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Betondschungel sorgt für Hitzetage

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Nach einem sommerlichen Barfussmarathon durch die Stadt steht fest: An­ge­nehm geht anders. Doch schmerzende Fusssohlen nach dem Rennen sind nicht das grösste Übel. Dunkler Asphalt speichert Wärme und trägt dazu bei, dass sich ganze Stadtviertel aufheizen. Urbane Wärmeinseln werden diese Hitze-Hotspots in Städten genannt (siehe Kasten). Die Abteilung für Energie und nachhaltige Entwicklung der Stadt Freiburg wollte wissen, wo sich solche Gebiete befinden. Eine zweijährige Untersuchung der Hochschule für Technik und Architektur (HEIA) soll Antworten liefern.

«Wir kreieren ein Computerprogramm, mit dem die Stadtplanung Bauprojekte simulieren und so im Voraus die gefährdeten Zonen erkennen kann», erklärt Marc Vonlanthen, Projektverantwortlicher an der HEIA und SP-Generalrat. So könnten Stadtplaner virtuell Brunnen bauen und Bäume pflanzen. Damit wolle die Stadt den Auswirkungen des Klimawandels begegnen.

«Raumplanerische Massnahmen können die Auswirkungen des Klimawandels mildern», sagt Student Mattias Hayoz. In einer Projektarbeit errechnete er, dass zusätzliche Grünflächen im Perolles die Durchschnittstemperatur im Quartier um zirka ein Grad Celsius senken könnten.

Ein Datenmonster

Die Simulationen des Computerprogramms benötigen viel Strom und Zeit. «Die Berechnungen laufen mit Milliarden von Daten. Das dauert», sagt Mattias Hayoz. Denn für jede Fläche wurden Angaben wie Gebäudetyp, Höhe und Beschaffenheit des Bodens erfasst. Auch alle Bäume der Stadt werden eingetragen. Anschliessend generiert das Programm ein dreidimensionales Modell. Aus der Summe der Daten über die Stadt und der Klimadaten der Wetterstationen der Umgebung wird schliesslich für jede Fläche eine jährliche Durchschnittstemperatur berechnet. Das ergibt eine enorme Datenmenge. Für eine Simulation der ganzen Stadt Freiburg benötigt das Programm darum schätzungsweise zehn Tage.

Höher, dichter, klüger?

Marc Vonlanthen ist überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt: «Es ist wichtig, diese Studien jetzt zu machen, denn die Stadt Freiburg plant grosse Veränderungen.» Um das prognostizierte Bevölkerungswachstum abzufangen, setzt die Stadtplanung auf verdichtetes Bauen. Besonders in Zonen, die stark verdichtet werden sollen, werfe das Fragen auf, sagt Vonlanthen. «Es besteht das Risiko, dass dadurch Wärmeinseln entstehen.» Deshalb müssten neue Bauprojekte im Vorfeld simuliert werden, um zu sehen, wo sich Wärmeinseln entwickeln könnten.

Brennpunkt Perolles

Zwar sind die Analysen der Hochschule noch nicht abgeschlossen, doch es zeichnen sich erste Resultate ab (siehe Karte rechts): Eine Wärmeinsel zieht sich vom Bahnhof (1) entlang der Zeughausstrasse (2) in Richtung Perolles. Eine zweite befindet sich im Burgquartier. Die Quartiere Torry, Schönberg und Bürglen sind weniger stark gefährdet. Die Wärmeinseln haben eines gemeinsam: Sie bilden sich auf offenem, asphaltiertem Gelände mit wenig Grünflächen. Oft sind das Strassen und Parkplätze. Weniger problematisch seien enge Strassen im Innern von Quartieren: Dort sorgen die Gebäude für Schatten.

Mattias Hayoz integrierte im Computerprogramm auch eine Funktion, die das Energiepotenzial von Photovoltaikanlagen in der Stadt berechnet. Laut den Berechnungen könnten Solarpanels auf einem Viertel der städtischen Dachfläche genug Strom für 18 000 Haushalte erzeugen. Mit den produzierten 77,5 Gigawattstunden pro Jahr könnte der Kanton Freiburg seine Produktion an Sonnenenergie mehr als verdoppeln.

Die Stadt Freiburg will dieses Energiepotenzial nutzen, wie SP-Gemeinderätin Andrea Burgener den «Freiburger Nachrichten» sagt. Im September werde der Gemeinderat deshalb dem Generalrat eine Botschaft vorlegen mit dem Ziel, die Produktion von Solarenergie auf privaten und öffentlichen Dächern zu fördern.

«Raumplanerische Massnahmen können die Auswirkungen des Klimawandels mildern.»

Mattias Hayoz

Student

Definition

Backofen-Feeling in der Stadt

In dicht besiedelten Gebieten ist die Durchschnittstemperatur höher als in den ländlichen Regionen. Dieses Phänomen nennt sich städtische Wärmeinseln. Ein Grund für die Temperaturunterschiede sind die Bau­mate­rialien von Häusern und Strassen. Dunkler Asphalt und Beton absorbieren Wärme und geben diese langsamer an die Umgebung ab als Grünflächen. So erwärmt sich die Stadt. Zum Effekt trägt auch die Wärme von Verkehr, Klimaanlagen und Industrie bei. Hohe, dicht beieinanderstehende Gebäude verringern zudem die Luftzirkulation und sperren die heisse Luft in der Stadt ein. Mögliche Gegenmassnahmen sind zusätzliche Grünflächen oder offene Wasserläufe in den Stadt­zentren.

sg

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