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Bittere Pille für Beat Vonlanthen

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Beat Vonlanthen, mit einem Rückstand von 158* Stimmen auf FDP-Politikerin Johanna Gapany mussten Sie sich gestern geschlagen geben. Ein bitteres Ergebnis?

Ich habe das mit einer gewissen Trauer zur Kenntnis genommen. Aber es ist für mich insofern nicht so überraschend, als die Kriterien grün, jung und Frau sehr stark zählten. Männer wie ich, die seit Jahren im Betrieb sind und ein gewisses Alter haben, sind eben weniger attraktiv als eine junge Frau, die ohne Inhalte zu präsentieren eine neue Form, eine neue Art des Politisierens anbietet. Das politische Marketing von Johanna Gapany war genau auf die erwähnten Aspekte fokussiert und weniger auf Inhalte. Für mich war es unter diesen Umständen schwierig mitzuhalten.

Trauen Sie nach den technischen Pannen, die es bei der Erfassung der Stimmen gab, dem Resultat?

Das ist nun Sache des Parteipräsidiums, ob es eine Nachzählung verlangen will. Zurzeit habe ich keinen Grund, das Ergebnis anzuzweifeln. Zudem bin ich ein guter Demokrat und akzeptiere das Resultat.

Sie sagten, dass Johanna Gapany keine Inhalte präsentierte …

Das ist völlig falsch. Das habe ich nicht gesagt. Ich sagte, dass sie sich nicht so sehr auf die Inhalte konzentriert hat.

Trauen Sie ihr denn zu, dass sie dem Kanton in Bundesbern etwas bringen kann?

Ich hoffe sehr, dass sie ihre Aufgabe in Bern wahrnimmt. Ich bin eigentlich zuversichtlich, dass sie das tun wird.

Sie sagten, Ihre Niederlage sei unter anderem der grünen Welle geschuldet. Das heisst, die 16 000 Stimmen des Grünen Gerhard Andrey aus dem ersten Wahlgang sind nicht zu Ihnen geflossen – und damit auch viele Sensler Stimmen nicht?

Das kann ich nicht sagen, dass die Stimmen nicht zu mir gekommen sind. Ich sage einfach, dass ich in meiner ökologischen Positionierung sicher näher bei den Grünen war. Das konnte man beim WWF-Umweltrating sehen, wo ich besser als Frau Gapany abgeschnitten habe. Zweitens konnte ich auch klare, konkrete Resultate vorweisen, namentlich beim CO2-Gesetz, das ich wesentlich beeinflusst habe.

Aber offenbar wurden diese Leistungen von der Stimmbevölkerung nicht wahrgenommen.

Möglicherweise ist das so. Aber da muss ich auch den Medien den Ball zuspielen, denn als Bundesparlamentarier ist es schwierig, dies so rüberzubringen.

Wurden Sie von der GLP, der Listenpartnerin der CVP, mit deren Stimmfreigabe verraten?

Ich weiss nicht, ob dort viele Stimmen verloren gingen, da die GLP ihre Stimmfreigabe relativ kurzfristig bekannt gab. Das Problem war vor allem, dass die GLP mich zu wertkonservativ eingestuft hat. Das nehme ich so zur Kenntnis.

War es im Nachhinein richtig, mit der SP zusammenzuspannen? Das «All-inclusive- Angebot», wie es Johanna Gapany ausdrückte, zog nicht.

Wir haben nicht mit der SP zusammengespannt. Wir haben zum Ausdruck gebracht, dass die Komplementarität deutsch-welsch, links-Mitte-rechts sehr wichtig ist und dass wir so die beste Vertretung in Bern hätten. Wir haben das auch unter Beweis gestellt. Darum bin ich vor allem wegen einem Punkt sehr traurig, nämlich, dass die Vertretung des deutschen Sprachteils nicht mehr gewährleistet ist. Ausser im Sensebezirk, wo man mir massiv Stimmen gegeben hat, hat man sich in den anderen Bezirken um das staatspolitisch wichtige Anliegen foutiert, dass in Bern der zweisprachige Kanton mit beiden Sprachen im Ständerat vertreten sein sollte.

Was bedeutet Ihre Abwahl für die CVP Freiburg?

Für die CVP Freiburg ist das natürlich sehr bitter. Wir müssen nun analysieren, wie es weitergehen soll.

Und was bedeutet der Sieg von Frau Gapany für die kommenden Staatsratswahlen im Kanton Freiburg? Bisher spannten CVP und FDP immer zusammen. Wird es diese Allianz in zwei Jahren noch geben?

Das ist eine Frage, die die Parteileitung klären muss.

Was werden Sie in Zukunft machen? Haben Sie sich dazu im Vorfeld der Wahlen schon Gedanken gemacht?

Es ist klar, dass meine politische Karriere zu Ende geht. Aber ich werde deswegen sicher nicht in Rente gehen. Ich werde jetzt Zeit brauchen, um mich neu zu orientieren. Ich bin voller Energie und Enthusiasmus und Dynamik und werde in den nächsten Jahren ausserhalb der Politik bestimmt noch etwas tun.

*Nach Korrektur der Stastskanzlei Freiburg am 11. November betrug der Rückstand am Ende nur noch 138 Stimmen

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