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Hochwasser: Diese Gemeinde erwischt es am häufigsten – und so schlimm ist das

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Regen, Regen, Dauerregen: immer häufiger, aber nur scheinbar immer mit den gleichen Folgen – je nachdem, trifft es ganz andere.

Erneut geht ein Dauerregen über der Schweiz nieder – nun könnte es teuer werden. Denn von Starkniederschlägen verursachte Hochwasser zählen in der Schweiz, wie die Beratungsfirma Wüest Partner geschrieben hat, zu den «teuersten Naturgefahren».

Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) führt Buch über Unwetterschäden. Die Anstalt erfasst schon seit 1972 alle Medienberichte zu Unwetterschäden und schätzt auf dieser Grundlage die Kosten. Im Jahr 2022 veröffentlichte sie eine Bilanz der letzten 50 Jahre.

Demnach hat es seit 1972 rund 27000 Ereignisse gegeben und kaum eine Gemeinde blieb gänzlich verschont: 90 Prozent von ihnen traf es zumindest einmal. Am meisten unter Hochwasser gelitten hat die Gemeinde Bern, wenn man auf die Anzahl Hochwasser-Tage abstellt, nicht auf die Schadenshöhe.

Insgesamt wurden, korrigiert um die allgemeine Teuerung, Werte von über 15 Milliarden Franken zerstört. Im Durchschnitt waren es pro Jahr um die 300 Millionen Franken. Den Löwenanteil (88 Prozent) davon machen Hochwasser aus, weit dahinter folgen etwa Rutschungen (6 Prozent) oder Murgänge (5 Prozent).

Die Zahlen verdeutlichen eine Regel, die sich auch im Alltagsleben zeigt: Wenn es mal schlecht läuft, dann gleich richtig. Denn einen grossen Teil des Gesamtschadens haben wenige extreme Ereignisse verursacht. Das Paradebeispiel dafür ist das Unwetter vom August 2005, als etwa 3 Milliarden Franken an Wert vernichtet wurden.

Es ist das schadenreichste Hochwasser in der Schweiz, das das WSL erfasst hat – und somit wohl auch, das die Schweiz in 50 Jahren erleben musste. Fast jede dritte Gemeinde sei auf irgendeine Weise betroffen gewesen.

Danach erstellte das Bundesamt für Umwelt und Verkehr eigens eine Analyse, um die Lehren für die Zukunft ziehen zu können, und der damalige Amtsvorsteher Moritz Leuenberger beschrieb das Ereignis so:

«Während Tagen ergoss sich sintflutartiger Regen auf weite Gebiete der Alpennordseite, stellenweise so viel wie noch nie, seit bei uns Niederschläge gemessen werden. Binnen Stunden stieg der Spiegel einiger Seen auf einen Höchststand, Bäche und Flüsse wurden zu reissenden Strömen, Hänge kamen ins Rutschen. Sechs Menschen starben.»

Das zweitschlimmste Unwetter in 50 Jahren ereignete sich im Sommer 1987 mit einem Schaden von über 1,1 Milliarden Franken. Damals erwischte es vor allem den Alpenraum und öffentliche Infrastrukturen: Uferverbauungen versagten und Strassen wurden unterspült. Der Gegensatz zu 2005 war gross: Damals litten weniger die öffentlichen Infrastrukturen und mehr – zu 75 Prozent – Gebäude und Mobiliar.

Weniger bitter als befürchtet

Im letzten Jahr hingegen kam die Schweiz eher glimpflich davon: Der Schaden belief sich auf rund 75 Millionen Franken. In unguter Erinnerung dürfte 2023 aber in Schwanden im Kanton Glarus geblieben sein: Am 29. August ging dort eine grosse Rutschung ins Siedlungsgebiet nieder, mehrere Häuser sind zerstört und weitere unbewohnbar gemacht worden. Und Ende August führte ein Dauerregen schweizweit zu Hochwassersituationen.

Am Ende war es dennoch ein Jahr, das einzelnen Gemeinden grosse Schäden brachte, aber insgesamt eine weniger triste Bilanz, als man hätte befürchten können: Schweizweit blieb das Jahr eher schadensarm und unter dem langjährigen Mittel, so das WSL. Auch Todesopfer habe es keine gegeben, nicht zuletzt dank guter Präventionsmassnahmen.

Über einen längeren Zeitraum gesehen, kommt es jedoch häufiger zu Starkniederschlägen. Wie Wüest und Partner schreiben, wird dies durch eine Vielzahl von Studien belegt. Die wärmere Luft könne mehr Feuchtigkeit aufnehmen – mit jedem Grad Celsius steige die Aufnahmefähigkeit um zirka 7 Prozent. Die bereits erfolgte Klimaerwärmung von rund 1,2 Grad habe Extremniederschläge in Europa bis zu 9-mal wahrscheinlicher gemacht.

Nach dem Dauerregen könnte der Schweiz wieder ein Hitzesommer bevorstehen, wie es in den letzten Jahren häufige der Fall war. Diese Sommerhitze ist eine weitere Folge des Klimawandels – und eine welche Wohnimmobilien stark treffen könnte.

Die Schweiz ist keine Klimawandel-Insel, wie Marius Zumwald erklärt. Zumwald hat an der ETH Zürich doktoriert und später das Start-up Norm Technologies mitgegründet, das auf die Schnittstelle von Klimawandel und Immobilien spezialisiert ist. Die Versicherung Swiss Life ist Kunde, und seit kurzem auch die Megabank UBS. In jedem Land seien andere Folgen des Klimawandels das grösste Immobilien-Risiko, in der Schweiz sei es neben starke Niederschlägen die Hitze.

Die Hitze entfaltet ihre Wirkung genau dort besonders, wo sich Wohnimmobilien ballen, nämlich in Städten und Agglomerationen. Dort wird es nochmals einige Grad wärmer als im ländlichen Umland. Es hat zu wenig Bäume, die kühlen; und zu viele zubetonierte Strassen und Plätze, die Sonnenstrahlen speichern und ihre Umgebung aufheizen.

Heute schon ist der Sommer darum in vielen Stadtwohnungen schwer zu ertragen – oder gesundheitsgefährdend, sagt Zumwald. Wenige Häuser haben eine aktive Kühlung, die einen raschen Temperaturanstieg verhindern würde. So kann es in wenigen Tagen schnell mal bis zu 30 Grad warm werden, auch in der Nacht noch. Gesundheitlich wären jedoch höchstens 24 Grad noch optimal.

Doch diese Sommer-Leiden haben bisher nicht auf die Mieten durchgeschlagen. In einer Studie von Swiss Life unter Mitarbeit von Zumwald war 2023 nicht zu erkennen, dass wärmere Wohnungen billiger vermietet würden. Wärmere Wohnungen sind also nicht weniger wert, die Hitze hat somit noch keine Immobilienwerte vernichtet.

Das könnte einen simplen Grund haben: Die Wohnungssuchenden haben keine andere Wahl, als wortwörtlich heisse Wohnungen zu nehmen. Sonst finden sie gar nichts, gerade in den Städten. Darum bringen Vermieter auch Hitze-Wohnungen weg, die Mieten müssen sie dafür nicht senken, Kühlanlagen nicht einbauen.

Spielt der Wettbewerb nicht, mahlen vielleicht die Mühlen der Justiz. Denn die Vermieter müssten heute bereits eine Mindesttemperatur gewährleisten – warum nicht eine Höchsttemperatur?

Zumwald hält es für möglich, dass dereinst ein Gericht in einem Präzedenzfall vorschreibt, was eine akzeptable Innenraumtemperatur ist. Dann müssten Wohneigentümer oder Mieter für die Kühlung zahlen. Nach seiner Schätzung würde die jährliche Stromrechnung dadurch um 0,5 bis 2,5 Milliarden Franken höher ausfallen.

Global gesehen sei die drohende Rechnung durch den Klimawandel gewaltig – so gewaltig, dass sie nicht nur die Finanzen einzelner Hausbesitzer durcheinander bringen könne, schreibt der «Economist». Es könne auch für das Finanzsystem schwere Folgen haben.

Immobilien seien die wichtigste Anlageklasse der Welt, ungefähr zwei Drittel des globalen Vermögens würden auf sie entfallen. Das mache Häuser und Wohnungen zum «Herzstück vieler der wichtigsten Finanzmärkte der Welt». Denn auf diese Immobilien sind Hypotheken geschichtet, welche wiederum die Bilanzen der Banken stützen.

Doch der Klimawandel werde oft noch ausgeblendet. In den USA etwa boomen Immobilien selbst in Regionen noch, wo die Gefahr durch einen steigenden Meeresspiegel offensichtlich ist. Schaue man auf die Preisentwicklung, dann lasse dies nur einen Schluss zu: Die Investoren seien tiefentspannt über die Risiken des Klimawandels für Immobilien.

Doch die Geschichte zeigt, dass Entspannung plötzlich in Panik kippen kann. Wenn Banken wie Hypothekarschuldner plötzlich merken würden, dass ihre Immobilien nicht so viel wert sind, wie sie kurz zuvor noch dachten, dann könne eine Welle der Preisanpassungen durch die Märkte rollen. Auch die Staatsfinanzen könnten in Schieflage geraten, wenn Hausbesitzer laut nach Hilfe rufen. «Kurz gesagt, der Klimawandel könnte den nächsten globalen Immobiliencrash auslösen.»

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