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Mit Rückenwind zu Top-Zeiten

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Seit einigen Jahren schon hat sich das Greyerzer Meeting insbesondere in den Sprinter-Kreisen eine gute Reputation geschaffen. Die Tartanbahn im Bouleyres-Stadion gilt als eine der schnellsten des Landes, zumal sie ideal ausgerichtet ist und die Athletinnen und Athleten oft mit unterstützendem Rückenwind laufen können. Gerade für die Sprinter herrschen oft Top-Bedingungen, die sie immer wieder zu Spitzenzeiten auszunützen wissen.

Freudentränen bei Del Ponte

Diese optimalen Voraussetzungen machte sich am Samstag – wegen der Coronavirus-Pandemie in Abwesenheit von Zuschauern – insbesondere Ajla Del Ponte zunutze. Die Tessinerin hatte unlängst in Arnhem in den Niederlanden mit 16,71 Sekunden eine Schweizer Allzeit-Bestleistung über 150 m aufgestellt. Damit hatte sie ihre Top-Form bereits angekündigt. In Bulle setzte Del Ponte noch einen drauf. Bereits im Vorlauf realisierte sie mit 11,10 Sekunden über die 100 m eine absolute Spitzenzeit, die sie im Final noch einmal um zwei Hundertstel unterbieten konnte. Als sie die Zeit auf der Anzeigetafel sah, gab es bei Del Ponte einige Tränen der Freude. Kein Wunder, schraubte die letztjährige Universiade-Silbermedaillengewinnerin damit doch ihre persönliche Bestleistung um beträchtliche 13 Hundertstelsekunden nach unten (bisher 11,21). Damit belegt die 23-Jährige als saisonschnellste Europäerin nicht nur Rang 2 der aktuellen Weltrangliste, sondern ist nach Mujinga Kambundji (STB/10,95) über 100 m die zweitschnellste Schweizerin aller Zeiten. «Ich musste einfach weinen. Diese Zeit zu sehen, war wirklich ein einzigartiges Gefühl. Für diese Momente trainiert man», sagte Del Ponte kurz nach ihrem Exploit überglücklich. Sie habe sich in einer guten Verfassung gefühlt, «aber ich habe nicht gedacht, dass es ein solch aussergewöhnlicher Tag werden könnte. Ich bin einfach nur glücklich.»

Trainer Meuwlys Ärger

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings doch für die Tessinerin. Mit 11,08 und 11,10 unterbot sie die Limite für die Olympischen Spiele in Tokio (11,15) gleich zweimal. Allerdings sind die Leistungen mit Blick auf das nächste Jahr ein Muster ohne Wert – der Weltverband hat die Olympia-Qualifikation wegen der Corona-Krise bis Ende November sistiert. «Zu blöd, haben wir während der schwierigen Corona-Zeit so gut gearbeitet», meinte Del Pontes Trainer, der Freiburger Laurent Meuwly, sarkastisch mit Blick auf den Entscheid des Weltverbands. Es sei unfair, dass für die Olympia-Qualifikation zwar Punkte von der EM 2018 in Berlin noch zählen würden, nicht aber die Leistungen aus diesem Sommer. «Athleten, die jetzt die Limiten erreichen, sollten sich im Frühjahr auf die Olympischen Spiele vorbereiten können und nicht kommenden Mai und Juni hier und dort laufen müssen, um die Qualifikation nochmals zu schaffen.»

Dieser Umstand ärgert zwar auch Del Ponte, dennoch überwog am Samstag die Freude. Schliesslich knackte sie erstmals die Grenze von 11,10 Sekunden. «Dieser Zeit bin ich zwei Jahre hinterhergerannt. Es ist ein Befreiungsschlag.»

Später setzte sich die Tessinerin auch noch über die 200  m in 22,83 Sekunden durch. Es wäre auch über diese Distanz ein persönlicher Rekord gewesen, allerdings war der Rückenwind diesmal zu stark (2,1 m/s). «Schade, ich bleibe aber geduldig und versuche es das nächste Mal zu schaffen.» Es sei so oder so ein gutes Training gewesen. Sie habe drei Rennen bestreiten wollen, um ein gewisses Volumen zu absolvieren. «Heute Abend werde ich ­sicher müde sein», sagte sie lächelnd.

Diese Woche kehrt Ajla Del Ponte mit Meuwly, der zugleich Trainer beim niederländischen Leichtathletik-Verband ist, in ihre Trainingsstätte in Holland zurück. Ihren nächsten Auftritt in der Schweiz hat die Sprinterin am 24. Juli am Ci­tius-Champs-Meeting in Bern.

Wicki nahe an Wilson dran

Einen starken Auftritt legte auch Silvan Wicki in Bulle hin. Der Basler lief in 10,11 Sekunden auf Rang 1 der europäischen Saisonbestenliste und verbesserte seine persönliche Bestleistung um 6 Hundertstel. Damit blieb er nur 3 Hundertstel über dem Schweizer Rekord von Alex Wilson (Old Boys Basel/10,08) und darf sich nun zweitschnellster Schweizer 100-m-Sprinter aller Zeiten nennen. Nach seiner Topleistung über 200 m vor zwei Wochen in Bern (20,45) konnte Wicki nun auch über 100 m gross auftrumpfen und seine Topform eindrücklich unter Beweis stellen.

Naki im B-Final

Neben der Schweizer Elite waren in Bulle auch die Freiburger Spitzenathleten mit von der Partie. Über 200 m überzeugte der 400-m-Spezialist Charles Devantay (SA Bulle) mit der Bestzeit von 21,38 Sekunden, allerdings mit Windunterstützung von 2,8 m/s. David Naki (TSV Düdingen) wurde in 22,22 Sekunden Zwölfter. Über 100 m schaffte es Naki in den B-Final, wo er in 10,98 Sekunden Sechster wurde (Vorlauf 11,00). Die Freiburger Rekordhalterin Coralie Ambrosini (SA Bulle) erreichte im A-Final über die 100 m in 11,99 Sekunden den sechsten Rang, nachdem sie im Vorlauf noch eine Zeit von 11,70 Sekunden realisiert hatte.

Meeting in Bulle

Charles Devantay siegt über 200 m

Bulle. Greyerzer Meeting. Männer. 100 m (RW 2,0): 1. Silvan Wicki (BTV Aarau) 10,11. B-Final (RW 1,9 m/s): Enrico Güntert (LC Schaffhausen) 10,58. – Ferner: 6. David Naki (TSV Düdingen) 10,98. – Vorlauf. 19. Serie (RW 1,8 m/s): 1. Naki 11,00. 22. Serie (RW 1,9 m/s): 1. Wicki 10,23. 200 m (RW 2,8 m/s): 1. Charles Devantay (SA Bulle) 21,38. – Ferner: 12. Naki 22,22. Weit: 1. Christopher Ullmann (Old Boys Basel) 7,84 (RW 3,4 m/s). 2. Benjamin Gföhler (LC Zürich) 7,73 (RW 2,9 m/s).

Frauen. 100 m (RW 0,7 m/s): 1. Ajla Del Ponte (US Ascona) 11,08. Ferner: 3. Riccarda Dietsche (Altstätten) 11,61. 3. Melissa Gutschmidt (Lausanne) 11,75. 4. Nadja Zurlinden (LV Langenthal) 11,79. – Ferner: 6. Coralie Ambrosini (SA Bulle) 11,99. – Vorläufe. 20. Serie (RW 1,5 m/s): 1.  Del Ponte 11,10. – Ferner: 4. Ambrosini 11,70. 200 m (RW 2,1 m/s): 1. Del Ponte 22,83. 2. Zurlinden 23,59. 3. Halbheer 23,88. 400 m: 1. Sokhna Lacoste (FRA) 53,27. 2. Lore Hoffmann (ATHLE.ch) 54,38. Weit: 1. Fatim Affessi (CA Genève) 6,35 (RW 5,6 m/s). 2. Gaëlle Maonzambi (GG Bern) 6,32. Kugel: 1. Vanessa Fust (LV Langenthal) 14,71. 2. Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) 14,37.

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