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Nostalgie-Alarm: Hier können Sie die ersten Telefonbücher der Schweiz durchstöbern

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Telefonbuch war tot. Drei Institutionen sorgen mit der Digitalisierung historischer Ausgaben nun dafür, dass es zumindest im Netz wiederbelebt wird.

Vor zwei Jahren erschien das letzte gedruckte Telefonbuch der Schweiz. In Zeiten des Mobiltelefons war die Publikation mit seinen hauchdünnen und eng beschriebenen Seiten obsolet geworden.

Die Einstellung des ikonischen Papierproduktes markierte das Ende einer Ära, die 1880 ihren Anfang nahm. Damals erschien das erste Telefonbuch in Zürich. Es enthielt erst 99 Einträge. Vertreten waren mehrheitlich Unternehmen, da sich Privatpersonen noch kaum einen Eintrag leisten konnten.

Die Zahl der Einträge jedoch rasch an. Nicht zuletzt, weil der Bund den Ausbau der Telefonleitungen und öffentlicher Stationen übernahm. Zwischen 1882 und 1895 kletterte die Zahl der Anschlüsse von 1000 auf 21’000. Nochmals 20 Jahre später waren es bereits 80’000 Telefonnutzer. Allerdings waren es weiterhin vermögende Personen, die sich die Technologie leisten konnten.

Wer damals jemanden anrufen wollte, musste sich an ein Prozedere halten, das aus heutiger Sicht sehr fremd erscheint. Denn in den ersten Telefonbüchern standen noch keine Nummern, lediglich die Namen der «Abonnenten». Zuerst musste man das Telefon aus dem Haken nehmen, die Zentralstation anrufen und dabei den Hörer «fest ans Ohr halten. Die Zentralstation wird dann fragen: ‹Was beliebt?›», worauf man aus einer Entfernung von 10–20 Zentimetern in den Schallbecher mit gewöhnlicher Stimme deutlich den Namen desjenigen Abonnenten spricht, mit welchem man zu verkehren wünscht», hiess es in einer Anleitung.

Erst als die Zahl der Anschlüsse zunahm, erhielten die Telefonbesitzer eigene Nummern zugeteilt. Bis die Zentrale als Verbindungsscharnier überflüssig wurde, dauerte es aber noch eine ganze Weile. Erst 1959 ersetzte die PTT die letzte handbetriebene Telefonanlage.

Zeugnis der wirtschaftlichen Entwicklung

In die faszinierenden Anfänge der Telekommunikation in der Schweiz können nun alle Interessierten auch digital eintauchen. Das PTT-Archiv, die Universität Bern sowie Localsearch (früher Swisscom Directories) haben eine neue Suchplattform lanciert, die alle Telefonbücher von 1880 bis 1950 erschliesst. So lässt sich nicht nur in heute ungewohnt klingenden Vornamen stöbern. Die Plattform bietet auch «einen einzigartigen Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz».

Der Blick zurück zeigt, wie stark sich die Berufs- und Unternehmenslandschaft zwischen 1900 und 1950 gewandelt hat. In den ersten Telefonbüchern dominierten noch Einträge von Metzgereien, Ärzten und Gasthäusern. 1950 waren es dann die Poststellen, Gemeinden sowie Landwirte. «Die Geschichte der Telefonbücher gibt uns heute Aufschluss zur Entwicklung der gesamten Schweizer Wirtschaftslandschaft. Es wurden Telefonleitungen in der ganzen Schweiz verlegt, erst in den Wirtschaftszentren, dann folgten die interurbanen Verbindungen», schreiben die Macher der Plattform.

Die historischen Telefonbücher sind zudem Zeugnis eindrücklicher Kontinuitäten. Mindestens acht Unternehmen, die bereits im ersten Telefonbuch eingetragen waren, gibt es heute noch. Dazu gehören die «Neue Zürcher Zeitung», Orell Füssli, Sprüngli und die Uetlibergbahn.

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