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Explosiv und gnadenlos laut – die Rock-Fossile von AC/DC können es immer noch

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Die australischen Hardrocker klangen am Samstag im Zürcher Letzigrund, als ob sie etwas zu beweisen hätten.

Es riecht nach Pulverdampf. Kurz nach 22 Uhr und nach der Zugabe zünden ­AC/DC im Zürcher Letzigrund ein Feuerwerk. Kurz zuvor glühen in «For Those About to Rock (We Salute You)» die Kanonenrohre und in «T.N.T.» explodieren textlich die Dynamitstangen.

Die australischen Hardrockhaudegen machen jedoch bei ihrem ersten Schweizer Gastspiel seit acht Jahren nicht den Fehler, die Knaller für die Zugaben aufzubewahren. Ganz im Gegenteil: «Back in Black», der womöglich berühmteste Song der Band, ist am Samstag an zweiter Stelle denkbar früh im Set platziert.

Ein klares Statement, denn die Rückkehr in Schwarz markierte 1981 das Debüt von Brian Johnson, der mit seinem charakteristischen Drippelschritt in die grossen Fussstapfen des verstorbenen ersten Leadsängers Bon Scott trat. Die laufende «Power Up Tour» ist für den nun 76-jährigen Johnson ein Live-Comeback.

Der alterslose Schulbub als Dreh- und Angelpunkt

Die letzte Welttour hatte der Mann mit dem tief sitzenden «Käppi» und der hoch gepressten Stimme 2015 aufgrund drohender Taubheit unvermittelt abbrechen müssen. So stand Axl Rose, Frontmann von Guns ’N Roses am Mikrofon, als AC/DC 2016 im Berner Stade de Suisse auftraten. Respektive: Er sass. Denn der Ersatzmann hatte sich kurz zuvor den Fuss gebrochen.

Doch auch mit der Rückkehr von Johnson ist es Angus Young, der die meisten Kilometer abspult. Der alterslose Gitarrist, 69, mit der roten Schulbubenuniform und der grossen Liebe zum Blues bleibt der optische und akustische Dreh- und Angelpunkt des Quintetts. Johnson hingegen ist der Strippenzieher, der den Draht zum Publikum aufbaut, während Young in der Musik zu versinken scheint.

Viele Worte verliert der Sänger zwischen den Liedern zwar nicht. Während sich die Instrumentalisten mit Flüssigkeit versorgen oder auf ein Tempo einigen, steht er angriffsbereit, aber still vor der Verstärkerwand. Das kennt man nicht von Shows dieses Kalibers, wo üblicherweise jede Sekunde mit Animationsgetue und Liebesbekundungen gefüllt wird. AC/DC jedoch können sich diese Momente des Innehaltens erlauben, schliesslich haben sie mit fast jedem ihrer zwei Dutzend Songs am Samstag die rund 50’000 Zuschauenden im Sack.

Die Gitarren stehen im Zentrum

Dass selbst neue Stücke – das rasante «Demon Fire» und das stark nach Blaupause gefertigte «Shot in the Dark», beide Jahrgang 2020 – zünden, liegt an der guten Dramaturgie der Setliste. Und am Sound, der in Zürich gnadenlos mittig daherkommt. Das heisst: Nicht das wuchtige Drumset, der nagelnde Bass oder der schneidende Gesang stehen im Zentrum, sondern die Gitarren von Angus Young und seinem Neffen Stevie Young.

Die Gitarren sägen, schnarren, schmatzen. Zuweilen scheppert es, und man weiss nicht, ob es die Wand an Marshalls ist, die die Stromgitarren so klingen lässt oder doch das eigene Innenohr, das unter den Druckwellen einknickt. Denn AC/DC sind deutlich lauter als andere Bands, die hier gespielt haben. Und unzimperlicher.

Da darf «Thunderstruck» schneller werden in der zweiten Strophe oder das Solo in «Let There Be Rock» ausfransen. Am Ende bleibt der Eindruck einer Band, die angetreten ist, um etwas zu beweisen. Und wenn es nur das ist, dass eine (mögliche) Abschiedstournee ganz offenkundig nicht die schwächste sein muss. Feuer frei!

Kommentar (1)

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