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«Klimarisiken sind ökonomische Risiken»

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«Lesen Sie jeweils die Geschäftsberichte unserer Bank?», fragt der Verwaltungsratspräsident der Freiburger Kantonalbank, Albert Michel. «Dann würden Sie nämlich sehen, dass wir einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.»

Zugegeben, die Freiburger Kantonalbank ist nicht die UBS und auch nicht die Crédit Suisse. Im Vergleich zu den beiden Grossbanken ist sie ein Zwerg. Dazu hat sie als Kantonalbank eine ganz andere Aufgabe. Im letzten Geschäftsbericht schreibt sie dazu auf Seite 25: «Die unternehmerische Verantwortung der FKB spiegelt sich in deren wirtschaftlichen Engagement. Die Bank erfüllt die Anforderungen der Kunden, ist Wertschöpfer für den Kanton, ein vorbildlicher Arbeitgeber und spielt eine aktive Rolle in der Gesellschaft.» Daher sei auch die Frage nach ihrer Rolle im gesellschaftsrelevanten Klimaschutz erlaubt. Die möglichen Hebel: Die Kreditvergabe und die Vermögensverwaltung.

Betriebsinterne Bemühungen

Was Albert Michel aber mit seinem eingangs erwähnten Satz vor allem meint, sind die betriebsinternen Bemühungen. CEO Edgar Jeitziner wird konkret. «Seit Jahren reduzieren wir unseren Strom- und Papierverbrauch und vieles mehr.» Jedes Jahr lasse die FKB von einer externen Firma eine Treibhausgasbilanz erstellen, bei der auch alle Mitarbeiter miteinbezogen würden, etwa mit ihrem Fahrverhalten. «Für uns ist das Klima schon mehr als zehn Jahre ein Thema, nur hat es damals keinen interessiert.» Die FKB sei die erste Bank der Schweiz gewesen, die das Swiss-Climate-Label erhalten habe für ein umfassendes CO2-Management. Seit 2008 habe sich der CO2-Verbrauch des Unternehmens um knapp 25 Prozent verringert. Für den Rest kauft die FKB CO2-Zertifikate des Labels «Carbon Fri», das sie zusammen mit der Handelskammer Freiburg gegründet hat. Das Geld wird in ökologische Projekte in der Region investiert.

Wer es wissen will, kann

Doch was ist mit dem Anlagegeschäft? Auch hier, wie im Übrigen bei der Vermögensverwaltung, habe die Bank die Klimarisiken durch eine externe Firma analysieren lassen, sagt Jeitziner. Allerdings mache das Anlagegeschäft weniger als zehn Prozent der Bank­aktivitäten aus. «Ein allzu kleiner Bereich, um diesen nach aussen mit ökologischen Produkten zu bewerben.» 85  Prozent der Kunden mit einem Depot würden ihre Anlagen zudem selber tätigen. «Sie geben uns per Telefon die Anweisungen, wie sie ihr Geld anlegen wollen.» Nur 15 Prozent wünschten eine persönliche Beratung. Und diese weise man sehr wohl auf nachhaltige Produkte hin. «Wir haben ja auch einen eigenen Anlagefonds, der ein ESG-Rating von 85 aufweist. Eine Anlage gilt als nachhaltig ab einem ESG-Rating von 75. Wir liegen also weit darüber», so Jeitziner. Die ESG-Kriterien geben darüber Auskunft, wie Unternehmen mit Umwelt-, Sozial- und Gouvernancekriterien umgehen. Das ESG-Rating wird von externen Agenturen berechnet. Die FKB kenne natürlich auch das ökologische Rating jener Firmen, in die ihre Kunden frei investieren. «Es gibt aber viele Kunden, die interessieren sich mehr für die Wertsteigerung eines Papiers als für die Gesellschaft, die dahinter steckt», sagt Michel. «Das ist die Realität.» Ein Beispiel dafür sei die Swatch-Aktie, fügt Jeitziner an. Aber entgegen der Vorstellung vieler – Swatch gleich Schweiz, gleich sauber – erreiche das Unternehmen im ESG-Rating bloss einen Wert von weniger als 10. Dagegen weise der Lebensmittelmulti Nestlé einen Topwert von mehr als 95 auf. Grundsätzlich verfüge die FKB aber nicht über ein Kundensegment, das im grossen Stil in klimaschädliche Produkte investiere, versichern Michel und Jeitziner einmütig.

Bei der Kreditvergabe klingt es ähnlich. Mit einem Anteil von über 80 Prozent sind die Hypotheken der grösste Geschäftsbereich der FKB. Hier sieht die Unternehmensspitze ihren Handlungsspielraum vor allem in der Schaffung von Anreizen.

Den Vorschriften unterworfen

«Wir bieten spezielle Produkte zur Förderung des nachhaltigen Bauens an», erklärt CEO Jeitziner. Wer ökologische Baustandards erfülle oder die Ölheizung durch eine Erdwärmepumpe ersetze, bekomme einen Rabatt. Aber am Ende entscheide der Kunde, betont Michel – und der Gesetzgeber: «Der Kunde baut das, was er will, und zwar im Rahmen der kantonalen und eidgenössischen Vorschriften. Wir können nicht mehr tun, als die Kunden ­wollen.»

Angesichts der hohen Bautätigkeit im Kanton und der Tatsache, dass die zementlastige Bauindustrie einen überaus grossen CO2-Fussabdruck aufweist, stellt sich die Frage, inwiefern die Kantonalbank diesem Aspekt Rechnung trägt. Fokussiert sie ihre Kreditvergabe auf Projekte, die das verdichtete Bauen im urbanen Gebiet fördern? Und schliesst sie Bauprojekte mit einem hohen Zersiedelungsgrad von der Finanzierung aus, wie das etwa die Alternative Bank macht? «Wir vergeben 35 Prozent aller Hypotheken im Kanton. Das zeigt, wir lehnen auch viele Gesuche ab. Wenn wir von einer Überbauung nicht überzeugt sind, dann finanzieren wir sie sicher nicht», sagt Jeitziner.

Alternative Geschäftsfelder?

Mit dem Begriff alternative Geschäftsfelder kann die FKB wenig anfangen. Faktum ist, dass die Blanko-Kreditvergabe der FKB ohne Absicherung durch eine Liegenschaft verschwindend klein ist. Aus strategischen Gründen will sie sich über neue Geschäftsfelder nicht äussern. Auch nicht über die, die sie sich angesichts des Klimawandels erschliessen könnte. Albert Michel meint dazu lediglich: «Klar haben wir nachhaltige Energien und Innovation im Blick, sonst würden wir unsere Hausaufgaben nicht machen.»

Investitionen in die Region

Grundsätzlich weisen die beiden Bankchefs darauf hin, dass die FKB regional und nicht weltweit tätig sei. «Eine Milliarde Franken unseres Vermögens geht in das lokale Kreditgeschäft, die andere investieren wir in die von der Nationalbank akzeptierten Papiere. Das heisst in Städte, Kantone und Gemeinden.» Michel betont zudem, dass die Bank einen grossen Teil ihres Gewinns an die Pfarreien, Gemeinden und den Kanton ausschütte. «Geld, das diese wiederum in ökologische Massnahmen investieren können.»

Zum Schluss die Frage: Sind für die Freiburger Kantonalbank Klimarisiken Finanzrisiken? «Nein, das ist zu kategorisch», sagt Jeitziner. «Sie sind Teil der ökonomischen Risiken, die wir versichern, ablehnen oder steuern können.» Ein nicht kontrolliertes und steuerbares Finanzrisiko mit einem unmittelbaren Einfluss auf die Unternehmenszahlen würde die FKB nie eingehen.

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