Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Verhaltene Freude bei den Wirten

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Unsere Gäste betreten das Lokal mit einem grossen Lächeln und freuen sich, bei uns Freunde treffen zu können», sagt Brigitte Mouthon vom Pub Banshees Lodge in der Freiburger Unterstadt. Sie ist sichtlich froh, dass sie vor rund zehn Tagen ihr Lokal wieder öffnen konnte – auch wenn der Umsatz derzeit viel tiefer ist als normal. «Wir sind ein Pub. Wir müssen da sein für die Leute und sie daran erinnern, dass es uns noch gibt.»

Auch Trudi Lauper vom Restaurant Sternen in Tentlingen und Gilles Montani vom Restaurant Freiburger Falle in Murten sind froh, wieder arbeiten zu können. Das Geschäft laufe langsam wieder an, aber es kämen lange nicht so viele Leute wie vorher, sagt Trudi Lauper. In der Freiburger Falle und im Banshees Lodge waren an einigen Abenden auch schon alle verfügbaren Tische besetzt – allerdings sind das weniger als normal. Die Freiburger Falle hat noch rund 30 von etwa 50 Sitzplätzen. Das Banshees Lodge hat momentan rund 40 Sitzplätze, während sich zu normalen Zeiten die Gäste stehend im Lokal drängen.

Rentabel ist es nicht

«Mit Schutzmassnahmen zu öffnen ist sicher besser, als geschlossen zu bleiben», sagt Trudi Lauper. Diese Sicht scheinen die meisten Freiburger Restaurantbetreiber zu teilen, wie eine Nachfrage bei Muriel Hauser, Präsidentin von Gastro Freiburg, zeigt. Eine Umfrage des Branchenverbands ergab, dass nur rund zehn Prozent der Befragten ihr Lokal nicht öffneten (siehe blauer Kasten).

Die Umfrage zeigt aber auch: Rentabel ist der Betrieb derzeit für sehr viele nicht. «Die Gäste fehlen», stellt Muriel Hauser fest. Zwar zog gerade über Auffahrt das sonnige Wetter viele auf die Terrassen, wie ein Augenschein der FN in Freiburg und Tafers zeigte. Doch ein Apéro in der Sonne macht den Braten nicht feist.

«Es fehlen die Touristen, es fehlen die Vereine, die nach dem Training oder der Probe eins trinken gehen, es fehlen grosse Feste wie Hochzeiten, und es fehlen die Geschäftskunden, denn diese arbeiten vielfach noch von zu Hause aus», resümiert Muriel Hauser. Und nicht zuletzt fehlten all die Menschen, die aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona­virus zu Hause blieben.

«Wir unterstützen euch»

Die Wirtinnen und Wirte spüren aber auch Solidarität. «Die Gäste fühlen mit uns und sagen: Jetzt kommen wir wieder und unterstützen euch», sagt Trudi Lauper. Auch das Banshees Lodge hat viele Stammgäste, die jetzt erst recht kommen. «Die Leute merken, dass wir uns Mühe geben, die Schutzmassnahmen gut umzusetzen und trotzdem eine gemütliche Stimmung zu bewahren», sagt Brigitte Mou­thon. Im Pub holen die Gäste ihre Getränke am Tresen selber, an zwei markierten Stellen. Auf dem Rest des Tresens sind Flaschen mit Getränken aufgereiht. «Einerseits soll das die Gäste davon abhalten, länger an der Bar zu stehen und unseren Angestellten zu nahe zu kommen», sagt Brigitte Mouthon. «Andererseits können die Gäste so unsere Getränkeauswahl sehen. Karten verteilen wir aus Hygienegründen nämlich nicht.»

Auch Gilles Montani von der Freiburger Falle ist in der Krise kreativ geworden. Weil es im Kellerrestaurant sehr eng ist, ist der Abstand von zwei Metern zwischen den Tischen kaum einzuhalten. «Wir haben alte Fenster vom Grosshaus Murten geputzt und als Trennwände zwischen die Tische gestellt», sagt Montani. «Die Gäste sind begeistert und haben uns schon gebeten, das so zu lassen», fügt er an und lacht.

Während in der Freiburger Falle am Tisch serviert wird, müssen sich die Gäste im Sternen in Tentlingen ihren Teller selbst abholen, entweder am Tresen oder von einem Servierwagen. Dies, um die Distanz beim Servieren zu wahren. «Die Gäste sind sehr verständnisvoll», sagt Wirtin Trudi Lauper. «Manche finden es toll, dass sie den Wein selber einschenken dürfen.» Sie legt aus Hygienegründen auch keine Zeitungen und Magazine mehr auf. «Daraufhin haben mehrere Gäste gesagt: Das ist auch gut, so reden wir wenigstens wieder mehr miteinander.»

Der Sternen läuft derzeit vor allem mittags, wenn Arbeiter zum Zmittag kommen. Parallel bietet Trudi Lauper wie vor der Wiedereröffnung einen Take-away-Service an, der ebenfalls gut laufe. Auch das Banshees Lodge verkauft wie in den zwei Wochen vor der Eröffnung Getränke zum Mitnehmen.

Kaum Masken im Einsatz

Zurückhaltend sind die befragten Wirtinnen und Wirte mit Schutzmasken. Alle drei sagen, sie stellten ihren Angestellten Schutzmasken zur Verfügung, doch gebraucht würden sie kaum. Als weitere Schutzmassnahme ist vorgesehen, dass Gäste ihre Namen und Telefonnummern freiwillig hinterlassen können. So könnten sie bei einem Corona-Fall im Restaurant kontaktiert werden. Die drei befragten Wirte sagen aber, das mache kaum jemand. An die Hygienevorschriften hielten sich die Gäste allerdings: «Ich glaube, wir sind uns das jetzt alle gewohnt», sagt Brigitte Mouthon.

Sie und Trudi Lauper sowie Gilles Montani geben sich optimistisch und hoffen, dass bald wieder mehr läuft. Bei allen drei Lokalen ist noch nicht das gesamte Personal wieder im Einsatz, sondern teils noch in Kurzarbeit. Pessimistischer zeigt sich Gastro-Freiburg-Präsidentin Muriel Hauser. «Auf lange Sicht können wir so nicht arbeiten, wir verlieren zu viel Umsatz», sagt sie. Sie glaubt, dass einige Lokale wieder schliessen müssen, wenn es länger so weitergehe. Besonders die Abstandsregel sorge für viele Einschränkungen. «Wir warten auf neue Vorgaben vom Bund. Wir leben von Tag zu Tag», sagt Muriel Hauser.

Schutzmassnahmen

Regeln zu Familien präzisiert

Gemäss dem aktuellen Schutzkonzept für Gas­tronomiebetriebe dürfen sich maximal vier Personen zusammen an einen Tisch setzen, ausser es handelt sich um Familien. Doch was heisst Familie? Gastro Freiburg präzisiert in einer Mitteilung: Dabei müsse es sich nicht nur um Familienmitglieder handeln, die unter einem Dach wohnten. Man zähle zum engen Familienkreis die Eltern, Kinder und Partner der Kinder sowie Grosseltern – sie sind alle an einem Tisch erlaubt, sofern es nicht mehr als zehn Personen sind. Patchwork-Familien sind akzeptiert.

Nicht als Familien gelten jedoch befreundete Paare mit ihren Kindern, sie dürfen nicht an einem Tisch Platz nehmen. Für grössere Gruppen empfiehlt Gastro Freiburg eine Reservation.

nas

Zahlen und Fakten

90 Prozent der Betriebe sind offen

Knapp die Hälfte der rund 600 Mitglieder von Gastro Freiburg beteiligten sich an einer Umfrage von Gastro Freiburg zur ersten Woche der Wiedereröffnung. Nur 10 Prozent der Befragten Wirte haben ihren Betrieb nicht aufgemacht. Dabei handelte es sich vor allem um sehr kleine Lokale, welche die Schutzmassnahmen aus Platzgründen nicht umsetzen können. 78 Prozent der Befragten gaben an, die Wiedereröffnung rentiere sich für sie nicht. 85 Prozent der Befragten verzeichneten zwischen 50 und 75 Prozent weniger Umsatz pro Tag; 13 Prozent hatten sogar mehr als 75 Prozent weniger. 35 Prozent der Befragten haben in Trennwände investiert, um Tische zu separieren.

nas

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema