Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Andere Kantone verhinderten ein Drama

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Zahl der Corona-Patienten am Freiburger Spital nimmt langsam ab. Gestern waren 123 Patienten mit einer bestätigten Infektion hospitalisiert, dazu 10 Verdachtsfälle und 55 Patienten, die nicht mehr positiv sind, aber immer noch Spitalpflege benötigen. Das sind insgesamt fast ein Viertel weniger als vor anderthalb bis zwei Wochen.

«Die Situation ist aber nach wie vor äusserst angespannt», sagte HFR-Generaldirektor Marc Devaud gestern an einer Medienkonferenz. «Bei der Intensivpflege gibt es weiterhin keine Verbesserung.» Gestern waren 24 Intensivbetten durch Covid-Patienten belegt, vorgestern waren es gar 26 gewesen. Insgesamt hat das HFR derzeit 29 Intensivbetten. «Patientenverlegungen ausserhalb des Kantons sind weiterhin notwendig»,so Devaud.

26 Verlegungen

«Ohne die anderen Kantone hätten wir in Freiburg eine Katastrophe», sagte Ronald Vonlanthen, Medizinischer Direktor des HFR. «Nur weil die Deutschschweiz weniger betroffen ist und es dort noch Platz auf den Intensivstationen hat, mussten wir keine Triage der Patienten vornehmen.»

Im November sind bisher 26 Patienten vom HFR in Spitäler ausserhalb des Kantons transferiert worden. Am meisten waren es am 5. November mit fünf Verlegungen. Mit 19 Fällen half der Kanton Bern Freiburg am häufigsten aus. Dazu gab es drei Verlegungen in die Waadt, zwei nach Solothurn und je eine nach Genf und Basel.

Vonlanthen präzisierte, dass es zum Alltag eines Spitals gehöre, eine Triage vorzunehmen. So müssen man zum Beispiel Prioritäten setzen bei der Betreuung von mehreren Verletzten eines Unfalls oder wenn mehrere Operationen in der Nacht anfallen. Eine Triage aufgrund limitierter Intensivbetten wäre allerdings eine andere Dimension.

Während bei der Gesamtzahl der Covid-Patienten die über 80-Jährigen mit 38,7 Prozent den grössten Teil ausmachen, befand sich gestern niemand in diesem Alter auf der Intensivabteilung. Gemäss Govind Sridharan, Chefarzt der Intensivpflege, hat dies damit zu tun, dass diese Patienten entweder keine Therapie auf der Intensivstation wollen, oder dass eine solche medizinisch keinen Sinn mache. Er stellt aber fest, dass bei dieser Altersgruppe die Mortalität nun viel höher ist als im Frühling, nämlich bei über 50 Prozent.

Weiterhin hoch ist beim HFR die Anzahl des an Covid erkrankten Personals. Gestern waren es 120 Personen. Erstmals seit längerem ist diese Zahl nicht mehr angestiegen. Doch gerade diese Absenzen machen es schwierig, mehr Intensivbetten anzubieten.

«Die Belastung des Personals ist hoch, die Arbeit ist viel stressiger», so Sridharan. «Die Mitarbeitenden schlafen oft schlecht, sie können sich nicht richtig ausruhen.» Man versuche zwar, genügend Erholungszeit zu geben, aber aufgrund der Personalausfälle komme es immer wieder zu Schichtänderungen. «Es ist, als ob sie ständig auf Pikett wären», so Devaud.

Dritte Welle im Januar?

Vonlanthen erinnert daran, dass das Spital die Covid-Fälle nur bewältigen könne, weil es nicht dringliche Operationen aufgeschoben habe. Er sorgt sich aber vor einem erneuten Anstieg der Fälle nach den Festtagen Ende Jahr. «Wenn im Januar die dritte Welle kommt, können wir die Operationen nicht aufholen», so Vonlanthen. «Wir haben beim HFR bereits mit der Planung für die dritte Welle im Januar begonnen.»

Therapie

Lehren aus der ersten Welle gezogen

Dass US-Präsident Donald Trump mit dem Arzneimittel Remdesivir gegen seine Corona-Infektion behandelt wurde, hatte kaum einen Einfluss auf seine Heilung. Dies sagte Daniel Hayoz, Chefarzt Innere Medizin, gestern an der HFR-Medienkonferenz über Covid-Therapiemöglichkeiten. Rund 30 000 Studien seien inzwischen veröffentlicht, nicht alle seien gut und auch nicht alle Behandlungen effizient. Wie er sagte, habe auch das HFR zu Studien beigetragen, insbesondere bezüglich Thrombosen. So sei nun klar, dass das Coronavirus eine Art Gel angreife, welches der Blutzirkulation diene. Dieses Wissen werde jetzt bei der Behandlung in der zweiten Welle angewandt.

Wie Govind Sridharan, Chefarzt für Intensivpflege, erklärte, achte das medizinische Personal bei Covid-Personen verstärkt auf Thrombose-Prävention: Doppelte Dosen Blutverdünner werden eingesetzt. Dank der systematischen Erkennung und der frühzeitigen Behandlung gebe es nun weniger Komplikationen wegen Thrombosen. Bei den Intensivpatienten müsse man heute auch zu einem Drittel weniger oft auf invasive Behandlungen zurückgreifen, nämlich die Intubationen. Man setze auf eine High-Flow-Sauerstofftherapie mit der Beatmung über eine Sauerstoffmaske.

Bei den Arzneimitteln hat sich gemäss dem Chefarzt Dexamethason bewährt. Dies führe bei einigen Patienten zu einer schnelleren Verbesserung der Atmung.

Insgesamt führen diese Verbesserungen zu kürzeren Intensivpflege-Aufenthalten. In der ersten Welle waren es durchschnittlich zwölf Tage, in der zweiten Welle seien es bisher etwa sieben Tage. Diese Aufenthaltsdauer dürfte aber noch ansteigen, weil einige Langzeitpatienten die Station noch nicht verlassen konnten.

Gegenüber der ersten Covid-Welle im Frühling verfügt das Freiburger Spital nun auch über genügend Schutzmaterial. Zudem seien mehr Zimmer hermetisch abgeschlossen. Dadurch bestehe auch weniger Ansteckungsgefahr für das Personal.

uh

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema