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Abfall nur wenn nötig entsorgen

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Kurz nach drei Uhr fährt das erste Auto vor die Entsorgungsstelle der Kevag AG in Düdingen, obschon die Sammelstelle erst rund eine halbe Stunde später öffnet. Denn in der Abfallsammelstelle gelten zurzeit strikte Regeln. Nur drei Autos dürfen sich jeweils gleichzeitig auf dem Areal befinden. Ein Schild hängt am Zaun, das daran erinnert, zwei Meter Abstand zu anderen Personen zu halten.

Um Punkt 15.30 Uhr öffnet ein Mitarbeiter mit blauen Plastikhandschuhen das Tor. Es hat sich bereits eine Warteschlange von zehn Autos gebildet. «Wir haben die Regel mit dem Oberamt und den Gemeinden vereinbart», sagt Norbert Vonlan­then, der Geschäftsleiter der Kevag AG. Die Abfallsammelstelle ist öffentlich. Aktionäre der Firma sind unter anderem 13 Sensler Gemeinden. Dazu zählt Düdingen. Die Gemeinde sei darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass sich die Autos teilweise bis zum Kreisel knapp 100 Meter unterhalb der Kevag stauen. «Für Düdingen ist es wichtig, dass wir offen haben.»

Weniger Entsorgungsgänge

Die Autofahrer nehmen die Situation gelassen. «Wir müssen uns der Situation fügen», sagt Trix Fahrni aus Schiffenen. Sie entsorge nur etwa einmal im Monat Abfall. Ein solches Verhalten unterstützt das Kantonale Führungsorgan (KFO), das zur Bewältigung der Corona-Krise eingesetzt worden ist. Es rät der Bevölkerung, nur dann zur Abfallentsorgungsstelle zu gehen, wenn es unbedingt notwendig sei. «Nicht verderbliche oder saubere Abfälle sollten zu Hause gelagert werden», schreibt das KFO in einer aktuellen Mitteilung an die Bevölkerung. Auch Vonlanthen unterstützt diese Verhaltensregel. Speziell älteren Personen rät er davon ab, an die Entsorgungsstelle zu kommen. Er stellt fest, dass zurzeit vermehrt Haushalte ausgemistet werden. Das zeige sich beispielsweise an der grösseren Menge Sperrgut.

«Die Sammlung von Haushaltskehricht und organischen Haushaltsabfällen muss gewährleistet werden», schreibt das KFO. Die Kevag in Düdingen habe genügend Kapazitäten, um den Abfall zu entsorgen, sagt Vonlanthen. Er erinnert zudem daran, dass Papier und Karton sowie Grünabfälle an spezifischen Daten auch vor der Haustür abgeholt werden. Wenn Gemeinden nicht mehr in der Lage seien, den Grünabfall zu entsorgen, so soll die Bevölkerung gemäss KFO den Abfall in den offiziellen Abfallsäcken entsorgen. Vonlanthen fügt an, dass die Entsorgung von Altglas in Abfallsäcken wegen des Unfallrisikos wenn möglich zu unterlassen sei.

Korrekte Entsorgung

Taschentücher, Toilettenartikel, Papierhandtücher und gebrauchte Masken sollen gemäss KFO nach Gebrauch in einen Plastiksack geworfen werden. Dieser soll zugeschnürt und in den offiziellen Abfallsack gelegt werden, der sich in einem Mülleimer mit Deckel befindet. Das KFO weist darauf hin, dass jeglicher Abfall von mit dem Coronavirus infizierten Personen in den offiziellen Abfallsäcken entsorgt werden muss. Aluminium, PET, Papier, Grünabfall und andere rezyklierbare Materialien sollen nicht sortiert werden. Damit werde sichergestellt, dass sich das Virus nicht auf diesem Weg übertrage.

Die Abfallentsorgung in der Kevag geht schnell vonstatten. Niemand hält sich länger als nötig auf der Entsorgungsstelle auf, und die Richtlinien werden eingehalten. «Abgesehen davon, dass es etwas mehr Geduld braucht, gibt es bei der Abfallentsorgung momentan kein Problem», so Vonlanthen. sf

Giffers und Tentlingen

«Gesundheit geht vor Abfalltrennung»

Giffers und Tentlingen betreiben einen gemeinsamen Sammelhof, der genau auf der Grenze zwischen den beiden Gemeinden liegt. Wegen der Corona-Krise ist er seit Montag geschlossen. Die beiden Gemeinderäte haben das beschlossen, weil sie keine Möglichkeit sahen, den Werkhof weiterzubetreiben. «Wenn wir nur wenige Fahrzeuge aufs Mal auf das Gelände lassen, um die vorgeschriebene soziale Distanz einzuhalten, dann gibt es rasch einen Stau bis auf die Hauptstrasse», erklärt der Tentlinger Ammann Gerhard Liechti auf Anfrage. Beide Gemeinden haben ihren Bürgern per Flugblatt auf der Homepage Weisungen gegeben, was sie mit dem Abfall tun sollen. «Die Entsorgung ist auf jeden Fall sichergestellt», sagt André Kolly, Gemeinderat von Giffers.

Nach dem Motto «Gesundheit vor Abfalltrennung» verzichten die Gemeinden vorläufig darauf, Papier, Karton, Alu, Plastik, PET, Weissblech und Styropor getrennt zu sammeln: Alles kann über die normale Kehrichtsammlung entsorgt werden und einmal wöchentlich vor die Tür gestellt werden. Während die Bürger von Giffers eine Gebührenmarke auf die Abfallsäcke kleben müssen, ist die wöchentliche Entsorgung in Tentlingen kostenlos. Der Grund liegt in der unterschiedlichen Höhe der Grundgebühr. In Tentlingen ist diese mit 70 Franken höher als in Giffers, wo sie 45 Franken beträgt. «Wir haben deshalb ein wenig Reserve in unserer Abfallentsorgung. Der Gemeinderat hat deshalb entschieden, für die Abfuhr keine zusätzliche Entsorgungsgebühr zu verlangen», sagt Ammann Liechti. In Giffers habe der Gemeinderat an einer Gebühr festgehalten, um das Verursacherprinzip einzuhalten, erklärt Gemeinderat Kolly. «Wer will und Platz hat, kann die verschiedenen Abfallsorten in seinem Keller lagern und sie – wenn sich die Corona-Situation ein wenig entschärft hat – wieder kostenlos beim Werkhof entsorgen.» Der Gifferser Gemeinderat legt den Bürgern explizit nahe, die wiederverwertbaren Abfälle zu Hause zwischenzulagern.

Auch beim Grüngut gehen die beiden Gemeinden, die zwei unterschiedliche Anbieter für die Abfallabfuhr haben, separate Wege. In Giffers sind an sechs Standorten Mulden aufgestellt worden, in denen aus Kapazitätsgründen ausschliesslich Rasenschnittgut entsorgt werden kann. In Tentlingen wird das Grüngut an der Haustür, das heisst an den gleichen Stellen wie die Abfallsäcke, abgeholt. Die Bürger können es in Körben, Kesseln oder Säcken bereitstellen. Auch diese Dienstleistung wird via Grundgebühr finanziert und ist kostenlos.

Klar ist, dass diese Regelungen vorübergehend sind. «Doch ist​ diese Krise in dem Sinn auch eine Chance, verschiedene Abfallsysteme zu testen», sagt der Gifferser Gemeinderat André Kolly. Die Auswertung werde zeigen, welche Vor- und Nachteile sie hätten und wie sie bei den Bürgern angekommen seien. Beide Gemeinderäte haben gute Rückmeldungen erhalten; die Bürger hätten Verständnis dafür gezeigt, dass der Werkhof geschlossen werden musste. im

 

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