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Kindliche Entwicklung: Warum Spielen so wichtig ist

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Carole Nösberger, Kitaleiterin, erzählt von der Bedeutung des Spielens für die Entwicklung eines Kindes und verrät, welche Spiele Kinder früher wie heute besonders gerne spielen.

Kinder sitzen um einen kleinen Tisch herum, das Znüni ist fast fertig gegessen. Der Reihe nach stehen sie auf und verziehen sich in eine der Spielecken der Kindertagesstätte (Kita). Manche bauen Legotürme, andere fahren Rennen mit bunten Spielzeugautos. Wie wichtig ist eigentlich Spielen für die Entwicklung eines Kindes?

Spielen als Ausdrucksform

«Extrem wichtig», weiss Carole Nösberger, Leiterin der Kita Balthasar in Düdingen. «Spielen ist die Ausdrucksform eines Kindes», betont sie mehrfach. Das heisst, ein Kind kann so seine Bedürfnisse mitteilen, Erlebtes verarbeiten und seine Gefühle zeigen. «Einfach alles.»

Ein Beispiel dafür sind Rollenspiele. Diese seien besonders beliebt bei Kindern. Sie ahmen dabei Situationen nach, die sie beschäftigen, oder spielen Erlebnisse aus ihrem Alltag nach. Wenn etwa die Mutter schwanger ist, stopft sich das Kind ein Kissen unter das T-Shirt, um den Schwangerschaftsbauch darzustellen. Nach der Coronazeit, als viele Eltern zu Hause im Homeoffice arbeiteten, hätten ausserdem einige Kinder mit alten Telefonen und Tastaturen gespielt und so quasi die Büroarbeit der Eltern imitiert.

Dem sogenannten Freispiel komme auch eine wichtige Bedeutung zu, erzählt Nösberger. Dabei wird den Kindern selbst überlassen, was, mit wem und wo sie spielen möchten. Es ist ein fixer Bestandteil des Kita-Alltags. Die Kinder lernen, kreativ zu sein und sich selbst zu beschäftigen. Ein gewisses Spielzeugangebot sei natürlich schon vorhanden, stellt Nösberger klar. Und wenn ein Kind mal nicht in ein Spiel hineinfindet, geben die Betreuerinnen Inputs. Ausserdem komme es darauf an, ein übersichtliches Spielangebot zu haben, damit das Kind nicht überfordert ist.

Kinderspiele im Wandel?

Carole Nösberger arbeitet seit 20 Jahren als Kitabetreuerin. Womit die Kinder spielen, hat sich in dieser Zeit aber nicht stark verändert. «In der Kita merken wir den Wandel der Spielzeuge weniger. Wir bieten zum Beispiel keine Bildschirme oder Monstertrucks an.» Bei den Kindern komme alles an, mit dem sie in Rollenspielen ihren Gefühlen und Gedanken Ausdruck verleihen können. Zum Beispiel sind Legosteine ein absoluter Klassiker für Kinder von früher wie heute. Auch eine Spielzeugküche, mit der Kinder Szenen aus dem Alltag nachahmen können, ist beliebt.

«Man bekommt schwach mit, dass Kinder heute weniger schnell ins Spiel finden als früher», erzählt die Kitaleiterin. Das sei aber nicht überzubewerten, denn auch früher hätte es Kinder gegeben, die Mühe damit hatten. «Das Spiel ist nicht anders. Die Rollen ändern sich, aber nicht die Bedeutung davon.» Zum Beispiel ist es heute ein anderer Superheld, in dessen Rolle ein Kind schlüpft, oder es spielt mit anderen Spielfiguren als mit jenen, die früher noch beliebt waren.

Kitaleiterin Carole Nösberger weiss, welche Spiele bei den Kindern besonders gut ankommen.
Marc Reidy / Freiburger Nachrichten

Handy- und Fernsehbildschirme

Und wie sieht es mit Onlinespielen aus? Den Einfluss von Onlinespielen und Bildschirmen auf die Kinder merken sie in der Kita weniger. Die Kinder dort sind zwischen drei Monate und vier Jahre alt. «In diesem Alter kommen sie noch nicht so in Berührung mit Bildschirmen.» Wichtig sei, dass die Kinder einen guten Umgang mit Handy, Fernseher und ähnlichen Geräten kennen lernen. «Komplett verbieten ist auch nicht ratsam», so Nösberger. Irgendwann würden die Kinder ein Interesse daran bekommen, und da sei es wichtig, einen altersentsprechenden Umgang mit solchen Geräten zu gestalten.

Auch spüre man den Einfluss weniger, weil es in der Kita gar keine Onlinespiele und Bildschirme gibt. Eine Mitarbeiterin beobachtete, dass manche Kinder, wenn die Eltern sie abholen kommen, gleich fragen: «Darf ich fernsehen?» Sie sagt: «In der Kita ist es ganz anders. Hier ist klar, dass es keinen Fernseher gibt. Da wird gar nicht danach gefragt.»

Mädchen- und Jungenspielsachen

Zwischen Mädchen und Jungs können die Betreuerinnen bei der Art, wie gespielt wird, einen Unterschied feststellen. «Jungs brauchen mehr Bewegung, und ihnen geht es mehr um Konkurrenz», erzählt die Kitaleiterin. Da höre man beim Spielen Sätze wie: «Ich habe das schnellere Auto» oder «Mein Turm ist höher».

Sie selbst hat zwei Töchter. Obwohl sie versucht habe, sowohl klassische Mädchen- als auch Jungenspielsachen zu kaufen, interessierten sich ihre Mädchen trotzdem mehr für Puppen. «Die Grosse hat sich einen Schminkkoffer gewünscht. Ich schminke mich nicht einmal selbst», sagt Nösberger und lacht. «Sie bekommen das irgendwie einfach mit.» So ist auch Disney-Liebling Elsa aus «Die Eiskönigin» inzwischen bei ihren Kindern beliebt, selbst wenn sie das zu Hause nie geschaut hätten.

Tipp an die Eltern

Nösberger rät Eltern, den Kindern möglichst viel Zeit zum Spielen zu geben. Ausserdem solle das Freispiel gefördert werden, denn dadurch lernen Kinder, sich selbst zu beschäftigen. Sie ist überzeugt: «Durch das Spielen lernen Kinder so viel.»

«Durch das Spielen lernen Kinder so viel.»

Carole Nösberger, Leiterin der Kita Balthasar

Wissenschaftlich belegt

Dass Spielen wichtig ist für die Entwicklung eines Kindes, lässt sich auch wissenschaftlich nachweisen. Beispielsweise forschte Margrit Stamm, emeritierte Professorin für pädagogische Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Universität Freiburg, zum Thema Frühförderung und kindliches Spiel. In ihrem Dossier «Frühförderung als Kinderspiel» warnt sie davor, dass manche Eltern den Fokus zu stark auf die Frühförderung ihrer Kinder legen und Spielen als Zeitverschwendung abtun. Dies, obwohl nachgewiesen wurde, dass für Kinder das freie Spiel die bedeutendste Lernstation für eine gesunde Entwicklung ist. 

Bisher gab es in der Kita Balthasar seitens der Eltern keine Forderungen nach mehr Frühförderung. Das Ziel der Kita ist es, die Kinder auf den Kindergarten vorzubereiten. Nösberger verrät: «Das machen wir alles auf spielerische Art.» 

Schuldgefühle der Eltern

Erst kürzlich wies Rita Messmer im FN-Ratgeber Erziehung darauf hin, wie schnell sich Eltern Schuldgefühle machen, wenn sie nicht rund um die Uhr mit ihrem Kind spielen können. Sie beruhigt und hält fest, dass es nicht die Hauptaufgabe der Eltern ist, das Kind rund um die Uhr zu bespassen. Ein Kind könne sich auch selbst beschäftigen und aktiv werden. Dies entspricht ja gerade dem Grundgedanken des Freispiels.

Sommerserie

«Lass uns spielen»

Schon seit Urzeiten gibt es Beispiele von Aktivitäten, die nicht dem Überleben oder der Fortpflanzung dienen, sondern einfach nur einen Gemeinschaftssinn und Freude in eine Gesellschaft bringen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Im Rahmen einer Sommerserie beleuchten die FN verschiedene Spiele und Aspekte rund ums Spielen.

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