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Forschende gehen Rätsel von keltischen Skeletten auf die Spur

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1965 wurden im Zihlkanal 20 Skelette aus der Keltenzeit entdeckt. Darüber, woran sie gestorben sind, wurde lange gerätselt – jetzt haben Forschende erneut versucht, das Mysterium zu lösen.

Bei Arbeiten am Zihlkanal zwischen Neuenburger- und Bielersee wurden im Jahr 1965 rund zwanzig Skelette aus der Zeit der Kelten entdeckt. Im Flussbett bei den Überresten der keltischen Brücke von Cornaux/Les Sauges lagen Knochen, Schädel und Balken – wie sie dorthin gelangten, blieb lange ein Mysterium. Es entstanden zahlreiche Thesen: Fegte ein Tsunami oder eine Flutwelle über die Brücke hinweg und riss die Menschen mit sich? Handelt es sich bei den zwanzig Toten um Menschenopfer?

In einer neuen Studie unter dem Dach des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) hat eine Gruppe von Forschenden verschiedener Disziplinen nun versucht, dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Die Erkenntnisse aus ihrer Studie – eine internationale Zusammenarbeit zwischen der Universität Bern und Eurac Research, dem Forschungsinstitut für Mumienforschung in Bozen – wurden kürzlich in der Zeitschrift «Scientific Reports» veröffentlicht, wie das SNF in einer Medienmitteilung bekannt gibt.

War es ein Menschenopfer?

Ziel sei es vor allem gewesen, neue Erkenntnisse über die keltische Kultur in der Schweiz zu gewinnen, die in der Drei-Seen-Region sehr gut dokumentiert ist. Über diese gibt es keine überlieferten schriftlichen Quellen, ausser den nicht objektiven Erzählungen von Julius Cäsar. «Indem wir uns auf archäologische Funde konzentrieren, geben wir denjenigen Menschen eine Stimme, über die nichts in den Geschichtsbüchern steht», erklärt Zita Laffranchi, Postdoktorandin am Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern, gemäss Mitteilung.

Um die rund 2000 Jahre alte Tragödie zu rekonstruieren, untersuchten Laffranchi und ihr Team die in den 1960er-Jahren entdeckten Überreste mit neuen Methoden. Da die Fundstücke in sehr gutem Zustand seien, seien die Leichen wohl sehr schnell unter Sedimenten im Fluss begraben worden. Die meisten Skelette weisen Spuren von starker Gewalteinwirkung auf – jedoch waren dabei wohl keine spitzen oder scharfen Gegenstände im Spiel. Dies spricht gemäss der Studie gegen die Theorie von Menschenopfern.

DNA zur Identifikation

Durch chemische Untersuchungen von Knochen und Zähnen konnten die Forschenden zudem bestimmen, wann und wo die Personen gelebt haben. Auch konnte die DNA von etwa der Hälfte der Skelette entschlüsselt werden, was eine genauere Identifikation ermöglicht: Es handelt sich um ein junges Mädchen, zwei weitere Kinder, deren Geschlecht unbekannt ist, sowie 17 junge Erwachsene, davon wohl 15 männliche. «Diese demografische Einseitigkeit mit einer Mehrheit von jungen Männern könnte auf eine Gruppe geopferter Gefangener oder Sklaven hinweisen, aber auch auf einen Konvoi von Händlern oder Soldaten», heisst es in der Mitteilung. Es konnte aber nicht abschliessend festgestellt werden, dass alle Todesfälle gleichzeitig geschahen.

«Es lässt sich vermuten, dass sich in Cornaux ein heftiger, schneller Unfall ereignet hat», fasst Marco Milella, Forscher der Universität Bern und Co-Leiter des Projekts, zusammen. «Doch die Brücke hatte schon davor ein Leben. Sie könnte eine Opferstätte gewesen sein.» Es sei nicht auszuschliessen, dass sich einige Leichen bereits vor dem Unfall dort befanden. «Es muss nicht zwingend nur eine der beiden Thesen zutreffen.» Obwohl die Studie einige neue Erkenntnisse gewinnen konnte, werden die genauen Geschehnisse bei der Brücke von Cornaux/Les Sauges wohl ein Mysterium bleiben.

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