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Er hat eine Zwölfjährige vergewaltigt – darf aber dennoch bei Olympia spielen

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Steven van de Velde musste wegen einer Vergewaltigung eine Haftstrafe absitzen. An den Olympischen Spielen darf er aber als Beachvolleyballer dabei sein. Der Aufschrei ist riesig.

Die Bilder werden eindrücklich sein. Direkt vor dem Eiffelturm dürfen die Beachvolleyballerinnen und Beachvolleyballer während der Olympischen Spiele in Paris um Edelmetall spielen. Auf dem Sand wird dann auch einer stehen, der von vielen unerwünscht ist. Es handelt sich um den Niederländer Steven van de Velde.

Der Grund des Aufruhrs liegt zehn Jahre zurück. Damals ist van de Velde 19. Auf Facebook lernt er ein Mädchen aus England kennen, das ihm angibt, 16 Jahre alt zu sein. Die beiden schreiben miteinander, schicken sich Bilder auf Snapchat und telefonieren via Skype. Sie vereinbaren ein Treffen, van de Velde fliegt nach England. Bei der Begegnung gesteht ihm die Engländerin ihr wahres Alter von zwölf Jahren.

Dennoch fährt van de Velde mit dem Mädchen zu ihr, ihre Mutter ist nicht zu Hause. Er gibt dem Mädchen Alkohol, danach kommt es zu drei sexuellen Kontakten. Später spricht er von einvernehmlichem Sex. Nach englischem Recht gilt dies dennoch als Vergewaltigung.

Von vier Jahren Haft blieben 13 Monate

2016 wird van de Velde von einem englischen Gericht zu vier Jahren Haft verurteilt. Bei der Verkündung des Urteils sagt der britische Richter: «Bevor Sie in dieses Land kamen, trainierten Sie als potenzieller Olympionike. Ihre Hoffnungen, Ihr Land zu vertreten, sind nun ein geplatzter Traum.»

Steven van de Velde hat als 19-Jähriger ein 12-jähriges Mädchen vergewaltigt.
Bild: Imago

Doch er liegt falsch. Van de Velde sitzt ein Jahr in einem englischen Gefängnis, ehe er in die Niederlande überführt wird. Dort bleibt er nur noch einen weiteren Monat in Haft, weil Geschlechtsverkehr mit einem zwölfjährigen Kind, anders als in England, nicht automatisch als Vergewaltigung gewertet wird. Die Haftstrafe wird in den Niederlanden entsprechend an diese Rechtsprechung angepasst.

Steven van de Velde kehrt nach der Haft zum professionellen Beachvolleyball zurück und nimmt seither wieder an internationalen Turnieren teil.

Über 58’500 Menschen unterzeichneten die Petition

Der Aufschrei ist im In- und Ausland riesig. In den sozialen Medien verurteilen viele Menschen die Olympiateilnahme des verurteilten Vergewaltigers. Eine Petition auf der Online-Plattform «Change.org» fordert die Disqualifikation des Niederländers. Inzwischen haben mehr als 58’500 Menschen unterzeichnet.

Kritik am Verhalten der Verbände mit dem Fall gibt es auch von Anwälten, die Missbrauchsopfer vertreten. Sie verweisen dabei auch auf die allgemeine «Erklärung der Rechte und Pflichten von Athleten» des IOC, die alle Olympiateilnehmer unterzeichnen müssen. Darin verpflichten sie sich unter anderem, «als Vorbild zu handeln» und «sauberen Sport» zu fördern.

Einige Kritiker in den sozialen Medien verweisen auch auf das damals zwölfjährige Opfer. Es soll bis heute mit dem Trauma kämpfen und sich selber verletzt haben. Diese Aussage kann jedoch nicht nachweislich verifiziert werden.

«Er erweist sich als vorbildlicher Profi»

Der niederländische Volleyball-Verband Nevobo unterstützt seinen Spieler. «Wir kennen die Geschichte von Steven», erklärte Generaldirektor Michel Everaert. «Er erweist sich als vorbildlicher Profi und Mensch, und seit seiner Rückkehr gibt es keinen Grund, an ihm zu zweifeln.» Van de Velde sei wieder vollständig in die niederländische Volleyballgemeinschaft integriert. Deshalb sei er aufgrund seiner sportlichen Leistungen mit seinem Partner Immers als Team für die Olympischen Spiele in Paris nominiert worden.

Freude bei Steven van de Velde nach einem gewonnenen Punkt.
Bild: Imago

Auch das Nationale Olympische Komitee der Niederlande teilte mit, dass der 29-jährige Beachvolleyballer alle Voraussetzungen erfüllt habe, nach seiner Verurteilung ins Olympiateam aufgenommen zu werden, «nach einem intensiven, professionell begleiteten Verfahren». Der niederländische Dachverband verwies dabei auf Richtlinien für die Wiedereingliederung von als Straftätern verurteilten Sportlern. Van de Velde habe nach seiner Freilassung auf eigenen Wunsch professionelle Beratung bekommen, sein Rückfallrisiko werde von Experten auf null Prozent eingeschätzt.

Der umstrittene Sportler selber äussert sich rund um die Aufregung um seine Teilnahme bisher noch nicht, er möchte aber noch vor seinem Start an den Olympischen Spielen in Paris sprechen. In einer Mitteilung des Verbandes wird er aus einem früheren Interview zitiert: «Ich kann das Geschehene nicht rückgängig machen und muss die Konsequenzen dafür tragen. Es war der grösste Fehler meines Lebens.» Dem Beachvolleyballer ist nach eigener Aussage bewusst, dass die Nominierung «im Vorfeld des grössten Sportereignisses der Welt die Aufmerksamkeit der internationalen Medien auf sich zieht».

Er ist mit einer Beachvolleyballerin verheiratet

Steven van de Velde hat privat übrigens sein Glück gefunden. Er ist seit 2022 mit der deutschen Beachvolleyballerin Kim Behrens verheiratet, die beiden haben ein Kind.

Und auch sportlich läuft es dem verurteilten Straftäter. Erst seit 2023 spielt er mit seinem Partner Matthew Immers zusammen, der Erfolg stellte sich mit der Qualifikation für die Olympischen Spiele schnell ein. Nun sorgt diese Teilnahme aber für grosse Aufregung. Es wird spannend zu sehen sein, wie das Publikum vor dem Eiffelturm den verurteilten Vergewaltiger empfangen wird.

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