Autor: Inseratekampagne der SVP – FN vom 23. August
«Kosovare schlitzt Schweizer auf» – das Inserat mit diesem Titel in den FN vom 23. August schreckt einmal mehr auf.
Mit Schlagzeilen der übelsten Art in rassistischem Boulevardstil will die sogenannte Volkspartei ein ganzes Volk, die Kosovaren, und darüber hinaus Hunderttausende von Nicht-Schweizern, die für unser Land, für unser Wohlergehen, für unsere Sozialwerke arbeiten und dafür auch gerufen wurden, zu Menschen zweiter Wahl, ja sogar zu Kriminellen stempeln. Masseneinwanderung – neben Ausschaffung ein weiteres Unwort des Jahrzehnts – soll schuld sein an der vermeintlichen Verluderung der Schweiz.
Breivik, übrigens ein Sympathisant besagter «Volkspartei», hat im Soge eines solchen Menschenbildes 76 junge Menschenleben ausgelöscht. Müssten da nicht alle Norweger aus Europa ausgeschafft werden?
Der Beispiele gäbe es viele. Unverständlich ist für mich, dass die FN ein solches Inserat überhaupt publizieren. Das Berufsethos unserer Zeitungsmacher müsste eine solche Veröffentlichung eigentlich verhindern. Haben die FN das Geld des Herrliberger Milliardärs wirklich nötig? Das ist, wie die ganze schwarz-rote Zupflästerung unserer Plakatsäulen, übelste Propaganda, welche nun wirklich in beängstigender Weise an die Nazizeit erinnert.
Die Bischofskonferenz lädt die Medien dazu ein, dieser «gotteslästerlichen Menschenverachtung», wie sie schreibt, keinen Platz einzuräumen (FN vom 26. August). Wann erwacht die Schweiz aus diesem unseligen Albtraum?
Autor: Marcel Crottet, Bösingen
