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«Man sollte sich gar nichts verbieten!»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In den Sozialen Medien ist rund um das Thema Essen allerlei zu sehen. Besonders auf dem Bilddienst Instagram, auf dem jeder seine persönlichen Fotos posten kann, waren Bilder von schön angerichtetem Essen zu Beginn besonders beliebt. Das Essen soll dann auch noch möglichst speziell sein. Und immer neu. So verbreiten sich Foodtrends auf den Sozialen Medien rasend schnell. Und mit ihnen auch allerhand Tipps für Ernährungsprogramme und Diäten, die den Jugendlichen dabei helfen sollen, möglichst schnell ihr Idealgewicht zu erreichen. Vorgestellt werden diese Programme meistens von Instagram-Stars, denen die jungen Fans alles glauben. Dabei halten lange nicht alle Programme, was sie versprechen. Aber wie kann man denn die hilfreichen Tipps von den faulen Eiern unterscheiden?

Abnehmen braucht Zeit

Simone Munsch ist Professorin für Psychologie an der Universität Freiburg und spezialisiert auf Ernährungsfragen. Für sie gibt es ein klares Ausschlusskriterium für Diäten: «Alle Programme, mit denen man in kurzer Zeit möglichst viel Gewicht verlieren soll, sind nicht seriös.» Zudem sei es sehr wichtig, mit gesundem Menschenverstand an das Thema heranzugehen. Ein Diätprogramm, bei dem sich die Abnahmewilligen einseitig ernähren sollen – beispielsweise nur ein einziges Nahrungsmittel essen – sei nicht zu empfehlen. Dabei könne es zu Mangelerscheinungen kommen. Nach diesem Kriterium sollte man von der Schokoladendiät, bei der nur Schokolade gegessen wird, eindeutig die Finger lassen. Ebenso vom Fitnessplan einiger australischer Youtuber, die einen Monat lang nur Bananen gegessen haben. Solche Programme seien nicht ausgewogen, sagt Simone Munsch: «Zu einer normalen Ernährung haben schon immer alle Arten von Nahrungsmitteln gehört, auch Fett und Zucker.»

Wenn jemand abnehmen will, dann sei der Nutzen einer Diät über lange Zeit sowieso fraglich, so die Psychologin. Wer eine Diät beendet, nehme dann schneller zu, als er abgenommen habe. «Um sein Gewicht nachhaltig zu regulieren, braucht es eine Ernährungsumstellung.»

Also sollte man sich bei einem Ernährungsprogramm zusätzlich fragen: «Kann ich das ein Leben lang machen?» Das wäre sicher bei all den Programmen, die darauf basieren, über längere Zeit ein Minimum an Kalorien zu sich zu nehmen, nicht der Fall. Laut Simone Munsch ist es sowieso besonders wichtig, sich in der Ernährung möglichst wenig zu verbieten. Wer bewusst und moderat isst, der dürfe sich durchaus auch Desserts gönnen: «Es ist immer besser, das Bedürfnis nach Süssem in die Ernährung einzubauen als gänzlich auszuschliessen.» So handhabe sie es auch selbst in ihrer Familie und sei damit immer gut gefahren. Man müsse sich aber natürlich bewusst sein, dass der Körper je nach Stoffwechsel andere Nahrungsmittel brauche. Und die Nahrung auch anders verwerte.

Regelmässig Sport treiben

Anders als bei längerfristiger Ernährung, wo man möglichst nichts verbieten sollte, kann jemand über kürzere Zeit auch ganz bewusst auf Nahrungsmittel verzichten – beispielsweise bei einer Fastenkur. Laut Simone Munsch ist eine Fastenkur eine gute Entscheidung, wenn jemand bei guter Gesundheit ist und auch keine Essstörung hat. Entgiften und Entschlacken könne gerade im Frühling dem Körper guttun. Aber auch dabei gilt laut Munsch: «Wer immer ungesund isst, bei dem nützt eine Woche Fastenkur pro Jahr auch nichts.» Und regelmässiger Sport sei sogar noch wichtiger als die richtige Ernährung.

Mini-Computer am Handgelenk

Die smarte Uhr macht das Bewegungsverhalten bewusst

Wearables oder Aktivitäts-Tracker sind kleine Mini-Computer für das Handgelenk. Diese gibt es in allen Formen und Variationen: von der smarten Uhr bis zum Aktivitäts-Armband. Die Begleiter für den Alltag sind im Trend. Durch eine Art Selbstvermessung und sogenannte «Gamification» – also des Zum-Spiel-Machens – sollen sie uns motivieren, ein gesünderes und aktiveres Leben zu führen. Aber funktioniert das überhaupt?

In einer wissenschaftlichen Publikation* von 2016 führen die Autoren an, dass Selbst­überwachung eine effektive Methode zum Ändern von Gewohnheiten ist. Von Bedeutung sei vor allem ein Bewusstsein über das eigene Bewegungsverhalten, um überhaupt etwas ändern zu können, heisst es weiter. Dieses Feedback liefern die Aktivitäts-Tracker in Form von Schrittzahlen und anderen Daten. Die Autoren stellen fest, dass noch zu wenig Daten vorhanden sind, um klare Aussagen zu machen. Es kann aber zumindest von einem gewissen Potenzial, das Bewegungsverhalten zu verbessern, ausgegangen werden. Für genauere Erkenntnisse – zum Beispiel zum Langzeiterfolg – braucht es weitere Studien.

Positive Effekte solcher Aktivitäts-Tracker seien grundsätzlich möglich, sagt auch Wolfgang Taube, Vorsteher des Departements der Bewegungs- und Sportwissenschaften der Universität Freiburg. Er betont aber auch, dass noch nicht genügend Daten vorliegen.

oh

 

* Feasibility and Effectiveness of Using Wearable Activity Trackers in Youth: A Systematic Review (2016)

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