Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Rafael Nadal und Novak Djokovic lösen in Paris ein gigantisches Chaos aus

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Während Rafael Nadal sich bei den Olympischen Spielen in Paris im Athletendorf ein Zimmer teilt und in einem Kartonbett schläft, sucht Novak Djokovic die Anonymität. Sein Traum von Gold geht weiter.

Sie haben ihr Leben lang für diesen Moment gearbeitet, Opfer gebracht, trainiert, wenn andere gefeiert haben oder in die Ferien fuhren. Sie haben Geburtstage und Hochzeiten verpasst und einem Ziel alles untergeordnet: an Olympischen Spielen teilzunehmen, vielleicht eine Medaille zu gewinnen. In Paris sind es über 10’000 Athletinnen und Athleten aus 206 Ländern.

Und doch gibt es unter ihnen solche, die über allen zu schweben scheinen, die grösser sind, zu denen alle anderen aufschauen. Weil sie mehr sind als die Besten der Gegenwart: Ikonen der Sportgeschichte. Zweifellos gehören Rafael Nadal und Novak Djokovic zu ihnen, gerade hier in Paris. Vierzehn Mal hat der Spanier Nadal die French Open gewonnen. Und der Serbe Djokovic ist mit 24 Grand-Slam-Titeln Rekordhalter bei den Männern.

2006 trafen Novak Djokovic und Rafael Nadal in Paris erstmals aufeinander, als der Serbe nach zwei Sätzen aufgeben musste.
Quelle: Keystone

«Rafa, Rafa»-Sprechchöre

Nun trafen sie bei den Olympischen Spielen zum 60. Mal aufeinander, in Roland Garros, wo sie einige der aufregendsten Kapitel ihrer Rivalität geschrieben hatten. Kein Duell gab es im Männertennis öfter, neun Mal in einem Grand-Slam-Final. Aber noch nie in einer zweiten Runde.

Als sie um 13.34 Uhr den Court Philippe Chatrier betraten, da umwehte die beiden ein Hauch von Endgültigkeit. Nadal wurde im Mai 38. 2023 hatte er kein einziges Spiel bestritten. In der Weltrangliste wird er auf Position 161 geführt. Dass er überhaupt die Olympischen Spiele bestreiten kann, hat er einer Wildcard zu verdanken. Und der 37-jährige Djokovic stand zwar zuletzt im Wimbledon-Final, ist aber in diesem Jahr noch ohne Titel.

Jeder weiss, dass es womöglich das letzte Mal ist, dass sich Djokovic und Nadal duellieren. Es ist knapp 30 Grad heiss, die Luft flimmert, der rote Sand schimmert, die Stimmung ist elektrisierend. Als Nadal, dem sie im Westen von Paris schon zu Lebzeiten eine Statue gewidmet haben, einen spektakulären Punkt gewinnt, hallen «Rafa, Rafa»-Rufe durchs Publikum.

Seit 2021 steht auf der Anlage von Roland Garros eine Nadal-Statue.
Quelle: AP

Chaos im und um das Stadion

Am Siedepunkt ist die Stimmung, als Nadal im zweiten Satz einen 1:4-Rückstand wettmacht. Wenig später muss der zweifache Olympiasieger (2008 in Peking im Einzel, 2016 in Rio de Janeiro im Doppel) dennoch Novak Djokovic zum Sieg gratulieren. 1:6, 4:6 lautet das klare Verdikt.

Sie bekommen nichts vom Chaos mit, das sie in den Gängen im Innern des Stadions und auf den Tribünen auslösen. Nicht nur für die Zuschauer stehen Djokovic und Nadal über allen, auch für viele Medienschaffende ist das so. Sie sind gekommen, um Videos und Fotos zu machen, einen Blick auf die beiden zu erhaschen. Die Helfer sind mit dem Andrang überfordert. Das Sicherheitspersonal muss eingreifen, um Panik zu verhindern.

Der Court Philippe Chatrier in Paris ist zum Bersten voll, als Novak Djokovic und Rafael Nadal sich im olympischen Tennisturnier duellieren.
Quelle: Keystone

Ein bärtiger Brite behauptet, mit dem Autor dieser Zeilen befreundet zu sein und verschafft sich so Zugang zur Tribüne. Als der dreiste Schwindel enttarnt ist, wird er unsanft und unter lautstarkem Protest abgeführt.

Nadal schläft im Kartonbett, Djokovic im Hotel

Wie im Stadion, so ist es im Athletendorf. Wenn Nadal dort unprätentiös und frei von Allüren seinen Routinen nachgeht, kann er kaum einen Schritt gehen, ohne aufgehalten zu werden. Dann verlieren selbst Olympiasieger die Contenance und bitten wie Schulbuben um ein Erinnerungsfoto mit dem Tennisgiganten. Nadal spielt nicht nur mit, sondern geniesst es sogar.

Er teilt sich ein kleines Appartement mit dem 17 Jahre jüngeren Carlos Alcaraz, mit dem er auch im Doppel antritt, und schläft wie alle anderen auf einem Kartonbett. Er sagt: «Es ist wie eine Rückkehr zum Ursprung, als wir in kleinen Hotelzimmern übernachteten. Eine Erinnerung daran, woher wir kommen, an den wahren Geist des Sports.» An dessen Essenz.

Bei Djokovic ist das anders. 2021 in Tokio, bei den Sommerspielen, die so speziell waren, weil sie während der Coronapandemie stattfanden, da war auch er im Athletendorf untergebracht. Auch er genoss es in vollen Zügen, unter seinesgleichen zu sein. Posierte für Fotos, hielt für einen Schwatz.

Dieses Bild von Novak Djokovic mit der belgischen Turnerin Nina Derwael von den Olympischen Spielen 2021 in Tokio ging um die Welt.
Quelle: Twitter

Diesmal aber zieht er es vor, sich zurückzuziehen, und hat sich und seine Familie in einem Luxushotel einquartiert. «Im Dorf gewesen zu sein, war eine der besten Erfahrungen meines Lebens. Aber hier will ich mehr Ruhe, mehr Intimität. Und mich voll und ganz aufs Turnier konzentrieren.»

Rafael Nadal hatte an der Eröffnungsfeier einen grossen Auftritt, als er die olympische Flamme von Zinedine Zidane in Empfang nahm.
Quelle: Keystone

Sein Palmarès ist unvergleichlich. Keiner war so lange die Nummer 1 der Welt wie er, keiner hat so viele Grand-Slam-Turniere gewonnen wie er, dazu jedes der vier mindestens drei Mal. Er ist der erfolgreichste Spieler in der Geschichte des Männertennis. Nur etwas fehlt ihm noch: Olympiagold. Diesem Ziel hat er alles untergeordnet, auch auf das Doppel verzichtet er. Mit 37 Jahren ist es wohl für ihn die letzte Chance auf Edelmetall.

Kommentar (1)

  • 29.07.2024-Dejan

    Der beste Tenniskommentar den ich in einer Schweizer Zeitung gelesen habe seit ungefähr 1980. Wohlwollend und Fair gegenüber N. Djokovic. Weiter so!

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema