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Die Dreifachhalle auf dem Campus Schwarzsee soll bis Ende 2022 fertig sein

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Eine Hürde hat das Projekt für eine Dreifachturnhalle in Schwarzsee genommen: Am Dienstag haben die Direktion für Erziehung, Kultur und Sport und die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion das Resultat des Architekturwettbewerbs bekannt gegeben. Der Begriff Architekturwettbewerb stimmt dabei nicht ganz, denn die Bewerber mussten einen «Gesamtleistungswettbewerb» überstehen und einen Vorschlag machen, in dem Architekten, Holzbauingenieure sowie weitere Spezialisten einbezogen sind – eine Premiere, wie Charles Ducrot, stellvertretendender Dienstchef des Kantonalen Hochbauamts, an der gestrigen Vernissage erklärte.

Hohe Anforderungen

Das Hochbauamt hatte ein «qualitativ hochwertiges und funktionales, auf die Zielgruppen zugeschnittenes und kostenbewusstes Projekt» gewünscht, ein genaues Raumprogramm vorgelegt und verlangt, dass der Bau aus Holz bestehen und der heutigen Minergienorm entsprechen solle. Zehn Projekte wurden eingereicht, vier davon hat die Jury vertiefen lassen.

Das Gewinnerprojekt «Pick & Roll» der Generalunternehmung Blumer-Lehmann AG hat die hohen Anforderungen des Preisgerichts offensichtlich am besten erfüllt. Es handelt sich um eine Kooperation zwischen dem Architekturbüro Gamisch Architekten GmbH aus Zürich und dem Holzfachunternehmen Blumer-Lehmann AG aus dem sankt-gallischen Gossau.

Bis zu 18 Millionen Franken

«Der einstimmige Entscheid der Jury ist ein gutes Zeichen», sagte Staatsrat Jean-François Steiert. Der vorliegende Vorschlag sei ein funktionales Projekt, das sich gut in das Areal einfüge und den Bedürfnissen der Benützer entspreche. Es befinde sich aber noch im Rohzustand und brauche noch einiges an Arbeit, bis der definitive Baukredit gesprochen werden könne.

Denn eine grosse Hürde steht dem Projekt noch bevor – abgesehen von der Zustimmung aller involvierten Ämter zur Baubewilligung: Die Dreifachturnhalle wird mehr kosten als die 7,17  Millionen Franken, die der Grosse Rat vor vier Jahren gesprochen hat. Je nach Variante, die bei der Entwicklung des Gesamtprojekts gewählt werde, sei mit Kosten zwischen 14 und 18  Millionen Franken zu rechnen, hiess es gestern. Sobald die Detailplanung stehe und für das Baubewilligungsgesuch bereit sei, werde der Kanton dem Grossen Rat einen Nachtragskredit unterbreiten. Dies soll voraussichtlich im Sommer 2021 der Fall sein.

«Man hat damals die Kosten wohl etwas sehr optimistisch geschätzt», sagt Steiert auf die Frage, warum das Turnhallenprojekt nun mehr als das Doppelte kosten werde als ursprünglich vorgesehen. Es sei damals auch nicht alles im Programm gewesen, was heute geplant sei. Ihm sei es eigentlich lieber, einen korrekten Preis vorzulegen, statt Salamitaktik zu betreiben und Nachtragskredite verlangen zu müssen.

Ein Plus für Schwarzsee

Sein Amtskollege, Staatsrat Jean-Pierre Siggen, rief in Erinnerung, wie wichtig die Halle für den Campus sei. Wie das nationale Ausbildungszentrum für den Zivildienst sei auch das Sport- und Freizeitzentrum auf eine gute Infrastruktur angewiesen. Das Zentrum laufe gut, die Bettenbelegung habe letztes Jahr verdoppelt werden können, so Siggen.

«Es ist ein Glücksmoment, dass wir jetzt diesen Schritt machen konnten», sagte Otto Lötscher, Syndic von Plaffeien. Für Schwarzsee wie auch für die Benutzer des Sport- und Freizeitzentrums sei es wichtig, dass sie Indoor-Sportanlagen als Schlechtwetterangebot zur Verfügung hätten. «Das steigert die Attraktivität und sorgt für eine bessere Auslastung.» Die Gemeinde sei stets daran, touristische Zusatzangebote zu schaffen. «Die Dreifachturnhalle wird Schwarzsee beleben», zeigte sich Lötscher überzeugt.

Am glücklichsten mache ihn, dass ein Holzbau entstehe. Ein Gebäude aus einem regionalen Werkstoff passe gut an den Schwarzsee. Er hofft, dass auch die Gemeinde die neuen Räumlichkeiten ab und zu benützen könne, beispielsweise um eine kantonale oder nationale Versammlung abzuhalten.

Dass es so lange gedauert habe, könne er heute gut wegstecken, sagt der Syndic. «Manchmal braucht es halt einige Diskussionen, bis ein Projekt vorliegt, das alle überzeugt.»

Eine gemeinsame Lösung

Ähnlich äusserte sich auch Staatsrat Jean-François Steiert. Die Dreifachturnhalle war eines der ersten Projekte, die er nach seinem Amtsantritt betreute. «Wir sind mit allen an einen Tisch gesessen und haben gemeinsam eine Lösung gefunden, auch wenn das hiess, den ursprünglichen Standort aufzugeben.» Früher oder später hätte die alte Turnhalle aber sowieso ersetzt werden müssen.

Was die Eröffnung der Halle betrifft, zeigte sich der kantonale Baudirektor gestern in Plaffeien optimistisch, auch wenn das in der Verantwortung der Bauunternehmung liege. «Ich gehe davon aus, dass die Halle Ende 2022 steht. Eine 23 will ich nicht hören.»

Die Resultate des Architekturwettbewerbs können noch bis zum 17. Juli angeschaut werden: Mehrzweckhalle Plaffeien, Montag bis Freitag jeweils 17 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag jeweils 14 bis 17 Uhr.

Kommentar

Jetzt muss es aber vorwärtsgehen

Kommt sie noch und wenn ja, wann? Diese Frage rund um die geplante Dreifachturnhalle in Schwarzsee stand in den letzten Jahren mehrmals im Raum. Gestern nun haben zwei Staatsräte ein Projekt präsentiert, das allen gestellten Anforderungen entspricht. Es müsse jedoch noch weiterentwickelt werden, hiess es an der Vernissage. Das dauert ein Jahr, dann wird sich der Grosse Rat mit dem Nachtragskredit befassen. Es geht dabei nicht um ein paar Tausend Franken, sondern um sieben bis elf Millionen. Wie gut das Projekt diese Hürde schafft, bleibt abzuwarten. Selbst wenn dieser Kredit so leicht durchgeht wie der erste vor vier Jahren, braucht es dann subito die Baubewilligung, wenn wie geplant im Herbst 2021 mit dem Bau begonnen werden soll.

Nach der gestrigen Vernissage stand denn auch nicht unbedingt das präsentierte Projekt im Mittelpunkt der Gespräche, sondern es wurde darüber spekuliert, ob der angekündigte Zeitplan eingehalten werden könne. So ganz wollte das bei dieser Vorgeschichte denn auch niemand glauben. Es wird aber Zeit, dass bei dem für die Tourismusregion wichtigen Projekt vorwärtsgemacht wird. Auch wenn der Zeitplan sehr optimistisch ist, wäre es doch schön, wenn all die involvierten Stellen die Zweifler positiv überraschen könnten. Dann könnte man in anderthalb Jahren die Eröffnung der Halle unter dem leicht abgedroschenen, aber immer noch passenden Motto «Was lange währt, wird endlich gut» ­feiern.

«Der einstimmige Entscheid der Jury ist ein gutes Zeichen.»

Jean-François Steiert

Staatsrat

Chronologie

Baustart immer wieder verschoben

Auf dem Areal der früheren Militärkaserne im hinteren Teil des Schwarzseetals steht heute der Campus Schwarzsee. Der Grosse Rat hat 2014 einen Kredit von knapp 28 Millionen Franken gesprochen, um das Areal aufzuwerten. Die bestehenden Gebäude wurden instandgestellt und neue Gebäude als Übernachtungsmöglichkeiten gebaut. Ziel war es damals, dem Campus zwei neue Ausrichtungen zu geben: Zum einen sollte darauf das nationale Ausbildungszentrum für den Zivildienst errichtet werden. Dieses hatte seinen Sitz vorher in Schwarzenburg und musste aus Platzgründen umziehen. Zum andern sollte ein Sport- und Freizeitzentrum für Schulen, Familien und Vereine entstehen, um die Infrastruktur besser auszulasten. Das Zivildienst-Zentrum hat im Januar 2016 seinen Betrieb aufgenommen. Doch das Sport- und Freizeitzentrum ist noch immer in der Aufbaubauphase. Um das Angebot für alle Campus-Benützer zu verbessern, war von Anfang an vorgesehen, eine neue Dreifachturnhalle zu bauen. Der Grosse Rat hat dafür 2016 einen Kredit von 7,17  Millionen Franken gesprochen. In einer ersten Phase sollte die Halle bis Ende 2019 fertig sein. Doch es kam zu Verzögerungen. Erst war die Stelle des Kantonsarchitekten vakant, dann übertrug der Staatsrat die Zuständigkeit für den Campus von der Justiz- zur Erziehungsdirektion, und zum Schluss konnten sich der Kanton und die Gemeinde Plaffeien eine Zeit lang nicht über den Standort der geplanten Halle einigen. Der Kanton wollte die Halle nämlich mitten auf den heutigen grossen Campus-Parkplatz stellen. Die Gemeinde wehrte sich dagegen, da sie auf diese Parkplätze gerade in der Hochsaison nicht verzichten wollte. Im November 2018 war die Dreifachturnhalle Thema im Grossen Rat. Eine Mehrheit der Parlamentarier forderte, die Halle müsse bis 2019 fertig sein. Doch dieser Termin konnte nicht eingehalten werden. Erst Mitte Juli 2019 hat der Kanton den Wettbewerb für die Dreifachturnhalle ausgeschrieben. Als neuer Termin für die Fertigstellung wurde damals der Sommer 2022 angegeben. Im Dezember 2019 kam dann noch eine Kurskorrektur: Die Jury brauche mehr Zeit, um die eingegangenen Projekte zu beurteilen, teilte die Raumplanungs-, Umwelt- und Bau­direktion damals mit. Die bereits angesetzte Vernissage wurde auf März 2020 verschoben, und es war klar, dass die Halle nicht vor Ende 2022 fertig sein würde. Gestern nun fand die neu angesetzte Vernissage statt.

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