Ja zu einem zeitgemässen Freiburger Spitalzentrum

Ein Leserbrief zur Initiative «Für eine bürgernahe 24-Stunden-Notfallversorgung in Spitälern»

Das ehemalige Kantonsspital am Standort Freiburg/Glanewyler entspricht schon länger nicht mehr den Standards einer zeitgemässen Spitalversorgung. Die alten Infrastrukturen verursachen jährliche Mehrkosten in Millionenhöhe. Sie behindern das HFR bei seiner Arbeit und hemmen die Entwicklung für die kommenden Jahrzehnte. Eine Schliessung des HFR oder ein «Einfrieren» auf dem Stand 1972 (Bertigny/Brittenach I) und 1995 (Bertigny/Brittenach II) sind keine Optionen.

Die Akutspitäler unserer Nachbarkantone sind ihrerseits bis über die Kapazitätsgrenzen ausgelastet. Kein Berner und kein Waadtländer Spital kann alle Freiburger Patientinnen und Patienten aufnehmen und behandeln. Freiburg braucht ein eigenes, zeitgemässes Spitalzentrum! Zu diesem Zweck haben wir im Grossen Rat Mittel in der Höhe von 175 Millionen Franken gesprochen, die dem obligatorischen Finanzreferendum unterstehen. Davon sind 70 Millionen Franken für die Planung eines neuen kantonalen Spitalzentrums und 105 Millionen für den Betrieb des Spitals bis zur Eröffnung des Neubaus vorgesehen. Das ist aber nur der Anfang eines der grössten Investitionsprojekte des Kantons im kommenden Jahrzehnt.

Es sind Gesamtkosten von 500 bis 750 Millionen Franken oder mehr zu erwarten, damit Freiburg auch künftig über ein eigenes Spital verfügt. Dies sind enorme Summen, aber es ist nicht «zum Fenster hinausgeworfenes Geld». Ganz im Gegenteil: Es handelt sich dabei um Investitionen in unsere Region, um Investitionen, die in unserem Kanton bleiben und hier Arbeitsplätze und Mehrwert schaffen. Das gilt sowohl für die Planungs- und Bauphase als auch für den Betrieb des neuen Spitalzentrums. Zwischen Lausanne und Genf braucht Freiburg unbedingt ein starkes Zentrumsspital. Nur so können im Gebiet zwischen Vivisbach, Greyerzersee, Glane, Broye, Murtensee, Saane und Sense die notwendigen medizinischen Leistungen in beiden Kantonssprachen auf Topniveau erbracht werden.

Bernhard Altermatt, Grossrat, Freiburg