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Ein Muss für alle Fussballfans

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Was wird nicht alles diskutiert, kritisiert und geschrieben über die Machenschaften im Sport, speziell im Fussball, im Tenniszirkus, an den Olympischen Spielen! Exorbitante Spielergehälter, astronomische Gagen und Werbemillionen, Steuervermeidungsprogramme, Dopingskandale: Die Liste liesse sich beliebig verlängern …

Hans Wollers Fussballgeschichte lässt die späten 1960er- und die 1970er-Jahre noch einmal aufleben, den Fokus aufs Fussballgeschäft und die Verbandelung mit der Politik gerichtet. Fussballgeschichte wird hier zur Zeitgeschichte.

Woller beschreibt nicht nur den Ausnahmesportler Gerd Müller, den «Bomber der Nation», sondern auch den Menschen dahinter; dies durchaus offen und nicht beschönigend, aber doch taktvoll und behutsam. Es versteht sich von selbst, dass in Gerd Müllers Biografie auch die Geschichte des FC Bayern München, der in den 1970er-Jahren des vorigen Jahrhunderts den Fussball sowohl in der heimischen Liga, als auch auf europäischer Ebene dominiert hat, eine zentrale Rolle spielt. Und es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass Gerd Müller, den sie das «achte Fussball-Weltwunder» nannten, massgeblichen Anteil an Deutschlands Weltmeister-Titel 1974 hatte. Sportlich lief es insbesondere für den FC Bayern hervorragend. Und trotzdem stand der stolze Verein finanziell selbst in seiner glorreichen Zeit stets am Abgrund. Das lag auch daran, dass es schwer war, Weltstars wie Müller und Beckenbauer zu halten, zumal schon damals lukrative Angebote aus Italien und Spanien ins Haus flatterten. Hochinteressant ist es für den Fussballfreund, hinter die glänzenden Fassaden des Fussballgeschäfts zu blicken, hier am Beispiel von München, doch stellvertretend wohl auch für andere Ligen und Vereine.

Die Machenschaften von Managern und Spielerberatern werden gründlich beschrieben. Auch Politiker, die sich im Ruhm der Superstars sonnen und oft mit mindestens einem Bein – wegen der Protektion von Spielern und Vereinen – im Gefängnis sitzen, bekommen ihr Fett weg.

Vor solchen «Rollen-Verquickungen» war aber auch die Presse nicht gefeit. Der Vereinsvorstand pochte auf gewisse Regeln im Umgang mit der Presse. Das lief nur allzu oft auf eine veritable «Hofberichterstattung» hinaus. Der Autor lässt es nicht dabei bewenden, die Erfolgsgeschichte eines begnadeten Fussballers nachzuerzählen. Wir erfahren auch, dass mit dem Beginn der Kommerzialisierung des Fussballsports die «Wir-sind-elf-Freunde-Zeit» endgültig vorbei war.

Ja, Gerd Müller hat sich auch dem System angepasst und finanzielle Vorteile daraus gezogen. Aber letztlich ist er daran verzweifelt und suchte sein Heil im Alkohol.

Es ist auch im Sport nicht alles Gold, was glänzt.

Hans Woller: Gerd Müller oder Wie das grosse Geld in den Fussball kam – eine Biografie, München: Verlag C.H. Beck, 2019, 352 Seiten.

Aldo Fasel ist Leiter der Volksbibliothek Plaffeien-Oberschrot-Zumholz.

Zur Person

Historiker aus München

Der Autor des Buches über die Geldflüsse im Fussball, Hans Woller, ist Historiker. Er ist 1952 geboren, war lange Jahre Mitarbeiter im Institut für Zeitgeschichte und von 1994 bis 2015 Chefredaktor der «Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte». Er lebt in München.

af

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