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«Machen wir es trotzdem»

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Die Freiburger Band Dirty Sound Magnet hatte für 2020 alles angerichtet: Konzerte in der Schweiz und in ganz Europa waren geplant, Auftritte an Festivals – und Live-Aufnahmen, die als Platte erscheinen sollten. Diese Aufnahmen hätten während einer Grossbritannien-Tour im April entstehen sollen. In diesen Wochen, im November, war eine Tour durch die Schweiz geplant, um das Album mit dem Titel «Live in the UK» dem Publikum vorzustellen. Doch Corona hat auch Dirty Sound Magnet einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht: Sämtliche Konzerte, etwa sechzig Auftritte, wurden abgesagt. Zuletzt fiel auch die Schweizer Tour, auf welche die Band bis zum Schluss gehofft hatte, den Pandemie-Massnahmen zum Opfer. Die Live-Aufnahmen konnten ebenso wenig realisiert werden. Und trotzdem ist soeben eine Live-Platte des Trios erschienen, die nunmehr den Titel «Live Alert» trägt. «Wir sagten uns: Es ist nicht möglich, aber machen wir es trotzdem», sagt Gitarrist und Sänger Stavros Dzodzosz.

Livemusik für zu Hause

Die Musiker verlegten ihr Live-Projekt kurzerhand von England nach Freiburg, von der Konzertbühne in ihren Proberaum. Als Publikum waren einzig zwei Freunde dabei, die den Auftritt filmten. Das Resultat sei anders als geplant, aber nicht weniger befriedigend, sagt Dzodzosz. Das Album habe Studioqualität und fange trotzdem die Live-Energie der Band ein. «Wir fühlten uns sehr frei und haben viel improvisiert.»

Die Idee für die Platte entstand ursprünglich, weil Fans der Band immer wieder den Wunsch äusserten, die Live-Versionen der Songs von Dirty Sound Magnet auch zu Hause geniessen zu können. Der Zeitpunkt sei gut gewesen, sagt Stavros Dzodzosz: «Unsere Songs entwickeln sich auf der Bühne laufend weiter, und nach 200 Konzerten in ganz Europa fühlten wir uns reif für dieses Projekt.» Acht Songs hat das Trio für das Projekt ausgewählt, die im Wesentlichen dem Live-Set entsprechen. Sechs Stücke stammen vom Album «Transgenic» (2019), zwei von «Western Lies» (2017). Erhältlich ist das Werk auf Vinyl, auf CD und als Download. Auf der Vinyl-Platte hat jede Seite eine eigene Atmosphäre: Die A-Seite trägt den Titel «Power Groove Session» und enthält die energiegeladenen Songs, auf der B-Seite finden sich unter dem Titel «Black Magic Session» die mystischeren, gefühlvollen Stücke.

«Live Alert» richtet sich sowohl an Fans von Dirty Sound Magnet, die hier neue Versionen der Songs entdecken können, als auch an Psychedelic-Rock-Liebhaber, die damit einen ersten Einblick in das Universum der Band bekommen. Stavros Dzodzosz (Gitarre), Marco Mottolini (Bass) und Maxime Cosandey (Schlagzeug) machen schon seit ihrer Jugend gemeinsam Musik. In den Anfängen von Dirty Sound Magnet waren sie noch mit verschiedenen Sängern unterwegs. Dann übernahmen sie den Gesangspart selbst und gaben mit «Western Lies» ihr erstes Album als Trio heraus. «Damit hatten wir definitiv unseren Stil gefunden und viel Selbstvertrauen gewonnen», sagt Stavros Dzodzosz. Und Marco Mottolini fügt an: «Das Album hat uns die Türen zu Europa geöffnet.»

Tatsächlich war die Band seit 2017 unermüdlich unterwegs, gab über 200 Konzerte in der Schweiz, in Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Ungarn und vielen anderen europäischen Ländern. Mit «Transgenic» etablierte sich das Trio endgültig in der europäischen Psychedelic-Rock-Szene. «Für 2020 stand alles auf Grün», sagt Mottolini. «Wir hofften, mit der Musik nicht mehr nur überleben zu können, sondern endlich ein bisschen Geld zu verdienen.»

Ohne Plan B

Seit einigen Jahren setzen die drei Musiker ganz auf die Karte Musik. Sind sie nicht auf Tour, proben sie täglich während etwa vier Stunden. Daneben erledigen sie administrative und organisatorische Arbeiten, für die sie komplett selbst zuständig sind. «Wir sind wie eine kleine Firma», sagt Marco Mottolini. Von Corona lassen sich die drei nicht entmutigen. «Wir machen das, was wir lieben – wir hatten nie einen Plan B», so Mottolini.

So hat das Trio auch die Corona-bedingte Zwangspause kreativ genutzt. Neben «Live Alert» spielten die drei ein neues Studioalbum ein, das 2021 erscheinen soll. Es entstanden neue Songs und neue Ideen. «Und nach der langen Zeit auf Tour hat es uns gut getan, wieder regelmässig im Proberaum zu arbeiten», so Stavros Dzodzosz. Trotzdem sei es jetzt schwieriger, sich zu motivieren, als während der ersten Welle im Frühling. «Wir haben unsere Konzerte zuerst vom Frühling auf den Herbst verschoben, dann auf Dezember und jetzt auf März 2021. Aber wer weiss wirklich, wann wir wieder spielen können?»

Dennoch sei es wichtig, bereit zu sein, wenn Konzerte wieder möglich seien. Dabei sei nicht einmal das Geld das Wichtigste. «Live zu spielen ist das, was wir lieben und wofür wir das alles tun», sagt Marco Mottolini. Einstweilen steht dafür das Album «Live Alert»: «Es zeigt den Fans, dass wir noch da sind und dass wir wieder spielen wollen.»

«Live Alert» ist auf Vinyl, CD und als Download ab sofort erhältlich. Infos und Direktbezug: www.dirtysoundmagnet.com

Psychedelic Rock

Zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Stavros Dzodzosz, Marco Mottolini und Maxime Cosandey sind 34, 33 und 30 Jahre alt, doch ihre Musik ist geprägt vom Psychedelic Rock der Sechziger- und Siebzigerjahre. Sie sind aufgewachsen mit CDs, geben ihre Alben aber seit «Western Lies» (2017) auch auf Vinyl heraus. Hoffnungslos retro seien sie aber nicht, betonen sie. Das Trio lässt sich auch von zeitgenössischen Einflüssen und modernen Produktionstechniken inspirieren und schafft so einen ganz eigenen Sound. Wichtig sei nur, authentisch zu sein, sagt Stavros Dzodzosz. «Wir machen einfach die Musik, die wir lieben.» Musikalische Kompromisse gebe es bei Dirty Sound Magnet nicht – und die brauche es auch nicht. «Die jungen Leute von heute kennen diese Art von Musik vielleicht nicht mehr, aber wenn sie sie erst einmal entdeckt haben, mögen sie sie.» Die drei Musiker wünschen sich Hörerinnen und Hörer, die sich Zeit nehmen für ihre Musik. «Wir sind nicht ‹playlistable›», sagt Dzodzosz und meint damit, dass beim digitalen Musikhören oft das Einfache und Leichtverdauliche gefragt sei. Bei Dirty Sound Magnet finden sich aber immer auch lange Songs, die sich langsam entfalten. Dazu passe es, die Alben auch auf Vinyl zu veröffentlichen, so Dzodzosz. «Eine Vinyl-Platte hört man in der Regel vom Anfang bis zum Ende.» Es sei eine andere Hörgewohnheit, die aber wieder vermehrt Anhänger finde. An den Konzerten von Dirty Sound Magnet jedenfalls verkauften sich die Platten etwa gleich gut wie die CDs.

cs

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