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Michael Wigets unbändiger Wille

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Wieder muss Michael Wiget aus Verletzungsgründen eine Schwingsaison auslassen. Wenn andere den Bettel längst hingeschmissen hätten, ist für den 25-jährigen Wünnewiler aufgeben keine Option.

2015 holte Michael Wiget in Vinelz beim Seeländischen Schwingfest seinen ersten Kranz. Dann begann seine Odyssee an Verletzungen, der nächste Kranz folgte deshalb erst vier Jahre später.  2019 war es auch, als der Wünnewiler in den Diensten des Berner Teilverbands seinen ersten eidgenössischen Kranz in Zug holte. Aber auch in den folgenden Jahren wurde Wiget immer wieder von Blessuren heimgesucht. Stand er aber einmal im Sägemehl, holte er den Kranz, so auch vor zwei Jahren beim Eidgenössischen in Pratteln – und das mit drei gebrochenen Rippen. Der 196 cm grosse Modellathlet vom Schwingclub Laupen bringt alles mit, um mit den Stärksten im Schwingsport mitzumischen, und er hätte mit seinen 25 Jahren heute bereits ein Vielfaches seiner zwölf Kränze auf dem Konto, würde er nicht regelmässig vom Pech heimgesucht. Am Pfingstsonntag gab Wiget bekannt, dass er auch einen Strich unter die Saison 2023 ziehen muss. Im Interview mit den FN erklärt der Freiburger, was ihn trotz all dieser Rückschläge weiter antreibt und wie sein Weg bis zum noch nicht näher definierten Comeback aussieht.

Michael Wiget, wissen Sie, an welchem Datum Sie Ihren letzten Ernstkampf bestritten haben?

Das war beim letzten Eidgenössischen in Pratteln. Meinen letzten Trainingsgang hatte ich im letzten Jahr vor dem Mittelländischen in Frauenkappelen. Das war am Auffahrtswochenende, als ich mir eine Verletzung zuzog. Unmittelbar danach habe ich mich mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber infiziert. Das hat mir sehr zugesetzt. Und dann kam noch die Schulterproblematik hinzu, auf die ich nicht weiter eingehen möchte und einen Eingriff erforderte.

In Pratteln holten Sie am 26. August 2022 Ihren zweiten eidgenössischen Kranz. Das ist lange her. Wie sehr vermissen Sie es, im Sägemehl zu stehen?

Auf einer Skala von 1 bis 100 bin ich bei 100’000. Ich merke schon, wie mir im Leben etwas extrem fehlt, die Werte im Schwingsport, für die ich stehe. Diese Werte habe ich über Jahre hinweg stark gelebt, ich habe jede Sekunde in den Schwingsport investiert. Ich werde alles daran setzen, damit mein System wieder funktioniert und ich an die früheren Leistungen anknüpfen kann.

Ihre Verletzungsgeschichte ist lang, eine Aufzählung würde diesen Rahmen sprengen. Ein anderer hätte schon längst aufgegeben. Woher nehmen Sie die Motivation, weiterhin an sich zu glauben?

Die Liste der Verletzungen ist krass, und ich bin voll damit einverstanden, dass 95 Prozent der Schwinger nach einem solchen Winter wie meinem hingeschmissen hätten. Und ja, der Winter hat auch mich stark mitgenommen. Ich war schon öfters so tief unten und in ähnlichen Situationen, daraus kann ich Motivation tanken. Bevor ich im 2019 in Zug meinen ersten eidgenössischen Kranz holen konnte, konnte ich drei Jahre keine Feste bestreiten. Und als ich zurückkam, gehörte ich gleich wieder zu den zehn besten Schwingern des Landes. Egal wie viele Rückschläge ich erhalte, ich weiss, dass es sich ausbezahlen wird, wenn ich dranbleibe. Aber nochmals, das Pfeiffersche Drüsenfieber hat mich sehr mitgenommen…

Wie hat sich diese Krankheit bei Ihnen ausgewirkt?

Ich habe mich einfach so gefühlt, als ob ich die härteste Trainingswoche meines Lebens absolviert hätte, dabei habe ich gar nichts gemacht. Ich war extrem erschöpft. Die Krankheit kommt immer in Schüben. Manchmal denkst du, es ist ein, zwei Tage besser, und dann kommt der nächste Schub. Das ist schon hart.

Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist nun aber auskuriert?

Diesbezüglich denke ich, dass ich wieder trainieren könnte. Aber die Schulter ist noch nicht gut. Abschliessend kann ich das erst sagen, wenn die Belastung wieder da ist.

Sie haben es angedeutet. Wenn immer Sie schwingen konnten, haben Sie den Kranz geholt und gehörten zu den Stärksten. Ist auch das ein Grund, weshalb Sie weitermachen, die Gewissheit, dass Sie das Potenzial dazu haben, um jederzeit ganz vorne mitzuschwingen?

Sicher. Kommt hinzu, dass ich in jedem dritten oder vierten Fest im Schlussgang stand. Ich denke, dass ich schöne Erfolge vorweisen kann. Ich habe gemerkt, dass ich den Fokus schnell voll auf meine Leidenschaft legen kann, wenn ich schwingen kann. Das erlaubt es mir, rasch wieder mit den Besten mithalten zu können. Es braucht jetzt einfach Zeit. Die will ich mir nehmen.

Wie schwierig ist es, wie zuletzt am Wochenende den Kollegen beim Schwingertag in Laupen nur zuschauen zu können?

Wenn du siehst, was im Berner Mittelland oder bei den jungen Freiburgern für eine coole Dynamik und Energie herrscht, dann möchte man schon dabei sein. Wenn du nur zuschauen kannst, ist das sehr bitter. Es ist nicht so, als ob du mittendrin wärst. Das Kollegiale «an der Front» fehlt, es ist einfach eine tolle Mannschaft.

Wie sieht Ihr Plan für die kommenden Monate aus?

Momentan sind die Tage von Physio geprägt und teils von lockeren Trainingseinheiten. Ich hoffe, dass ich dann im Herbst mit dem richtigen Krafttraining starten kann und der Wiedereinstieg ins Schwingen zu Beginn des nächsten Jahres möglich ist. Aber zentral ist, dass mein System hält, wenn ich das nächste Mal zurückkomme und nicht zu früh wie 2022 beim Eidgenössischen in Zug. Ich möchte diese Episode trotzdem nicht missen, sie hat mich im Leben weitergebracht.

Damals haben Sie sich im ersten Gang drei Rippen gebrochen und dank mehrerer schmerzstillenden Spritzen noch den Kranz geholt. Nächstes Jahr findet in Glarus das nächste Eidgenössische statt…

Ich will nachhaltigen Erfolg und nicht ein zweites Pratteln erleben. Aber logisch ist das Eidgenössische 2025 in meinem Hinterkopf präsent, da muss ich mir nichts vormachen. Aber es steht zu viel auf dem Spiel, und wenn ich an all die Leute denke, die an mich glauben und mich unterstützen, dann muss ich einfach im Vollbesitz meiner Kräfte sein.

Indem Sie Ihr Studium in Rechtswissenschaften vorantreiben, machen Sie das Beste aus der sportlichen Situation.

Letzten Sommer habe ich den Bachelor abgeschlossen. Als sich abgezeichnet hat, dass ich im Schwingen nicht zurückkommen kann und ich nicht trainieren konnte, war ich froh, dass ich mich für das Studium angemeldet hatte. Ich konnte im Winter wieder einigermassen lernen und so viele Prüfungen wie möglich absolvieren. Bis im Herbst sollte ich die Masterarbeit abschliessen können, und dann habe ich den Master auch in einem Jahr durch.

Sie sind nicht nur im Schwingsport, sondern ganz offensichtlich auch in Ihrem beruflichen Werdegang sehr ambitioniert.

Ich weiss einfach, was ich im Leben will, und ich weiss, dass nichts ohne harte Arbeit geht. Natürlich fällt es mir viel einfacher, wenn ich mich auf eine Sache konzentrieren kann. Keine Frage, wenn ich schwingen könnte, hätte der Sport klar Priorität, und ich würde das Studium im Winter angehen. So aber kann ich nun einen Teil abschliessen und mich dann vollkommen wieder auf das Training und das Schwingen konzentrieren.

Ein Déjà-vu für Lario Kramer am Neuenburger Kantonalen

Zum vierten Mal nach 2018, 2022 und 2023 stand Lario Kramer am Wochenende in Dombresson im Schlussgang des Neuenburger Kantonalen – und zum vierten Mal musste der Galmizer als Verlierer aus dem Sägemehlring. Diesmal stand ihm Matthieu Burger vom Schwingclub Biel vor der Sonne, der damit seinen ersten Schlussgang an einem Kranzfest gleich gewinnen konnte. Burger schlug auf seinem Weg zum Triumph neben Kramer auch die beiden weiteren Freiburger Eidgenossen Benjamin Gapany und Sven Hofer.

12 der 18 Kränze in Dombresson gingen an die Freiburger. Neben Kramer, Gapany und Hofer holten auch Romain Collaud, Steven Moser, Bastien Collaud, Hugo Schläfli, Simon Grossenbacher, Janis Wieland, Nicolas Sturny, Paul Tornare und als einziger Neukranzer des Fests Branighan Monney das begehrte Eichenlaub.

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