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Grenzkontrollen und gefärbte Banknoten: So wollen Politiker Bancomat-Sprenger ausbremsen

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Ihre Operationsbasis liegt im Ausland: Für ihre Raubzüge in der Schweiz überqueren Bancomat-Knacker die Grenze und verschwinden danach blitzartig. Jetzt fordern Politiker den Bundesrat auf, Präventionsmassnahmen zu verstärken.

Sie kommen, sie sprengen, sie gehen: Seit Jahren treiben Bancomat-Knacker in der Schweiz ihr Unwesen. Die meisten Angriffe gehen auf das Konto von rumänischen und holländischen Banden. Die kriminellen Netzwerke sind bestens organisiert und verfügen in Grenznähe zur Schweiz über eine Operationsbasis. Von dort aus dringen sie nachts in unser Land ein, jagen Bancomaten in die Luft und machen sich blitzschnell aus dem Staub; eine Geldautomat-Sprengung dauert nur vier bis fünf Minuten.

In diesem Jahr häuften sich Angriffe in der Romandie. Allein in den Kantonen Neuenburg und Jura kam es im Mai zu drei Attacken. Die Kantonalbanken der beiden Kantone schlossen darauf aus Sicherheitsgründen mehrere Bancomaten.

Thema im Nationalrat

Die Explosionen sind gefährlich, zumal die Täter mit immer grösseren Mengen an Sprengstoff hantieren. Herumfliegende Trümmer können zufällig anwesende Passanten verletzen. Wie kann man das Phänomen dieser neuartigen Banküberfälle eindämmen? Noch in der laufenden Sommersession verlangt der Waadtländer SVP-Nationalrat Yvan Pahud vom Bundesrat Antworten auf diese Frage.

Pahud fordert als Sofortmassnahme, dass das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) die mobilen Grenzkontrollen wieder einführt, und zwar rund um die Uhr. Zudem sollen alle Grenzübergänge auch nachts kontrolliert werden, um Fahrzeuge mit verdächtigen Insassen mithilfe von Kameras zu identifizieren.

Pahud weiss, wovon er spricht. Er hat selber als Grenzwächter gearbeitet und festgestellt, dass die mobilen Grenzkontrollen seit dem Schengen-Beitritt der Schweiz schrittweise abgebaut wurden. «Unsere Tore stehen weit offen, vor allem nachts. Das nutzen die Täter aus. Sie kommen über die Grenze, machen sich an die Arbeit und verschwinden dann wieder ins Ausland.» Als Mittel gegen die grenzüberschreitende Kriminalität fordert Pahud zudem die Wiedereinführung systematischer Grenzkontrollen. Die SVP hat vor wenigen Tagen eine entsprechende Initiative lanciert.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass unter dem früheren BAZG-Direktor Christian Bock zu wenig Personal für den Einsatz an der Front im Einsatz stand – etwa wegen Umstrukturierungen und Weiterbildungen.

Bocks Nachfolger Pascal Lüthi sagte in einem Interview mit CH Media, er wolle nicht die Vergangenheit beurteilen, indirekt bestätigte er aber den Befund, dass die Alltagsarbeit unter der Transformation leide: «Eine Behörde wie der Zoll muss operativ bleiben, sie kann nicht plötzlich einen Stopp einlegen. Wenn man wegen der Transformation die tägliche Arbeit vernachlässigt, scheitert man.» Eine BAZG-Sprecherin sagt derweil, es bestehe die Möglichkeit, die gezielten mobilen Kontrollen im Grenzraum oder im Landesinnern nach Bedarf zu intensivieren.

Mehrere Postulate

Bereits im letzten Jahr hat Nationalrat Olivier Feller (FDP, VD) in einem Postulat eine Präventionsmassnahme verlangt: Der Bundesrat solle die Banken verpflichten, ihre Bancomaten flächendeckend mit Sicherheitstinte auszurüsten. Zahlreiche Banken haben dies angesichts der nicht abreissenden Sprengattacken bereits getan. Das Prinzip funktioniert so: Bei einer Sprengung würden die Banknoten automatisch gefärbt und damit unbrauchbar. Feller verweist auf Länder wie Irland, Belgien, Frankreich oder Schweden, in denen die Zahl der Angriffe nach Einführung der Sicherheitstinten-Pflicht deutlich sank.

Der Bundesrat will jedoch zuerst die Ergebnisse eines Expertentreffens im letzten Jahr auswerten, an dem sich Vertreter von Banken und Fedpol austauschten. Danach sollen schweizweit die zielführendsten Massnahmen eingeführt werden. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Prävention, so der Bundesrat, sei die Kombination der richtigen Massnahmen, angepasst auf den jeweiligen Standort.

Und systematische Grenzkontrollen? Während Deutschland und Österreich dieses Mittel als Erfolg gegen die illegale Migration preisen, hatte der Bundesrat bis jetzt kein Gehör dafür. Es wäre eine politische Überraschung, würde er die Grenzen wegen der Bancomat-Knacker stärker bewachen. Im Hinblick auf die Fussball-EM in Deutschland und die Olympischen Sommerspiele in Paris verstärkt der Bundesrat hingegen die Grenzkontrollen, wie er am Freitag mitteilte.

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