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Nach dem Vorbild der Vogelwarte soll Nationales Fischzentrum entstehen

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Das Land ist gekauft, jetzt entwickeln Architekturbüros das konkrete Projekt: Am Moossee bei Bern ist ein nationales Fischzentrum geplant, ein Kompetenzzentrum für die Unterwasserwelt der Schweiz.

Noch ist es bloss ein verwunschenes Wäldchen, überwuchert mit kleinen Bäumen, Sträuchern und Brombeerranken. Wer genau hinsieht, entdeckt am Boden alte Becken – sie sind die letzten Zeugen, der schon vor Jahren geschlossenen Fischzucht am Moossee, wenige Kilometer nördlich von Bern. Am Ufer kräuseln sich die Wellen, im Schilf singt ein Teichrohrsänger – von ennet dem See ist das Rauschen der Autobahn Bern-Biel zu hören. Nur ein unauffälliges Plakat an einem Zaun weist auf die grossen Pläne hin, die auf diesem Areal realisiert werden sollen: «Hier entsteht in den kommenden Jahren das Fischzentrum Schweiz.»

Ein nationales Zentrum, das sich sowohl praktisch wie auch wissenschaftlich um Fragen zu den Fischen, ihrem Lebensraum und allen Aspekten der Fischerei kümmert. Gewissermassen eine Vogelwarte für die Fische, für die Unterwasserwelt der Flüsse, Seen und Tümpel der Schweiz.

«Die Fischer sind eher Individualisten», sagt Adrian Aeschlimann, «sie gehen für sich an den Fluss oder See, allenfalls ins Vereinslokal an einem Gewässer in der Nähe.» Vielleicht liegt es an dieser Eigenschaft, dass die Fischer im Vergleich zu den Vogelkundlern einen so grossen Rückstand haben: Die Vogelwarte feiert heuer ihr hundertjähriges Bestehen. Geht es aber nach Aeschlimann und seinen Mitstreitern, soll das Fischzentrum möglichst noch in diesem Jahrzehnt realisiert werden, «mit etwas Glück – und vor allem dank grosszügigen Mäzenen».

Aeschlimann ist Geschäftsführer des Schweizerischen Kompetenzzentrums Fischerei Schweiz (SKF), einer Genossenschaft des Schweizerischen Fischereiverbands sowie kantonaler Verbände, der Berufsfischer und mehrerer mit der Fischerei verbundener Organisationen. Gewälzt wurde die Idee eines nationalen Fischzentrums schon seit zwei Jahrzehnten an verschiedenen Orten. Das SKF hat sie nun entscheidend vorangebracht.

Im Januar 2023 konnte die eigens gegründete Stiftung Fischzentrum Schweiz die verlassene Fischzucht am Moossee kaufen. Ein Terrain so gross wie zwei Fussballfelder, bestens erschlossen in fünf Minuten Fussdistanz zum nächsten Bahnhof, keinen Kilometer von der Autobahnausfahrt Schönbühl entfernt. 1,55 Millionen Franken waren dafür nötig, sie kamen über Spenden, Sponsoring und Darlehen zusammen, auch der Kanton Bern engagierte sich stark. Zuvor hatte die Gemeinde Moosseedorf die nötige Zonenplanänderung gutgeheissen, einstimmig. «Wir spüren sehr starke Unterstützung von Gemeinde und Kanton», sagt Aeschlimann, dies sei eine wichtige Voraussetzung gewesen für den Landkauf, dem langwierige Verhandlungen mit dem Vorbesitzer vorausgegangen waren.

Das älteste Boot der Schweiz ist schon da

Doch wozu braucht die Schweiz ein Fischzentrum? «Gewässer und Fische benötigen mehr Schutz und die Fischerei mehr Sichtbarkeit. Das nationale Zentrum für natürliche Gewässer, Fische und respektvolle Fischerei will diese Lücke füllen», heisst es dazu auf der Website fischzentrum.ch. Aeschlimann sagt: «Wir wollen zeigen, was unter der Wasseroberfläche verborgen liegt, nicht nur für Fischerinnen und Fischer, sondern für eine breite Öffentlichkeit.» Und dies nicht in Form eines touristischen Aquariums, wie man das aus Grossstädten kennt, sondern wissenschaftlich begleitet in einem Zentrum im Naturschutzgebiet am Moossee.

Man müsse sich das inhaltliche Programm des nationalen Fischzentrums vorstellen wie Ringe auf dem Wasser, die entstehen, wenn sich eine Forelle eine Mücke schnappt, sagt Aeschlimann: «Im innersten Kreis ist der Fisch, im zweiten Kreis dessen Lebensraum und Ökosystem – und im dritten Kreis die Beziehungen zum Menschen.»

Als Herzstück ist eine Dauerausstellung vorgesehen über die Fische, ihre Lebensräume sowie über die Fischerei und ihre Geschichte in der Schweiz. Diesbezüglich trifft es sich gut, dass schon heute in nächster Nachbarschaft der Einbaum vom Moossee zu besichtigen ist: Er ist das älteste bekannte Boot der Schweiz, stammt aus dem fünften Jahrtausend vor Christus und wurde 2011 bei Ausgrabungen gefunden.

Weiter sollen Wechselausstellungen das Publikum anlocken – über ausgestorbenen und neu entdeckten Fischarten in der Schweiz zum Beispiel oder die Pestizidproblematik in den Gewässern thematisieren. Infrage kommen aber auch thematisch passende Kunstausstellungen. «Das sind vorerst nur Ideen», sagt Aeschlimann, «aber unser Ziel muss es sein, dass die Leute mehrmals ins Fischzentrum kommen und jedes Mal etwas Neues entdecken können.» Dabei sollen nicht nur Fischerinnen und Fischer angesprochen werden, sonst sei das Ziel von jährlich rund 18’000 Besucherinnen und Besuchern kaum zu erreichen.

Die Gemeinschaft der Hobby-Fischer wird allerdings nicht zu kurz kommen, etwa dank einem umfassenden Angebot von Anglerkursen. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde, welche die Fischrechte besitzt, wird es ausserdem möglich sein, im Moossee zu fischen – und anschliessend den Fang im Fischzentrum unter fachkundiger Anleitung zu verarbeiten beziehungsweise zuzubereiten: in einer Schulküche.

Kommentar (1)

  • 03.07.2024-Heinz Jost

    Danke für diesen gut gemachten Blick über den Gartenzaun.
    Auch für uns Freiburger Fischer wird das Zentrum wertvolle Vorarbeit für die Fluss- und Seefischerei leisten und verdient unsere Unterstützung.

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