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Das Düdinger Modell wird überarbeitet

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Manche Kinder kommen im Schulalltag nicht so gut zurecht wie andere. Sie haben Mühe, mitzukommen oder zeigen Verhaltensauffälligkeiten, stören etwa den Unterricht. Früher war es in Düdingen gängige Praxis, diese Kinder zusammen in eine Kleinklasse zu nehmen und so zu unterrichten. Doch dann fand ein Umdenken statt. Ab 2012 wurden die Kleinklassen aufgehoben, die Integration der Kinder in Regelklassen wurde als bessere Lösung betrachtet.

«Wir haben uns im Rahmen einer Arbeitsgruppe mit externer Leitung überlegt, wie wir den Kindern mit besonderen Bedürfnissen am besten gerecht werden können», sagt Eliane Aebischer, Leiterin der Primarschule Düdingen. «Weil unsere Schule mit drei bis vier Parallelklassen pro Jahrgang grösser ist als die meisten anderen in Deutschfreiburg, haben wir andere Möglichkeiten.» Und so kam Düdingen zu seinem ganz eigenen Modell, dem sogenannten Düdinger Modell, auch «DüMo» genannt.

A-Klassen eingeführt

Die Düdinger Primarschule fasst ab der 3H, der früheren 1. Klasse, alle Kinder mit besonderen Bedürfnissen in einer Regelklasse zusammen, der sogenannten A-Klasse. Das heisst: Pro Jahrgang gibt es die A-Klasse mit Kindern, die keine besondere Betreuung brauchen, und drei bis sechs Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Daneben gibt es zwei bis drei Parallel-Klassen ohne Kinder mit besonderen Bedürfnissen. In der A-Klasse ist zusätzlich zur Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer eine Heilpädagogin in bis zu 14 Lektionen präsent. Sie kümmert sich in erster Linie um die Kinder, die heilpädagogischen Stützunterricht brauchen – kann aber auch mit den anderen Kindern zusammenarbeiten.

Das Modell wurde im Schuljahr 2012/2013 eingeführt, wie Eliane Aebischer sagt, damals in der 3H, und wurde anschliessend weitergeführt. 2018 traten die Kinder aus dem ersten Jahrgang mit Düdinger Modell in die Orientierungsschule über.

Modell evaluiert

«Nach 2018 haben wir das Modell breit evaluieren lassen», sagt die stellvertretende Schulleiterin Stephanie Tschopp. Dabei seien die Lehrerinnen und Lehrer, Kinder, Eltern und Schuldienste miteinbezogen worden. Sie hätten einige positive Punkte hervorgehoben. «Besonders die Eltern und Kinder begrüssten, dass es mit der Aufhebung der Kleinklassen weniger Stigmatisierung für die Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen gibt», sagt Stephanie Tschopp. Eliane Aebischer fügt hinzu: «Die Betreuung für die Kinder, die Unterstützung brauchen, ist mit dem Düdinger Modell wirklich sehr gut.»

Doch bei der Evaluation wurde auch Kritik laut. So beklagten besonders die Kindergärtnerinnen einen grossen Druck. Sie müssen vor dem Übertritt in die 3H entscheiden, welche Kinder sie zum Schulpsychologen in Abklärung schicken, um zu prüfen, ob heilpädagogischer Stützunterricht angebracht wäre. «Die Kindergärtnerinnen haben meist mehr Kinder angemeldet als nötig, um sicher zu sein, dass sie nichts verpassen», sagt Eliane Aebischer. «In diesem Alter, also wenn die Kinder etwa sechs Jahre alt sind, ist es aber schwierig, solche Abklärungen zu treffen. Lernschwächen und ähnliches zeigen sich häufig erst später», fügt Stephanie Tschopp an.

Weitere Kritik kam von den Lehrerinnen und Lehrern, welche die Klassen ohne Kinder mit besonderen Bedürfnissen unterrichteten. «Sie bemängelten, dass mit dem Modell nur eine Klasse pro Jahrgang vom heilpädagogischen Unterricht profitiert. Dabei gebe es auch in den Parallelklassen zwischendurch ein Bedürfnis für Stunden mit Heilpädagoginnen», sagt Eliane Aebischer.

Aufteilung verschoben

Die Primarschule Düdingen hat ihr Modell nun angepasst und Verbesserungen vorgenommen, die im kommenden Schuljahr umgesetzt werden. So werden die A-Klassen neu später eingeführt, und zwar erst in der 5H, der früheren 3. Klasse. In der 3H und 4H, der früheren 1. und 2. Klasse, werden die Kinder mit besonderen Bedürfnissen wie zuvor im Kindergarten auf die vorhandenen Klassen aufgeteilt und voll integriert. Für alle Klassen stehen Stunden mit Heilpädagoginnen zur Verfügung.

«Mit dieser Verlagerung nehmen wir den Druck von den Kindergärtnerinnen weg», sagt Stephanie Tschopp. Eliane Aebischer ergänzt: «Natürlich verlagert sich der Druck etwas auf die Klassenlehrpersonen der 4H. Aber zu diesem Zeitpunkt ist ein Entscheid für eine Abklärung beim Schulpsychologen weniger schwierig. Die Kinder haben angefangen, lesen, schreiben und rechnen zu lernen; man kann ihre Lernfortschritte etwas objektiver betrachten als noch im Kindergarten.» Lernschwächen zeigten sich im Alter von acht Jahren eher als im Alter von sechs Jahren. Den Kindern werde mehr Zeit gegeben, sich zu entwickeln und sich zurechtzufinden.

Ab der 5H werden die A-Klassen beibehalten. Zusätzlich gibt es aber auch Möglichkeiten für heilpädagogischen Unterricht für die anderen Klassen. So können alle Primarschülerinnen und Primarschüler von den Heilpädagogik-Ressourcen profitieren, und nicht nur jene in der A-Klasse, wie Eliane Aebischer ausführt.

Klassen neu gemischt

Die spätere Einführung der A-Klassen ist einer der Gründe, weshalb die Klassen neu nicht mehr nur mit dem Übertritt in die 3H und in die 7H neu zusammengesetzt werden, sondern auch mit dem Übertritt in die 5H. Ein weiterer Grund ist, dass man mit der Neumischung der Klassen mit Übertritt in die 7H gute Erfahrungen gemacht habe. «Alte Muster werden durchbrochen und es gibt manchen Kindern die Chance für einen Neuanfang», sagt Eliane Aebischer.

Auch wenn es nicht immer leicht für die Kinder sei: «Es gibt schon manchmal Tränen, und wir kriegen auch vereinzelt Telefonate von den Eltern, die mit der neuen Klasseneinteilung nicht einverstanden sind.» Eliane Aebischer und Stephanie Tschopp betonen aber: «Wir erklären den Kindern, dass sie ihre Freundinnen und Freunde genau gleich beibehalten können. Der Unterricht selbst soll ein Ort des Lernens sein – der Pausenplatz ist dann der Ort, um Freunde zu treffen.» Meistens seien die Tränen über den Verlust der besten Freundin in der Klasse denn auch nur von kurzer Dauer und nach einigen Wochen habe sich alles eingespielt.

Mehr Kinder

Neue Klassen im kommenden Schuljahr

Düdingen wächst, und damit wird auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler immer grösser. Deshalb wird im kommenden Schuljahr eine achte Kindergartenklasse eingeführt. Die Kinder der aktuellen 1H werden deshalb per Losentscheid in neue Klassen aufgeteilt, wie die Primarschule Düdingen mitteilt.

Im Jahrgang 5H gibt es aktuell drei sehr grosse Klassen. Ab dem Sommer werden auch diese neu gemischt und in vier Parallelklassen aufgeteilt. Diese Klassen bleiben aber zusammen bis zum Ende der 8H und werden am Ende der 6H nicht wie eigentlich vorgesehen wieder neu gemischt.

nas

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