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Studentenstadt ohne legendäre Partys

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In Bars und Klubs dürfen Getränke und Speisen wegen der Pandemie nur im Sitzen konsumiert werden. Das ist eine der neuen Corona-Massnahmen des Bundesrats. Eine kurze FN-Umfrage in Freiburg zeigt, dass für viele die Verschärfung der Regeln zu spät kommt.

Die Sitzpflicht in Bars und Klubs wollte der Freiburger Staatsrat nicht einführen (siehe Kasten). Er befürchtete Umsatzeinbussen in dieser Branche. Die Bars und Klubs tragen zur Attraktivität Freiburgs als Studentenstadt bei. Jedoch ist von den berühmt-berüchtigten Studentenpartys seit dem Ausbruch der Covid-Pandemie nicht viel übrig geblieben.

Wegen Corona abgesagt

Der Campus der Universität ist normalerweise voll von Flyern und Werbung für Studentenpartys. Dieses Jahr sucht man diese Werbung vergebens. Auf Anfrage der FN teilten verschiedene Studentenorganisationen und Fachschaften mit, dass sie dieses Semester aufgrund der gesundheitlichen Umstände keine Partys organisieren. Unifactory, die bis anhin grösste Studentenparty von Freiburg, wurde dieses Jahr abgesagt. Das Komitee sei sogar aufgelöst, teilt die Kommunikationsstelle der Uni mit. Auch auf andere legendäre Partys müssen die Studierenden dieses Semester verzichten. Betroffen ist die Sport-Fachschaft, die mitteilt, dass sie aufgrund der Situation dieses Semester keine ihrer traditionellen Smuf-Partys veranstalten werde. Dasselbe hört man beim Universitätsradio Unimix. Dort hofft man, nächstes Semester wieder Motto-Partys durchführen zu können. «Regelmässige Feste scheinen vorderhand auf Eis gelegt zu sein», so Marius Widmer, Kommunikationsverantwortlicher der Uni, auf Anfrage.

Restaurant macht Verlust wett

Von den fehlenden Studentenpartys sind nicht nur das Studentenleben und die Partykultur betroffen, sondern auch die verschiedenen Lokale, in denen sich die Studenten einmieteten. Eines davon ist das Mouton Noir im Burgquartier. «Im Moment ist sehr wenig los bei uns. Es herrscht tote Hose», so Valentin Savio vom Mouton Noir. Die letzte Studentenparty wurde vor dem Ausbruch der Pandemie veranstaltet, mittlerweile ist das über ein halbes Jahr her. «Das Lokal kann gemietet werden, wir haben jedoch kaum Anfragen», sagt Savio. Bereits vor der Corona-Krise hatte das Mouton Noir jedoch zu kämpfen. «Wir sind froh, wenn wir keine Verluste machen.» Was das Mouton Noir über Wasser hält, ist das zugehörige Restaurant Belvedere. Es läuft so gut, dass es die Verluste des Lokals ausgleichen kann.

15 Studentenpartys im Fri-Son

Auch beim Fri-Son fanden vor dem Ausbruch der Pandemie regelmässig Studentenpartys statt. Diese Saison stehen jedoch keine auf dem Programm. «Wir haben beschlossen, unser Programm dieses Jahr an die gesundheitliche Situation anzupassen», sagt die Kommunikationsverantwortliche Julia Foster. Konzerte seien einfacher und weniger riskant durchzuführen als Studentenpartys. Das Ziel so einer Veranstaltung sei nicht dasselbe, und auch der Publikumsfluss variiere. «Wir mussten dieses Jahr unsere Kapazität von 1200 Menschen auf 300 reduzieren», so Foster. Gewisse Studentenpartys im Fri-Son würden diese Grenze bei weitem sprengen. Laut der Generalsekretärin Léa Romanens finden im Fri-Son jährlich etwa 10 bis 15 Studentenpartys statt. Diese würden ein Viertel aller Veranstaltungen ausmachen. Die Einnahmen aus allen Studentenpartys betrügen zwischen 5000 und 12 000 Franken. Welche finanziellen Folgen die fehlenden Partys und andere Veranstaltungen für das Fri-Son haben, kann Romanens noch nicht sagen. «In diesem Jahr ist alles anders als erwartet.»

Obwohl keine Partys stattfinden können, ist das Studentenleben in Freiburg nicht verschwunden. «Studentenpartys sind für das Studentenleben zwar sehr wichtig, aber es gibt auch andere Aktivitäten», sagt Florian Wagner, Co-Präsident der Studierendenvereinigung AGEF. Ateliers, Filme und Diskussionsrunden werden von Studierenden für Studierende im kleinen Rahmen angeboten. «Ich glaube, Studenten suchen eine Alternative zu den Vorlesungen. Vor allem jetzt, wo fast alles online ist, braucht man soziale Kontakte.» Seiner Meinung nach geht das Studentenleben in Freiburg nicht unter, sondern passt sich den Umständen an.

Staatsrat

Bundesrat macht dem Kanton einen Strich durch die Rechnung

Die Pflicht für Freiburger Bars und Discos, ihre Gäste mittels QR-Codes zu registrieren, bestand nur ganze zwei Tage. Der Kanton hatte diese Art der Registrierung ab Samstag für Gaststätten mit einer stehenden Kundschaft vorgeschrieben (siehe FN vom Samstag). Am Sonntag entschied der Bundesrat, dass Konsumieren in Ausgehlokalen nur noch im Sitzen erlaubt ist. Somit gibt es in den Freiburger Bars und Discos keine stehende Kundschaft mehr, was die Voraussetzung war für die QR-Code-Pflicht, bestätigt Staatsrat Maurice Ropraz auf Anfrage. Es gebe nun Diskussionen, um diese Vorschrift erneut einzuführen.

Er appelliert an die Betreiber von Ausgehlokalen, die QR-Code-Registrierung weiterhin zu nutzen: «Sie wird dringend empfohlen.» Denn die Fallzahlen im Kanton sind in der vergangenen Woche kontinuierlich gestiegen. Total gab es 1071 Fälle. Gestern meldete der Kanton 213 neue Infektionen.

Auch die Hospitalisierungen nehmen zu: Waren am Freitag 24 Corona-Patienten in Freiburg im Spital, davon drei auf der Intensivstation, waren es gestern laut Claudia Lauper-Lüthi, Generalsekretärin der Direktion für Gesundheit und Soziales, 41 Patienten, davon sechs auf der Intensivstation.

Dass der Bundesrat mit der Vorschrift, in Discos und Bars nur im Sitzen zu konsumieren, weiter geht als der Kanton, nehme der Staatsrat zur Kenntnis, so Maurice Ropraz. Ein Verbot von Grossveranstaltungen mit über 1000 Personen, wie es der Kanton Bern am Sonntag entschieden habe, sei momentan nicht vorgesehen. «Der Staatsrat analysiert dauernd, welche Massnahmen ergriffen werden müssen.» Weiter spricht er sich dafür aus, dass solche Entscheide einheitlich getroffen werden.

jmw

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