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«Wo kämen wir hin, wenn plötzlich alle mitreden möchten?»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, in Zeiten wie diesen –»

«Ich hätte da noch eine Frage an unseren Sändigg.»

«Meier Kari, bist du das? Wir halten unsere Bundesfeier wegen Corona heuer zwar online als Zoom-Konferenz ab, danke übrigens an unsere KV-Lernende Zeynep fürs Einrichten, aber es ist eigentlich nicht vorgesehen, dass die Bürgerinnen und Bürger mitreden.»

«Ich habe doch gesagt, wir hätten die Leute stummschalten sollen, Herr Gemeindepräsident.»

«Nein, Zeynep, wir sind hier nicht in China oder der Türkei, wo man die Bürger einfach mundtot macht. Es ist nur so, wo kämen wir hin, wenn hier plötzlich alle mitreden möchten?»

«Zur gelebten Demokratie?»

«Die Frage war rhetorisch gemeint, Zeynep. Also Kari, aber bitte kurz.»

«Es ist wegen meinen Würsten.»

«Das haben wir doch schon geklärt, Kari. Auch der Gemeinderat bedauert es ausserordentlich, dass er wegen der abgesagten 1.-Augustfeier nicht 350 Bratwürste gemischt bei dir bestellen konnte. Aber deswegen hast du trotzdem keinen Anspruch auf Krisenhilfe aus der Gemeindekasse.»

«Hier Fatim Bektashi. Habe ich Frage an Kari Metzger. Kann er nicht machen Wurscht ohne Schwein für nächste Erschtauguscht? Das Integration machen einfacher für muslimische Mitburger.»

«Erst das Fleisch vom Schwein macht die Kari-Wurst so fein. Von mir gibts sicher keine Extrawurst für Muslime.»

«Kari, bitte. Gerade in Zeiten wie diesen –»

«Sollten wir die Grenzen dichtmachen, jawoll. Damit nicht die ganzen Ausländer das Chinavirus einschleppen. Meine Meinung.»

«Die Grenzen, Herr Hagedorn, ich weiss. Übrigens: Schon zurück von der Safari in Südafrika? Und wie läufts mit der Quarantäne, Herr Hagedorn? Herr Hagedorn, hallo?»

«Bin ich hier richtig bei der Whats­app-Gruppe ‹FC-Junioren kaufen ein für Corona-Senioren›? Ich bräuchte 125 Gramm Tilsiter, aber vom milden.»

«Mami, du störst gerade meine 1.-Augustrede.»

«… und einen Erstaugustweggen und zwei Bratwürste, aber nicht vom Kari, diesem Rassisten.»

«Blöde Kuh.»

«Kari, Mutter, Schluss jetzt, ich halte hier eine Rede. In Zeiten wie diesen –»

«Wie wärs, wenn unsere Gemeinde ein Zeichen setzen würde für jene, die in der Krise Grosses geleistet haben: das Pflegepersonal?»

«Frau Jungo, oder? Ja, darauf komme ich in meiner Rede noch. Dank und Applaus für unsere Pflegenden.»

«Keinen Applaus, mehr Lohn!»

«Wie egoistisch! Die Jungo arbeitet doch selber im Schattelöchli. Pfui, am 1. August denkt man doch nicht an den eigenen Vorteil, sondern ans Allgemeinwohl. Und den Steuerfuss. Meine Meinung.»

«Herr Hagedorn? Waren Sie das? Wegen der Quarantäne, Herr Hage …»

«Wir von der Ortssektion der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz sprechen uns gerade am 1. August für ein bedingungsloses Grundeinkommen aus, aus Solidarität mit den Leidgenoss*innen und Leidgeniessenden, die wegen Corona um ihre Existenz bangen müssen.»

«Bedingungslos? Unbedingt! Dann bestelle ich gleich noch zwei Flaschen Cognac, aber vom Guten.»

«Mutter! In Zeiten wie diesen –»

«Wegen der 5G-Antenne auf dem Werkhof.»

«Zum tausendsten Mal, Ingrid, Corona kommt nicht von der 5G-Antenne. Unsere Nachbargemeinde hat keine, noch nicht mal flächendeckend Glasfaser. Und die husten trotzdem.»

«Herr Gemeindepräsident?»

«Was ist denn, Zeynep?»

«Wir sollten jetzt den Schweizerpsalm anstimmen.»

«Ich habe mit meiner Rede doch noch gar nicht angefangen.»

«Wir haben nur die Gratisversion von Zoom. Die Zeit läuft ab. Ich stimme schon mal an: Trittst im Morgenrot daher, seh ich dich im Strahlenmeer …»

«Willhelmtellnochmal, ich lasse mir doch nicht von der Gratisversion einer amerikanischen Software vorschreiben, wann ich unsere Nationalhym –»

((Ihre Zoom-Session wurde beendet.))

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Rundum haben die Gemeinden die offiziellen 1.-August-Feiern abgesagt. Darum interessieren sich die FN für Ihre privaten Bundesfeiern. Schicken Sie uns per Mail Fotos und einen kurzen Text über Ihren Anlass bis am 3. August, 12 Uhr.

njb

 

fn.redaktion@freiburger-nachrichten.ch

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