119 Ferienchalets in drei Freiburger Gemeinden am Südufer des Neuenburgersees müssen verschwinden. Dies hat der Freiburger Staatsrat letzte Woche bei der Präsentation eines geänderten kantonalen Nutzungsplans verkündet. Gegen diesen vom Staatsrat bereits 2017 getroffenen Entscheid regt sich nun Widerstand. Es hat sich ein Unterstützungskomitee für den Erhalt der Chalets formiert, an dessen Spitze CVP-Grossrätin Anne Meyer Loetscher steht. 250 Personen haben sich diesem bereits angeschlossen.
Anstelle des Abbruchs der Chalets sollen diese erhalten bleiben, dabei aber eine Ausweitung menschlicher Aktivitäten ausgeschlossen werden. Das nimmt die Idee von Naturverträgen mit den Besitzern wieder auf. Dieses Konzept wurde bereits 2007 entworfen, um den Besitzern das Verbleiben unter gewissen Bedingungen zu ermöglichen. Das Bundesgericht hat die Naturverträge aber für ungültig erklärt.
Naturschützer für Abbruch
Die Naturschutzorganisationen BirdLife, WWF und Pro Natura haben sich gestern in einem Communiqué für den Abbruch der Chalets ausgesprochen. Dies sei unumgänglich und nur logisch: Der Erhalt dieser Gebäude innerhalb eines Naturschutzgebietes, das zu den wertvollsten der Schweiz gehöre, sei inkompatibel mit den Zielen des Naturschutzes und mit dem Naturschutzgesetz. Das kollektive Interesse am Schutz dieses einzigartigen Gebiets müsse über dem Interesse einzelner Ferienhausbesitzer stehen. Die Naturschutzorganisationen erinnern daran, das am Südufer des Neuenburgersees rund ein Viertel aller Tierarten und rund ein Drittel aller Pflanzenarten vorkommen, die es in der Schweiz gibt.
Die Ferienhäuser in dem Gebiet entstanden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bereits seit fast vierzig Jahren gibt es Bemühungen, die Chalets zu entfernen.
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