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«Das Telefon klingelt ununterbrochen»

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Seit letztem Dienstag steht ein Zelt im Aussenbereich der Central-Apotheke in Düdingen. Dort testet ein Mitarbeiter in Schutzbekleidung mit den neuen Schnelltests, ob Menschen mit Corona-Symptomen das Virus tatsächlich haben oder nicht. Rund zehn bis zwölf Personen pro Tag testen die Mitarbeitenden der Apotheke derzeit, wie Apotheker Richard Meier sagt.

Die Nachfrage ist gross. Vergangene Woche, als erst vier Apotheken im Kanton die Tests anboten, habe er pro Halbtag rund 30 bis 50 Telefonate erhalten, sagt Meier. Das sei kaum zu bewältigen gewesen. Seit dieser Woche sei es etwas besser, weil mittlerweile 14 Apotheken die Schnelltests anbieten (siehe Kasten links). Trotzdem kann die Apotheke nicht alle Leute testen, die das wollen, weil sie dafür nicht genug Kapazitäten hat.

So läuft ein Schnelltest ab:

Auch die Apotheke Schmitten berichtet von vielen Telefonaten. «Gerade am Anfang, als vom Bund die Information kam, dass Apotheken Schnelltests anbieten, erhielten wir sehr viele Anrufe», sagt Lorraine Pochon von der Apotheke in Schmitten. Catherine a Marca von der Apotheke Dr. a Marca in Freiburg sagt: «Das Telefon klingelt derzeit ununterbrochen.» Nicht nur die Nachfrage nach Tests sei enorm, auch jene nach Beratung. Ihre Apotheke macht rund 30 bis 40 Tests pro Tag, die Central-Apotheke in Düdingen rund zehn bis zwölf. Die Apotheke Schmitten hat bisher rund zehn Tests durchgeführt; sie bietet den Schnelltest aber erst seit wenigen Tagen an.

Nicht für alle

Richard Meier von der Central-Apotheke Düdingen erklärt, wie das Testen funktioniert: Zunächst müssen sich die Testwilligen telefonisch melden, um einen Termin abzumachen. «Entweder überweist sie ein Hausarzt, oder sie melden sich direkt bei uns.» Melden sie sich direkt, so müssen die Mitarbeitenden der Apotheke zunächst abklären, ob ein Schnelltest in Betracht gezogen wird. Weil dieser weniger genau ist, kommt er für Risikopatienten, Menschen, die älter als 65 Jahre sind, oder für Angestellte im Gesundheitswesen mit Patientenkontakt nicht infrage. Zudem kann der Test eine Infektion nur zuverlässig nachweisen, wenn Symptome auftreten und diese vor weniger als vier Tagen erstmals aufgetreten sind.

Kommt ein Schnelltest infrage, begeben sich die Patienten zum vereinbarten Zeitpunkt zur Apotheke. «Sie betreten den Laden jedoch zu keinem Zeitpunkt, sondern gehen direkt zum Zelt», sagt Meier. Dort müssen sie ein Formular ausfüllen, werden getestet und warten, bis das Resultat da ist; was in der Regel 15 bis 20 Minuten dauert.

Von Hand eingeben

Die Testresultate muss die Apotheke auf einer eigens eingerichteten Plattform des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) eintragen. Das sei nicht ideal, weil es ziemlich viel Zeit beanspruche, sagt Richard Meier.

Auch Christian Repond, Präsident des Vereins der Freiburger Apotheker, beklagt den administrativen Aufwand. «Wir können die Personendaten nicht von unserem System direkt ans BAG liefern, sondern müssen alles von Hand eingeben.» Repond führt eine Apotheke in Bulle, und in Zusammenarbeit mit einer Arztpraxis macht seine Apotheke rund 80 Corona-Schnelltests pro Tag. «Ich musste eine Person anstellen, die sich nur um die Meldungen ans BAG kümmert», so Repond. Er erklärt: «Im Normalfall scannen wir die Krankenkassenkarte der Kunden und haben dann direkt die Personendaten auf dem System.» Das funktioniere für die Meldungen ans BAG nicht. «Dabei wäre das keine so grosse Sache», glaubt Repond. Er verweist auf den Kanton Bern und dessen Drive-in-Tests während der ersten Welle, wo die elektronische Weitergabe der Daten geklappt habe. Apothekerin Catherine a Marca empfindet den Aufwand hingegen als nicht so gross. «Klar ist es Arbeit, aber wir haben uns organisiert, und es klappt gut.»

Tiefere Schwelle

Apothekerpräsident Repond zieht eine positive erste Bilanz der Schnelltests in den Apotheken. Er glaubt, dass der Run auf die Apotheken auch so gross sei, weil die Eintrittsschwelle tiefer sei als bei Arztpraxen. Das sei schon unter normalen Umständen so: «Gesunde Leute kommen erst einmal in die Apotheke, wenn etwas ist, bevor sie zum Arzt gehen.»

Derzeit gebe es genug Tests, so Repond. Er lobt die Freiburger Apothekerinnen und Apotheker: Sie hätten schnell reagiert und einen grossen Einsatz gezeigt, was angesichts der Auflagen nicht selbstverständlich sei. So musste mindestens eine Angestellte oder ein Angestellter eine Schulung absolvieren, die innert wenigen Tagen auf die Beine gestellt wurde. Zudem mussten die Apotheken externe Räumlichkeiten für das Testen einrichten, damit die potenziell mit dem Coronavirus Infizierten nicht in Kontakt kommen mit den regulären Kunden.

Repond betont auch, dass finanziell für die Apotheken nicht viel herausschaue (siehe Kasten rechts). Vielmehr seien die Schnelltests ein Zusatzaufwand. So sagt denn auch Lorraine Pochon von der Apotheke Schmitten, man biete die Tests an, um in der Krise zu helfen. Richard Meier von der Central-Apotheke Düdingen sagt: «Wir möchten die Not der Leute lindern. Es gibt so viele Unsicherheiten angesichts dieser Krise.» Das spüre er jeden Tag am Telefon mit Kundinnen und Kunden. Er glaubt, dass vonseiten des BAG noch Aufklärungsbedarf da sei.

Die Schnelltests immerhin sind ein Fortschritt: Nach 20 Minuten wissen die Menschen das Resultat. Bei einem positiven Resultat erhalten sie Infoblätter des BAG mit genauen Instruktionen. Und bei einem negativen Resultat können sie beruhigt nach Hause. «Die Schnelltests sind für die Leute wirklich eine Erleichterung», sagt Christian Repond.

Zahlen und Fakten

Was Apotheken an den Tests verdienen

Christian Repond, Präsident des Vereins der Freiburger Apotheker, betont, dass die Schnelltests für die Apotheken keinen finanziellen Gewinn bringen. Er zitiert eine Aufstellung von Pharmasuisse. Ein Schnelltest an sich koste für die Apotheke 7.50 Franken. Für Schutzmaterial für das Personal, das den Test durchführt, also Masken, Handschuhe, Schutzbrille etc. rechnet Pharmasuisse mit Kosten von fünf Franken. Die Kosten für die Arbeit des Personals belaufen sich auf 36 Franken. Für die Infrastruktur wird mit neun Franken pro Test gerechnet. Zusammen ergibt das 57.50 Franken. Dieser Betrag werde den Patienten verrechnet. Sofern die Testkriterien erfüllt sind, übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

nas

 

Übersicht

Diese Apotheken machen Schnelltests

Freiburg: Pharmacie Dr a Marca, Pharmacie BENU Schönberg. Düdingen: Central-Apotheke Düdingen, BENU Apotheke. Schmitten: Apotheke Schmitten. Sugiez: Pharmacie du Vully. Bulle: Pharmacie Dr Repond, Pharmacie du Levant, Pharmacie BENU Serpent. Matran: Pharmacie Coop Vitality. Estavayer-le-Lac: Pharmacie du Camus. Ursy: Pharmacie d’Ursy. Châtel-St-Denis: Pharmacie BENU, Pharmacie Coop Vitality.

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Bei sämtlichen Apotheken ist eine telefonische Anmeldung vor einem Schnelltest nötig. Die Liste wird laufend aktualisiert unter: https://www.fr.ch/de/gesundheit/covid-19/covid-19-antigen-schnelltest-li…

 

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