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«Musikalität ist zum Treicheln nicht unbedingt Voraussetzung, Taktgefühl aber schon»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mein Name ist Peter Zbinden, ich bin 26 Jahre alt und komme aus St. Ursen. Ich bin der Präsident des am 7. Dezember 2018 gegründeten Trycheler­klubs. Zu diesem Hobby bin ich eigentlich eher zufällig gekommen. Ich habe einmal mit einem alten Kollegen so aus lauter Spass eine Treichel genommen und angefangen zu treicheln, obwohl ich das vorher noch nie gemacht hatte. Das hat mir so viel Freude gemacht, dass ich auf die Idee kam, mit anderen Kollegen einen Verein zu gründen und in der Gruppe zu treicheln. Wir sind momentan neun Personen, zwischen 20 und 30 Jahre alt; sieben Männer und zwei Frauen, darunter meine Frau Bettina. Neumitglieder sind herzlich willkommen, ab 16 Jahren kann bei uns jeder mitmachen oder auch vorher zum Schnuppern vorbeikommen. Mein Ziel wäre es, mal 50 bis 60 Leute zusammenzubringen. Es geht dabei natürlich in erster Linie ums Treicheln, aber auch um den Zusammenhalt im Verein, um die Geselligkeit und um den Spass miteinander.

Mir gefällt am Treicheln, dass man exakt im Takt sein muss. Es braucht ein Team, das genau aufeinander abgestimmt ist, sonst funktioniert es nicht. Musikalität ist nicht unbedingt Voraussetzung, aber auf jeden Fall braucht es Taktgefühl. Wenn es im Training gut läuft, liegt danach ein währschafter Schnaps drin – das gehört bei uns dazu.

Man kann die Treichel auf verschiedene Weise schwingen: im gleichen Takt, in einem Dreier-Takt oder auch gegengleich. Um die bis zu 20 Kilo schweren Treicheln auf eine Art und Weise heben und schwingen zu können, ohne dass man dabei den Rücken oder die Knie schädigt, gibt es verschiedene Techniken. Wichtig ist, mit den Knien und den Handgelenken zu arbeiten, nicht mit dem ganzen Körper. Wenn einem am nächsten Tag die Beine wehtun, hat man etwas falsch gemacht. Auch ich musste das lernen. Als ehemaliger erfolgreicher Schwinger weiss ich, dass Einwärmen das Erste und Wichtigste ist, was man tun muss, bevor man anfängt. Mit jedem Mal, wo man eine Treichel in die Hand nimmt, lernt man Neues und macht Fortschritte.

Als Landwirt kenne ich mich mit Treicheln natürlich aus, denn jede meiner Kühe trägt eine um den Hals. Genau die gleichen Treicheln nehme ich, um im Verein zu treicheln. Neumitgliedern, die keine eigene anschaffen wollen oder können, leihe ich eine aus. Es gibt verschiedene Grössen von Treicheln: Männer spielen vielleicht mit einer Elf oder Zwölf, Frauen mit einer Zehn. Die Zwölf tönt tiefer, die Zehn höher, weil sie unten schmaler konstruiert ist. Auch wenn die Treicheln der gleichen Grösse einen ähnlichen Klang haben, so tönt doch jede anders, jede ist einzigartig. Wir haben angefangen, Melodien auf der Treichel zu begleiten – nicht, indem wir die ganze Treichel schwingen, sondern nur das «Challi», also den Klöppel, in die Hand nehmen und im Rhythmus der Musik schlagen – zum Beispiel zu «We will rock you» der Gruppe Queen. Das ist eine ganz neue Technik und wir sind dran, sie zu verfeinern und zum Beispiel so ein Geburtstagslied zu begleiten. Wir hatten 2019 etwa zehn Auftritte, zumeist werden wir für Familienfeiern wie Geburtstage und Hochzeiten gebucht – einmal sind wir sogar an einer Beerdigung aufgetreten, weil der Verstorbene unserem Verein nahestand.

Wir trainieren normalerweise einmal in der Woche, manchmal in der Turnhalle St. Ursen und manchmal draussen. Es ist nicht das gleiche: Drinnen ist es lauter, draussen hört man den Ton weniger klar. Ein ganz besonderes Feeling ist es, wenn meine Frau und ich die Treicheln auf der Alp erklingen lassen. Unsere Familie geht seit 94 Sommern auf die Alp Rothenbach im Sangernboden. Die nahe Sense leitet den Ton weiter, so dass er weitherum zu hören ist. Das verursacht bei mir Gänsehaut.»

Aufgezeichnet von Imelda Ruffieux

Was bedeutet für Sie Heimat?

«Heimat bedeutet für mich alles. Heimat ist dort, wo ich mich wohlfühle, wo meine Familie ist, das kann in Ettiwil in St. Ursen sein oder auch auf der Alp.»

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