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Es kam ganz anders

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Er könne Fallzahlen, Schutzkonzepte und all das Corona-Zeug schon gar nicht mehr hören und sei heilfroh, dass dieses vermaledeite 2020 zu Ende gehe, meinte mein Gegenüber. Es ist anzunehmen, dass dem Virus der Jahreswechsel ziemlich egal ist. Der Spuk wird im neuen Jahr weitergehen.

2020 war ein seltsames Jahr, irgendwie nicht beschreibbar. Wohl niemand konnte sich Anfang Jahr vorstellen, dass ein Ereignis bevorsteht, dass die Welt derart durchschüttelt und aus der Bahn wirft.

Kaum haben wir vor einem Jahr unsere schönen Pläne geschmiedet, taucht wie aus dem Nichts ein Virus auf und verändert innert Tagen das ganze Leben. Dabei dachten wir doch, dass wir alles unter Kontrolle haben, auch das Leben selbst.

Ein winzig kleines Ding, das keiner je selbst gesehen hat, verfolgt uns auf Schritt und Tritt. Die künstliche rote Kugel mit den stachelförmig angelegten Saugnäpfen ist allgegenwärtig, ob wir sie sehen wollen oder nicht. Sie hat sich längst in unserem Unterbewusstsein eingenistet und treibt dort ihr Wesen oder Unwesen.

Der Umgang mit diesem kleinen Ding hat desaströse Nebenwirkungen. Unzählige wurden in Angst und Schrecken versetzt, nicht wenige in den Selbstmord getrieben, Träume wurden brutal zerschlagen, viel Leid wurde den Älteren zugemutet, Existenzen wurden ruiniert, demokratische Mechanismen ausgehebelt. Die Folgen kann niemand ermessen. Wer Prognosen wagt, kann ebenso gut würfeln.

Schulterzuckend nahmen wir bis anhin zur Kenntnis, dass hierzulande jährlich durchschnittlich 165 000 Menschen sterben. Ist halt so, gehört zum Leben. Seit März ist das ganz anders. Da wird jeder, «in Zusammenhang mit Corona» Verstorbene minutiös gezählt und die Summe täglich in den Medien breit gestreut. Todesfälle und Fallzahlen erscheinen seit Monaten auf der ersten Seite der Medien. Ein Drittel der Nachrichtensendungen ist Corona gewidmet. Tag für Tag, ohne Unterbruch, immer und immer wieder. Das zermürbt – oder stumpft ab.

Die Corona-Krise ist ernst zu nehmen, sie zu verharmlosen wäre mehr als dumm. Dennoch müssen wir aufpassen, dass wir nicht total von der Stange fallen. Ich glaube, wir verwechseln Risiko mit Gefahr. Gefahr ist mit persönlicher Wahrnehmung verbunden. Jemand sitzt im Flugzeug und sieht ein Triebwerk brennen. Sofort gerät er in Panik und erleidet Todesängste. Dabei ist das Risiko, durch einen Triebwerksbrand umzukommen, gleich null. Jemand kennt jemanden, dessen Grossvaters Bruder in Zusammenhang mit Corona gestorben ist. Und schon sieht er sich selbst in der Intensivstation und befürchtet das Schlimmste. Dabei ist das Risiko im Zusammenhang mit Corona zu sterben kleiner als 0,4 Prozent, derweil das Risiko, im Strassenverkehr umzukommen, fünfmal grösser ist. Die Chance, nicht an Corona zu sterben, liegt übrigens bei 99,6 Prozent. Ein bisschen Rationalität würde uns und unseren gequälten Seelen guttun.

Was 2021 bringt? Ich habe keine Ahnung, ich weiss nicht einmal, was morgen sein wird. Ich nehme mir nichts vor. Vorsätze sind sowie schon immer heimtückisch gewesen, weil sie aufschiebenden Charakter haben. Wenn etwas wirklich wichtig ist, tut man es ganz einfach. Dazu braucht es keine Vorsätze.

Ja, und da gibt es noch ein paar bewährte «Hausmittel», um Krisenzeiten gut zu überstehen: Dankbarkeit für das Leben, für alles, was man hat, und für alles Gute, was einem von andern zukommt, sich selbst nicht für die Mitte des Universums halten, selber denken statt nach-denken, Vertrauen ins Leben entwickeln, es ist noch nie nicht weiter gegangen. Und die wirkungsvollsten sind: Lebe jetzt, tue es jetzt, freue dich jetzt, liebe jetzt, verzeihe jetzt, umarme jetzt, feiere jetzt, rufe jetzt an, sag, was du noch sagen wolltest, jetzt. Morgen kann alles ganz anders sein.

Beat Brülhart wohnt in Düdingen. Er ist Unternehmensberater und Trainer für Führungskräfte sowie Referent am Schweizerischen Institut für Unter-nehmensschulung. Als Mitglied des Gewerbeverbands Sense ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet.

Gastkolumne

«Wir müssen aufpassen, dass wir wegen der Corona-Krise nicht total von der Stange fallen.»

«Es gibt noch ein paar bewährte ‹Hausmittel›, um Krisenzeiten gut zu überstehen.»

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