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«Das Geld wird sicher gebraucht»

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Die komplette Sanierung der Badi Kerzers war einer der Höhepunkte der vergangenen Legislatur: «Wir konnten selbstbewusst und recht eigenständig ein Grossprojekt für das Dorf realisieren», freut sich Gemeindepräsidentin Nicole Schwab. Nun zeichnet sich das Schwimmbad durch neue Garderoben, eine längere Rutschbahn und einen 5-Meter-Sprungturm aus.

Für sie persönlich sei der Moment ein Höhepunkt gewesen, als sie in Freiburg vor der Strassenbaukommission das Projekt der Umfahrungsstrasse Kerzers habe vorstellen dürfen. «Das war ein wichtiger Moment. Ich hatte grossen Respekt davor und wusste, wie viel auf dem Spiel stand für das Dorf.» Das Vorhaben glückte: Kerzers erhielt den Zuschlag. Nach letzten Informationen soll der Bau der Umfahrung 2022 starten, die Eröffnung ist für 2024 vorgesehen.

Erneuerbare Energie

Ein weiteres Grossprojekt der Gemeinde kommt ins Rollen: Kerzers erhält ein Fernwärmenetz. Die Gemeindeversammlung sprach sich Ende November für das Projekt aus. In einer ersten Etappe sollen die Gewächshausbetriebe an das Netz angeschlossen werden. Die Gemüseproduzenten waren es denn auch, die das Fernwärmenetz initiiert hatten. Das hat seinen Grund: Die Grossverteiler wollen ab 2025 nur noch Gemüse aus Gewächshäusern abnehmen, die mit erneuerbarer Energie beheizt werden. In weiteren Etappen sollen laut Nicole Schwab auch das Papiliorama und öffentliche Gebäude der Gemeinde angeschlossen werden.

Bessere Finanzlage

Ihre Finanzlage konnte die Gemeinde in den letzten Jahren verbessern. Das sieht auch Nicole Schwab so. Sie gibt aber zu bedenken, dass dies damit zusammenhänge, dass Kerzers einige Projekte noch nicht habe realisieren können. So seien Projekte wie Tempo 30 noch nicht umgesetzt, so wie auch andere Strassenprojekte. Es komme noch einiges auf die Gemeinde zu: «Der ehemalige Gasthof Seeland, die Märlipinte, soll ein Gesundheitszentrum werden, die Verwaltung der Gemeinde braucht mehr Platz, und es soll ein Haus der Jugend entstehen.» Denn die Jugendarbeit brauche ebenfalls Platz, und das Gebäude, in dem sie zurzeit untergebracht sei, sei baufällig. «Das Geld wird sicher gebraucht», hält Nicole Schwab fest. «Wir sind eine Zentrumsgemeinde. Die Infrastruktur ist wichtig, und die Ansprüche sind hoch.»

«Ein harziges Geschäft»

Einige Projekte brauchten viel Zeit: «Der Detailbebauungsplan für die Industrie- und Gewerbezone Moosgärten Nord war ein ‹Riesenchnorz›», sagt Nicole Schwab, «es brauchte zwei Legislaturen.» Ende Mai 2020 genehmigte der Kanton den Detailbebauungsplan. Das Industriegebiet Stöckenteilen ist noch nicht so weit: «Es ist ein harziges Geschäft». Auf dem 92 000 Quadratmeter grossen Areal Stöckenteilen-Wegmatte möchte die Gemeinde Kerzers Platz für Industrie und Gewerbe schaffen, unter anderem für die Firma Krummen Kerzers AG. «Sie will schon lange erweitern», sagt Nicole Schwab. Doch zum Detailbebauungsplan habe es eine Einsprache vom VCS gegeben. «Wir führten Einigungsverhandlungen, und es lief gut, doch der VCS hat seine Einsprache am Schluss doch aufrechterhalten.» Das Dossier liege nun wieder beim Kanton.

Zwei Abgänge

Gemeindepräsidentin Nicole Schwab (SVP) beendet ihre politische Arbeit auf Ende Legislatur. Sie war während mehrerer Jahre in Kommissionen und in den vergangenen fünf Jahren als Gemeindepräsidentin aktiv. Für ihren Abgang gibt Nicole Schwab persönliche Gründe an: «Ich erhielt ein Stellenangebot für eine stellvertretende Funktion in der Geschäftsleitung einer landwirtschaftlichen Organisation.» Den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb in Kerzers zu führen, den neuen Job anzutreten und gleichzeitig als Gemeindepräsidentin zu walten, sei aber schlicht zu viel. «Ich musste abwägen», sagt Nicole Schwab. In der Kerzerser Baukommission werde sie jedoch noch tätig sein, bis die Projekte beendet seien, mit denen sie sich bereits beschäftige.

Neben Nicole Schwab (SVP) wird auch Vizegemeindepräsident René Stüssi (FDP) nicht mehr zu den Wahlen antreten. Die anderen fünf Gemeinderäte stellen sich wieder zur Verfügung.

Parteien

Projektverfahren dauern zu lange

«Die Badi ist toll», sagt Jörg Bönzli, Präsident der FDP Kerzers, zu den Geschäften der vergangenen Legislatur. Die Gemeinde habe sich aber schwergetan damit, Projekte durchzubringen, «weil die Prüfungen durch den Kanton so lange dauern». Dass die Gemeinde die Sanierung von drei Bauten plant, begrüsst der FDP-Politiker: «Die Sanierung der alten Drogerie für die Jugendarbeit, des Königin-Bertha-Hauses für die Verwaltung und der Märlipinte für ein Gesundheitszentrum – damit können wir zeigen, wie alte Bauten schön saniert werden können.»

Urs Hecht, Vorstandsmitglied der CVP Kerzers und Gemeinderat, zeigt sich im Namen der Partei glücklich darüber, dass Kerzers die Finanzen im Griff hat und eine leichte Steuersenkung wie versprochen realisiert werden konnte. Für den Wirtschaftsstandort Kerzers und die aktive Bodenpolitik sei es toll, dass das Gebiet Moosgärten Nord nun bebaut werden könne, «doch es könnte noch mehr sein», gibt Urs Hecht zu bedenken. «Es ist unsäglich, wie lange die Genehmigungsverfahren beim Kanton dauern.»

Ins gleiche Horn bläst der Präsident der SVP Kerzers, Christoph Johner: «Wir kommen nicht vom Fleck, die Ämter des Kantons reglementieren zu viel und setzen ihre Ideologien zu hart durch.» Johner bezieht sich in seiner Kritik insbesondere auf den Kulturgüterdienst. Der Höhepunkt der Legislatur ist für ihn die Umfahrung Kerzers, die nun zustande kommt. Auch die Sanierung der Badi Kerzers ist für Christoph Johner ein Highlight der Legislatur. Die Präsidentin der SP Kerzers, Nicole Aebi, war nicht erreichbar.

emu

«Wir sind eine Zentrumsgemeinde. Die Infrastruktur ist wichtig, und die Ansprüche sind hoch.»

Nicole Schwab

Gemeindepräsidentin Kerzers

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