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Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen – das alte Sprichwort gilt immer noch

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die gebürtige Schwarzwälderin Marie Brunntaler bleibt ihrer ursprünglichen Heimat treu. Bereits ihr erster Roman «Das einfache Leben» spielt vorwiegend im Süden dieser Region.

Düsterer Alltag

Während ihr Debütroman eher eine gefühlvolle und optimistische Erzählung über Heimat und das Leben der Frauen ist, besticht «Wolf» durch seine Düsterheit. Diese spiegelt sich immer wieder in Landschafts- und Ortsbeschreibungen und in der Schilderung des täglichen Abnützungskampfs der in dieser Kargheit lebenden Menschen. «Schrötten war ein elendes Dorf mitten im Wald, wo man von einem wahren Leben nicht sprechen konnte. Jedermann quälte sich von einem Tag zum nächsten und hoffte nur, den kommenden Sonnenaufgang zu sehen. Die Schröttener kämpften gegen die Kälte, die nicht enden wollte. (…) Sie schufteten, um dem steinigen Bergboden Nahrung ab­zuringen und vom Verkauf des Holzes das Nötigste zu er­werben.»

Zu Beginn des Romans werden Erinnerungen an das rätselhafte Findelkind Kaspar Hauser wach. Kaspar tauchte im Jahr 1828 in Nürnberg auf. Man schätzte ihn etwa 16-jährig und war der Ansicht, er sei geistig zurückgeblieben. Er redete kaum, und wenn er etwas von sich gab, verstanden ihn die Leute nicht. Über seine Herkunft gab es nur Vermutungen, die wiederum Anlass zu wilden Spekulationen gaben.

In Brunntalers Erzählung findet Dorian, Abt eines Benediktinerklosters, einen verwilderten Jungen. Dorian ist dabei, die Tiere im Stall zu füttern. «Er spürte den Eintritt des Jungen, bevor er ihn sah. Die Tür klappte so sachte auf, als habe die Katze sie bewegt. Der Bursche trug ein zerschlissenes, wollenes Wams, Knie­hosen und Holzpantoffeln. (…) Dieser Jüngling hatte langes, welliges Haar, wirr war es, zerzaust, Eiszapfen hingen darin, trotzdem erkannte Dorian einen goldenen Ton.»

Der Junge kann sich nicht an seine Herkunft erinnern, einen Namen scheint er auch nicht zu haben. Der Abt gibt ihm den Namen Gabriel. Der Unbekannte verbringt die erste Zeit im Kloster, wo er auch unterrichtet wird. Nach einem wilden Streit mit einem anderen Klosterschüler gibt der Abt den Jungen zur Bauernfamilie Steinhauer in Obhut.

Die Dorfbewohnerinnen, wie übrigens auch Abt Dorian, sind fasziniert vom Aussehen, Charme und Anmut des Jünglings. Seine Kenntnisse in der Naturheilkunde sind beeindruckend. Zahlreiche Einheimische kommen so in den Genuss seiner Wohltaten.

Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse, die Stimmung im Dorf kippt: Gabriel, der Schönling mit den verblüffenden Fähigkeiten, wird zur Unperson und mit obskuren Machenschaften in Verbindung gebracht. Gabriel wird zum Gejagten …

Die Hauptfiguren und ebenso die übrigen Darsteller sind vielschichtig angelegt. Die Autorin vermeidet es, sie in einem Schwarz-Weiss- oder gar Gut-Böse-Muster erscheinen zu lassen.

Eine fesselnde Erzählung über Intrigen, Macht und Liebe.

Die Autorin vermeidet es, die Hauptfiguren in einem Schwarz-Weiss- oder gar Gut-Böse-Muster erscheinen zu lassen.

Marie Brunntaler: «Wolf». Roman, 238  Seiten. Eisele, München 2019.

Aldo Fasel war bis vor kurzem Leiter der Volksbibliothek Plaffeien-Oberschrot-Zumholz.

 

Der zweite Roman der Autorin

Marie Brunntaler wurde in Menzenschwand im Südschwarzwald geboren und verbrachte ihre Kindheit als Bauernmädchen. Sie studierte Biologie und setzte sich in den 1970er-Jahren stark für die Umwelt und ein respektvolleres Umgehen mit der Natur ein. In Heidelberg und Bonn war sie als Sachbearbeiterin in der Landschaftsplanung tätig. Heute lebt sie mit ihrem Sohn in der Nähe der Schweizer Grenze. 2018 erschien ihr Debüt-Roman «Das einfache Leben», ein stark autobiografisches Werk. Mit «Wolf» legt sie nun ihren zweiten Roman vor.

af

 

 

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