Ledeu: Naturparadies und Ruheoase

Artenreiche Fauna und Flora, kühler Wald und beruhigendes Wasser: Entlang des Ledeubachs im Zirkelsgraben lässt sich auf einer eindrücklichen Wanderung Natur pur erleben.

Im frühen Morgenlicht, wenn der Nebel noch sanft über dem Wasser schwebt und die Vögel die ersten Gesänge anstimmen, erwacht ein spezieller Ort zum Leben: Der Wanderweg entlang des Ledeubachs im Zirkelsgraben. Ob als Verbindungsstück einer längeren Wanderung oder als gemütlicher Spaziergang, dieses Naturschutzgebiet von lokaler Bedeutung begeistert.

Auch im Verlauf des Tages verliert der Ort nicht an Magie, je nach Wetter bietet der Weg Verschiedenes: Man kann das satte Grün nach dem Regen bestaunen, sich an einem heissen Sommertag vom Schatten der Bäume abkühlen lassen, die Ruhe des Waldes nach einem stressigen Arbeitstag geniessen oder verschiedene Naturphänomene beobachten.

Apropos Naturphänomene: Die Strukturen des Sandsteins lassen darauf schliessen, dass sich das Wasser über Tausende von Jahren in diesen eingefressen hat. Nebst dem Bach selbst sieht man an gewissen Stellen kleine Teiche mit ruhigem, glasklarem Wasser. Einer Informationstafel eingangs Naturschutzgebiet ist zu entnehmen, dass es sich dabei um sogenannte Waldteiche handelt, die eine wichtige Rolle für die meisten Amphibienarten spielen.

Nach dem ersten Teil im Wald erreicht man eine kleine Lichtung, dort lädt eine Feuerstelle zum Verweilen ein. Daneben gibt es einen Zugang zum Bach. Hier kommt man dem ständigen Begleiter der Wanderung am nächsten: dem Wasser! Stets plätschernd auf der einen oder anderen Seite, ist das Wasser ein paar Meter weiter noch auf eine andere Art hörbar, nämlich durch einen Haselstock. Einige davon sind in einer Halterung zu finden. Steckt man so einen ins Wasser und hält die andere Seite ans Ohr, hört man ein Gurgeln. Besonders für Kinder ein beeindruckendes Erlebnis!

Nebst den Elementen gibt es am Ledeubach eine vielseitige und beeindruckende Fauna und Flora. Mit etwas Glück kann man Rehe beobachten, die in der Morgendämmerung aus dem Bach trinken. Libellen schwirren über dem Wasser, und Schnecken gehen langsam, aber stetig ihren Weg. Verschiedene Bäume, Sträucher und Gräser verbreiten den Duft des Waldes. Wer gut beobachtet, findet sogar etwas Essbares, zum Beispiel wilde Himbeeren.

Wild ist hier so einiges: Viele Stellen sind überwuchert und für Menschen nicht gut erreichbar, was sehr gut für die Biodiversität ist. Abgestorbene Bäume bilden Lebensraum für Vögel, Insekten, Pilze und Bakterien. Das idyllische Tobel (eine Art Tal) bietet ebenso Lebensraum für verschiedenste Farne, einige davon sind im Kanton Freiburg sogar nur dort zu finden.

Fangen in der Dämmerung die Frösche an zu quaken, spätestens aber, wenn die Eulen rufen, ist es Zeit, sich auf den Nachhauseweg zu machen. Das Wasser wird weiterplätschern, das ist sicher. Doch welche Tiere in der Nacht dort was anstellen werden, darüber lässt sich nur mutmassen. Sicher ist, dass man hier einen wahren Schatz im Herzen des Zirkelsgrabens durchquert hat, den es zu bewahren, zu schätzen und auch zu schützen gilt.

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Warum in die Ferne schweifen, wenn die Heimat so viel zu bieten hat. Im Rahmen einer Sommerserie stellen die FN bekannte und weniger bekannte Ausflugsorte im Kanton Freiburg vor. (im)

Praktische Informationen

Startet man vom Restaurant Sternen in Mühletal (Schmitten) aus, überquert man zunächst die Strasse und folgt dieser in Richtung Lanthen. Dem Wegweiser folgend biegt man nach knapp 300 Metern nach links ab. Nun geht der Wanderweg stets entlang des Ledeubachs, mal links, mal rechts davon.