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Apokalypse? Now?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Vor einigen Jahren hat Bill Gates in einem Vortrag erwähnt, dass die nächste Herausforderung für die Menschheit eine Pandemie sein würde. Nun ist sie eingetreten, und ähnlich wie bei der Spanischen Grippe vor 100 Jahren hat uns jetzt schon die zweite Welle voll erwischt. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass es auch noch eine dritte Welle geben wird. Personen erkranken zum zweiten Mal an Covid-19, der Immunschutz hält nicht lange genug an, und/oder das Virus mutiert.

Biologisch gesehen muss unser Körper erst lernen, dass da ein wiederkehrendes Virus ist und dass wir unsere Abwehr nicht nur kurzfristig aufstellen müssen. Wie beim Boxen: die Fäuste immer vorm Gesicht, nie die Deckung vernachlässigen, sonst schlägt der Gegner gnadenlos zu. Die meisten Personen haben das verstanden und tragen Maske, halten Abstand, desinfizieren Hände und Oberflächen. Aber es gibt auch die Zweifler und Leugner, die von Diktatur sprechen, wenn man ihnen bestimmte Verhaltensregeln auferlegt. Ist das gleich der Weltuntergang? Sicher nicht. Gegen die Anschnallpflicht wird ja auch nicht gewettert, man hat es akzeptiert. Punkt, basta, Schluss.

Welche anderen Katastrophen ähnlichen Ausmasses könnten uns denn noch ereilen? Die Klimaerwärmung ist schon da. In unseren Breitengraden hält nicht nur die Asiatische Tigermücke samt Viren (Zika, Chikungunya, Dengue) als invasive Spezies Einzug sondern auch die asiatische Killerhornisse, die lokale Bienenvölker töten kann (siehe Maja Lundes «Die Geschichte der Bienen»); irgendwann auch die afrikanische Wanderheuschrecke, die unsere Getreidefelder kahl fressen würde. Bei einer Milliarde Tiere à 1,5 Gramm pro Schwarm, die täglich ihr Eigengewicht fressen, kommt man auf circa 1500 Tonnen Getreide, die an einem Tag vernichtet werden. Die Konsequenz wäre Hunger.

Auch ein Vulkanausbruch kann durch die Verdunkelung der Erdatmosphäre Hungersnöte hervorrufen. Der 1815 ausgebrochene Mount Tambora liess das Jahr 1816 weltweit als Jahr ohne Sommer (bzw. «ohne Sonne») in die Geschichtsbücher eingehen. Lord Byron schrieb: «Die Menschen, grausend in der kalten Öde» und Mary Shelley «Frankenstein». Rund 100 000 Menschen starben an Hunger. Als weitere Konsequenz brach in Europa erst Typhus, dann die Pest aus, was zu erhöhten Sterberaten von 4 bis 20 Prozent führte. Der Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 ist bekannt, dass aber in der Nähe Neapels die Phlegräischen Felder einen brodelnden Supervulkan darstellen, dessen sind sich nur wenige bewusst.

Aus dem Weltall droht eine Gefahr, die unsere frisch digitalisierte Welt auf den Kopf stellen kann: Sonnenstürme. Je nach Stärke brennen lokal vielleicht nur ein paar Transformatoren durch und unterbrechen die dortige Stromversorgung. Der massive Sonnensturm von 1972 legte weltweit auch die Telekommunikation lahm, brachte Tausende Magnetminen zum Explodieren und führte zu weitreichenden Stromausfällen. Ein heutiger Megasturm liesse Radaranlagen ausfallen sowie die (GPS-)Verkehrsleitsysteme und die Trinkwasserversorgung zusammenbrechen, das E-Banking könnte man vergessen, und weder Natel noch Fernseher noch Radio könnten Informationen verteilen. Der womöglich darauffolgende Zerfall der Zivilisation im Kampf um Lebensmittel, das wäre dann schon eher apokalyptisch.

Die Menschheit als Ganzes hat schon viele Naturkatastrophen überlebt, Covid-19 ist sicher nicht die letzte. Ein wichtiges Werkzeug ist dabei unsere Intelligenz und Anpassungsfähigkeit. Und: Solidarität untereinander.

Katharina M. Fromm wohnt in Freiburg und ist seit 2006 Professorin für Chemie an der Universität Freiburg. Sie ist Mitglied einer FN-Autoren-Gruppe, die im Monatsrhythmus frei gewählte Themen bearbeitet.

 

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