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Wenn das Schicksal anklopft, mach auf!

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Fleur ist eine ältere Dame, die an Agoraphobie leidet, einer Form von Angststörung, ausgelöst durch Begegnungen mit Menschen. Sie gerät bereits in Panik, wenn ihr im Treppenhaus jemand begegnet. Gänzlich in ihrer Wohnung verschanzen ist unmöglich, denn sie muss regelmässig aus dem Haus, sei es, um ihren Psychiater zu sehen oder um Einkäufe zu tätigen.

Auf die regelmässige Hilfe des Arztes ist sie angewiesen, will sie ihre desolate Lebenssituation meistern. Da ist auch noch ihr ebenfalls übergewichtiger Mops, mit dem sie sich kaum mehr nach draussen wagt, ihn jedoch auch nicht alleine zuhause lassen will. Nach langem Zögern gibt sie sich einen Ruck und macht beim Einkaufen am Anschlagbrett eine Anzeige «Putzfrau gesucht». In Wahrheit sucht sie aber eine Hundesitterin.

Harmonie ist eine junge Frau, attraktiv und intelligent. Trotzdem ist sie unfähig, ein normales Leben zu führen. Sie leidet am Tourettesyndrom, einer angeborenen Erkrankung des Nervensystems. Mit zwanghaften Ticks, obszönen Flüchen und unkontrolliertem Umsichschlagen stösst sie bei allen, die sie nicht kennen, auf völliges Unverständnis.

Auch sie gibt sich einen Ruck und wagt es, sich bei Fleur auf die «Putzfrauen»-Anzeige zu melden. Das erste Zusammentreffen wird zum totalen Fiasko! Die alleinstehende Dame bekommt es mit der Angst zu tun, als Harmonie um sich schlagend und fluchend vor ihrer Tür steht und bricht dieser beim Zuschlagen der schweren Panzertür den Arm.

Treffen verändert das Leben

Doch Harmonie lässt nicht locker, und die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung. Beide Frauen entdecken die Nöte der anderen und merken, dass sie mit ihren Ängsten und Problemen auf derselben Ebene leben. Nach einigen Startschwierigkeiten kommen sie sich näher, was jedoch ihr Leben nicht einfacher macht. Chaos breitet sich rasant aus, doch ihr Alltag gestaltet sich stetig bunter und definitiv lebenswerter.

Aus den beiden Aussenseiterinnen werden zwei Frauen, die zwar nicht vor Selbstbewusstsein strotzen, die sich aber immer mehr zutrauen und so auch andere Aussenseiter mitziehen und ihnen eine Chance auf unverhofftes Glück aufzeigen.

Warmherzig und empathisch

Fleur und Harmonie erzählen ungezwungen von ihren Krankheiten, die ihre Mitmenschen arg fordern. Die Autorin versteht es perfekt, mit enormem Einfühlungsvermögen und ausgeprägt humorvollen Szenen, die vielen tragischen Klippen zu umschiffen, und appelliert damit unpathetisch an ein tolerantes Miteinander. Ihr Credo: Kranke sollen sich nicht länger verstecken müssen, sondern sich aus der Isolation wagen. Mit diesem Roman (mit vielen authentischen Stellen), hält sie allen den Spiegel vor und macht sogenannt «Normal-Tickende» auf ihre Eigenarten und empfindlichen Stellen aufmerksam. Eine aufklärende Geschichte, warmherzig und kein bisschen langweilig erzählt.

Marie-Sabine Roger: «Wenn das Schicksal anklopft, mach auf». Aus dem Französischen von Claudia Kalscheuer. Roman, 297 Seiten. Atlantik im Verlag Hoffmann & Campe, Hamburg 2020.

Giovanna Riolo ist freie Rezensentin.

Aus den beiden Aussenseiterinnen werden zwei Frauen, die zwar nicht vor Selbstbewusstsein strotzen, die sich aber immer mehr zutrauen.

Zur Person

Fast 30 Werke veröffentlicht

Marie-Sabine Roger, 1957 geboren, ist eine französische Roman- und Kinderbuchautorin. Sie entdeckte als Schülerin ihren Hang zum Schreiben, ergriff jedoch erst den Beruf der Lehrerin. Ende der 1980er-Jahre wurde ihr erstes Kinderbuch veröffentlicht. Nach längeren Aufenthalten in Québec, Madagaskar und La Réunion lebt sie heute mit ihrer Familie in Westfrankreich. Roger veröffentlichte bis 2010 fast 30 Romane, Erzählungen und Bücher für Jugendliche sowie über 50 illustrierte Kinderbücher.

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