigkeit hin überprüfen.» Gross aufregen über die Fehler mag sich Lauper nicht. Norbert Schaller, Geschäftsführer der Raemy Hoch- und Tiefbau AG in Plaffeien, sieht das anders: «Topseriös ist das nicht.» Zwar nicht gerade imageschädigend, aber lästig, findet er das Ganze schon.

Infoboard gibt Fehler zu

Angelika Schönenberger, Geschäftsleiterin der Infoboard AG, bedauert die Fehler. «Ja, es sind Fehler passiert. Ich habe mich inzwischen bei Herrn Neuhaus entschuldigt. Wir werden den Plan neu drucken und dann nochmals an die Haushalte verschicken.» Zum jetzigen Zeitpunkt könne sie allerdings nicht sagen, was genau schief gelaufen sei. «Aber wo gearbeitet wird, passieren auch Fehler.» Dass das Gewerbe im Bewusstsein eines schlechten Produkts abgezockt worden sei oder dass Infoboard bewusst unlauter gehandelt hätte, weist sie von sich. «Wir bieten hochstehende Produkte und Dienstleistungen an.»

«Topseriös ist das nicht.»

Norbert Schaller

Raemy Hoch- und Tiefbau AG

Weniger hart ins Gericht mit dem Werbeunternehmen geht denn auch Romano Götsch­mann von der Götschmann Fleisch & Traiteur AG in Giffers. Auf seinem Grundstück steht eines der digitalen Infoboards. «Die Leute von Infoboard, mit denen wir es zu tun hatten, machten uns einen guten Eindruck.» Das sagt auch der Gemeindeschreiber von Tafers, Helmut Corpataux. Bei der Bushaltestelle im Ortszentrum ist ebenfalls ein digitaler Infobildschirm geplant. Allerdings sei es wegen eines Besitzerwechsels – die Infoboard Schweiz AG ist aus der konkursiten Doku Schweiz AG hervorgegangen – zu Verzögerungen gekommen. «Ich glaube eher, dass die Pro­bleme firmeninternen Ursprungs sind und dass weniger böse Absicht dahinter steckt.» Ob sich der «rudimentäre Ortsplan» in Papierform aber nachhaltig bewähren werde, wagt Corpataux zu bezweifeln. Zumal im Zeitalter der Smartphones kaum jemand mehr auf einen solchen Plan angewiesen ist, wie unter anderen Adolf Kaeser, Direktor von Schwarzsee Tourismus, findet.

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