Geflügelhalle vor Gericht

Die Umweltorganisation Greenpeace kritisiert die Abwicklung des Landverkaufs an die Migros-Tochter Micarna.

Es geht in die nächste Runde im heftigen Polit- und Rechtsstreit um den neuen Produktionsbetrieb der Migros-Tochter Micarna in der Gemeinde St-Aubin im Broyebezirk: Wie die Organisation Greenpeace mitteilt, verlangt sie vom Kanton Auskunft über die Umstände des Landverkaufs an Micarna. Sie kritisiert, dass die Veräusserung des Bodens für den «Mega-Schlachthof» intransparent vor sich gegangen sei.

Der Kanton hatte Micarna im letzten Herbst Land verkauft, das der kantonalen Anstalt für aktive Bodenpolitik gehörte und das diese eigens dafür übernommen hatte. In der Folge habe Greenpeace Schweiz Einsicht in den Kaufvertrag verlangt. Diese Forderung hätten die kantonale Öffentlichkeitsbeauftragten unterstützt. Gegen die erneute Weigerung der kantonalen Behörden, die entsprechenden Informationen herauszugeben, hat die Organisation nun laut der Mitteilung Beschwerde vor Kantonsgericht eingelegt.

«Der Kanton beharrt darauf, einen Vertrag geheim zu halten, der von öffentlichem Interesse ist», klagt Florian Kasser, Kampagnenleiter von Greenpeace. Das zeige, dass bei diesem Verkauf viel auf dem Spiel stehe.

Unklar sei, so Greenpeace weiter, wie viele Hühner im Betrieb pro Jahr geschlachtet werden sollen. Ausserdem wolle die Organisation wissen, ob ein Rückkauf des Grundstücks durch den Kanton möglich sei, wenn die Bauarbeiten nicht plangemäss starten, und was mit dem bisherigen Standort Courtepin geschehe.