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Hamas plötzlich im Aufwind: Offene Kritik an Netanyahus Kriegsstrategie 

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Israels Ministerpräsident habe es versäumt, eine funktionierende Strategie zu entwickeln – das räche sich jetzt, so die Vorwürfe an Benjamin Netanyahu. Derweil rückt das Militär in Rafah weiter vor.

Im vergangenen Dezember verkündete das israelische Militär, dass es drei Hamas-Bataillone in der Region Jabaliya in Nordgaza besiegt habe. Damals erklärte ein hoher Kommandeur der Streitkräfte: Man habe die «militärischen Kapazitäten» der Hamas in Nordgaza zerstört, nur wenige Kämpfer der Hamas und anderer militanter Gruppen hielten in der Region Jabaliya noch die Stellung. Bald darauf zog sich das israelische Militär aus der Stadt zurück.

Mitte Januar erklärte Verteidigungsminister Yoav Gallant sogar: Die Phase intensiver Kämpfe in ganz Nordgaza sei nun vorbei, die Hamas-Bataillone besiegt. Etwa fünf Monate später ist das israelische Militär erneut in Jabaliya im Einsatz – zum zweiten Mal seit Beginn des Krieges gegen die Hamas nach deren Angriff auf Israel am 7. Oktober.

Vor dem Beginn der Offensive am Wochenende in Jabaliya hatte das israelische Militär die etwa 100’000 bis 150’000 dort ausharrenden Palästinenserinnen und Palästinenser zur Evakuierung aufgefordert. Videos in den sozialen Medien zeigen Rauch über Jabaliya, ein Zeuge berichtet der Nachrichtenagentur AFP: Seit Samstag seien vermehrt Luftschläge zu hören.

Man habe in den vergangenen Wochen festgestellt, dass die Hamas versuche, ihre militärischen Strukturen in Jabaliya wieder aufzubauen. Dagegen gehe man nun vor, erklärte Daniel Hagari, Sprecher der israelischen Armee.

Auch Khan Younis ist wieder umkämpft

Jabaliya ist nicht der einzige Ort in Gaza, in den die israelischen Streitkräfte derzeit erneut vorrücken. Auch ganz im Norden Gazas ist das Militär wieder aktiv, ebenso in der südlicheren Grossstadt Khan Younis. In einer grossen Offensive ab Dezember hatte das israelische Militär dort gegen die Hamas gekämpft und sich schliesslich Anfang April – nach verkündetem Sieg – ebenfalls aus der nach Berichten zurückkehrender Palästinenser vollkommen zerstörten Stadt zurückgezogen.

Die Kriegsstrategie Israels bedeute eine «Sisyphusarbeit» für das Militär, das immer wieder in den gleichen Orten erneut gegen die Hamas kämpft, sagte Militär-Stabschef Herzi Halevi am Wochenende nach Berichten des israelischen TV-Senders Channel 13. So soll er sich hart gegen Ministerpräsident Benjamin Netanyahu ausgesprochen haben, der es versäumt habe, eine Strategie für den «Tag danach» in Gaza zu entwickeln.

Wer das Gebiet kontrollieren solle, sei weiterhin unklar. Nach Angaben von Channel 13 erklärte er: Solange es keinen diplomatischen Prozess gebe, eine Regierung ohne die Hamas in Gaza einzusetzen, werde man immer wieder von neuem die Infrastruktur der Hamas zerstören müssen.

Hamas bekomme immer wieder Gelegenheiten

Naftali Bennet, Ex-Verteidigungs- und Premierminister Israels, analysiert auf der Plattform X: «Das Planen für ein Gaza post Hamas ist ein Tabu in unserer Regierung geworden. Selbst die Diskussion darüber wird als schwaches, linkes und eine Niederlage hinnehmendes Ding dargestellt. Das ist es nicht.» Die Unentschlossenheit der Regierung gebe der Hamas ausreichend Zeit, sich immer wieder zu erholen. Wenn eine Stadt eingenommen würde, müsse man wissen, an wen man sie übergeben wolle und wer sie kontrollieren solle.

Während Israels Regierung weiterhin keine solche Strategie in petto zu haben scheint, rückt das Militär weiter in Rafah vor. Bereits vergangene Woche wurden die Bewohner des Ostens der Stadt, in die über eine Million Menschen aus ganz Gaza geflüchtet waren, zur Evakuierung aufgefordert. Israelische Bodentruppen nahmen den Grenzübergang Rafah ganz im Süden Gazas ein, am Samstag folgte dann die Evakuierungsaufforderung für weitere Teile der Stadt. Über 300’000 Menschen sollen den Anweisungen Israels Folge geleistet haben und nach West-Rafah oder weiter nördlich geflohen sein.

Der Grenzübergang Rafah zwischen Gaza und Ägypten bleibt weiter geschlossen. Nach Angaben des staatsnahen ägyptischen TV-Senders Alqahera News verweigert Ägypten die Koordination neuer Lieferungen mit Israel über den nun von dessen Militär kontrollierten Übergang.

Die Kontrolle über den Übergang in Rafah ist für Israel auch deshalb strategisch relevant, weil – nach Angaben des Militärs – von dort immer wieder Nachschübe an Waffen und Munition an die Hamas geliefert werden.

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