Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Im Spiel des Lebens hat Eric Nottage schon lange reüssiert

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In einem üblen Viertel von Miami aufgewachsen, geriet Olympics Spielmacher Eric Nottage auch dank des Sports nicht auf die schiefe Bahn. Nun steht der Amerikaner vor seinem ersten Schweizer Meistertitel mit den Freiburgern.

Grand Theft Auto 5, kurz GTA 5, gehört zu den beliebtesten Open-World-Computerspielen der Welt. Das Spiel findet im fiktiven US-Bundesstaat San Andreas und unter anderem in einer Grossstadt statt, die auf Los Angeles basiert. Franklin, der das grosse Geld machen will, Michael, ein Verbrecher im unglücklichen Ruhestand, und Trevor, ein brutaler, drogensüchtiger Psychopath, sind die Hauptprotagonisten, die im Verlauf der Geschichte aufeinandertreffen und versuchen, mit diversen Überfällen ihre Finanzlage zu ändern und alles zum Besseren zu kehren – und dabei über Leichen gehen. Eine der fiktiven und gesetzlosen Städte in der GTA-Reihe heisst Liberty City.

Denselben Namen trägt im wahren Leben auch ein Stadtteil in Miami. 43 000 Einwohner zählt dieses Liberty City, das einige Kilometer nördlich von Downtown Miami liegt. 95 Prozent der Einwohner sind Afroamerikaner. Das Ghetto ist berüchtigt für Gewaltverbrechen und Drogendelikte, weshalb gar «Miami Vice», die Kult-TV-Serie der 1980er-Jahre, diesen Stadtteil oftmals für seine Geschichten nutzte. In diesem harten Pflaster erblickte Eric Nottage im Dezember 1994 das Licht der Welt. «In Liberty City musst du stark sein, du hast keine andere Wahl», sagt Olympics Spielmacher. «Gewalt, Drogen und Armut sind an der Tagesordnung.» Die Gefahr, auf die schiefe Bahn zu geraten, sei allgegenwärtig. «Ich habe das Glück, grossartige Eltern zu haben. Sie haben mir die Richtung vorgegeben. Die ist vielleicht schwieriger als andere und erfordert viel Engagement. Aber es lohnt sich, in diese Richtung zu gehen.»

Im College durchgebissen

Zahlreichen Weggefährten des 29-jährigen Nottage war dieses Glück nicht zuteil. «Ich habe viele Freunde verloren, sei es durch Schiessereien, Drogen oder lange Gefängnisstrafen. Nicht alle hatten die Chance, sich auf jemanden stützen zu können. Wenn du niemanden hast, der dir die Augen öffnet, wirst du nie über das hinausschauen, was vor dir liegt», sagt der Amerikaner. Der Weg für Nottage aus Liberty City hinaus führt über den Sport. «Das, oder die Strasse», seien für ihn die einzigen Optionen gewesen. Sein Sport war ursprünglich American Football. Am Ende der High School wurde Nottage aber klar, dass er nicht die physischen Voraussetzungen für den angestrebten Posten als Quarterback mitbringt. Also setzte er auf die Karte Basketball.

Eric Nottage ist Olympics bester Skorer.
Jean-Baptiste Morel

Einfach wurde es ihm aber auch mit dem runden statt ovalen Lederball nicht gemacht. Nottage musste den Umweg über Tallahassee, ein Junior College, das ein weniger gehaltvolles Studium innerhalb von zwei Jahren anbietet, gehen. «Dort hatten wir einen Trainer der alten Schule. Er liess nicht so spielen, wie ich mir Basketball vorstelle», erklärt Nottage, der trotz Widrigkeiten die Zähne aber zusammenbiss. Seine dennoch guten Leistungen auf dem Parkett blieben indes nicht ungeachtet. Nottage fand nach zwei Jahren Aufnahme in die Florida International University. Aber auch dort wurde er in ein enges spielerisches Korsett gezwungen. «Ich wollte das Spiel nicht nur aufbauen, sondern auch punkten und Rebounds holen.»

Geschwisterstolz

Nottage kämpfte sich abermals durch und beendete sein Studium. Danach blieb er vorerst ohne Job. «Im ersten Jahr nach der Uni hat sich kein Club bei mir gemeldet. Es war nicht einfach, aber ich wollte auch diesmal nicht aufgeben.» Trost und Unterstützung fand er nicht nur in dieser schwierigen Zeit bei seiner älteren Schwester Erica Wheeler, die einst in der WNBA für die Los Angeles Sparks spielte. «Wir sind beste Freunde und haben uns immer gegenseitig ermutigt, seit wir klein waren. Wenn ich daran danke, wo wir beide begonnen haben und jetzt stehen, dann macht mich das stolz.» Schliesslich meldete sich nach langen Monaten ein Club aus der Slowakei, wegen Visumsproblemen musste Nottage aber nach nur 17 Spielen wieder gehen. Über Georgien kam er im Juli 2020 in die Schweiz zu Massagno, mit dem er im Frühling 2021 im Playoff-Final seinem heutigen Arbeitgeber Olympic unterlag. Bevor er zu den Freiburgern stiess, hiessen seine weiteren Stationen Antibes (FRA), Bukarest, Genf und Rabotnicki (MKD).

In der Saison 2021/22 spielte Eric Nottage noch für Genf gegen Olympics Davonta Jordan.
Keystone

Mit Olympic will er nun schaffen, was ihm mit Massagno noch nicht gelungen war: den Gewinn eines ersten Landesmeistertitels. Bereits am Samstag könnte Nottage mit einem dritten Sieg gegen seinen Tessiner Ex-Club den sechsten Titel der Freiburger in Folge perfekt machen. Der Amerikaner hätte zweifellos einen grossen Anteil daran. Mit im Schnitt 14,5 Punkten in der Regular Season und 13,6 Punkten in den Playoffs ist er der Topskorer von Olympic. Die Körbe sind aber nur ein Aspekt in seinem Spiel. «Wir haben Eric auch wegen seinen Rebounds, seinen Assists und seinem Defensivspiel geholt – und er hat uns nicht enttäuscht», sagt Trainer Thibaut Petit, der seinen Spielmacher oft gegen den besten Skorer des Gegners verteidigen lässt.

Teamleader und «General»

Nottage selbst sieht sich als Allrounder, der sich im Vergleich zu seiner Zeit in Massagno auch zu einem sicheren Schützen entwickelt hat. In der Kabine als Teamleader geschätzt – Mitspieler Killian Martin nennt ihn den «General» –, gehört Nottage nicht zur Kategorie der Ausländer, die allein auf gute persönliche Statistiken aus sind. «Er kennt die Stärken seiner Mitspieler und weiss, diese in Szene zu setzen», freut sich Petit. Das wird auch am Samstag (17.30 Uhr) in Massagno nötig sein, wenn Olympic seinen dritten Sieg in der Best-of-5-Serie des Finals holen will. Gegen Tessiner, die nach den zwei knappen Niederlagen in Freiburg erstmals im Final auf den zuletzt gesperrten Marko Mladjan zählen können und damit noch gefährlicher sind.

Am Samstag kann Eric Nottage gegen seinen Ex-Teamkollegen von Massagno, Dusan Mladjan, den Titel holen.
Keystone

Kummer bereitet das Nottage aber keinen. «Wir werden einfach unser Bestes geben und hart verteidigen, dann kommt es gut», blickt der Amerikaner gelassen voraus. Den Versuchungen von Liberty City zu widerstehen und heil rauszukommen – wie es die Mission bei GTA 5 ist –, hat er längst geschafft. Der Meistertitel mit Olympic wäre für Nottage nur eine zusätzliche Bestätigung, dass er den richtigen Weg eingeschlagen hatte.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema