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Sitzplätze auf den Stehrampen?

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Das Verbot für Grossveranstaltungen gilt noch mindestens bis Ende August. Der Bundesrat wird am 24. Juni über die nächsten Lockerungen im Zuge der Corona-Pandemie beraten. Gerade im Sport wird mit Ungeduld der Entscheid darüber erwartet, ob Anlässe mit über 1000 Personen ab September erlaubt werden. Denn davon hängt ab, ob beispielsweise die Eishockey-Vereine ihre Stadien wieder mit Zuschauern füllen können. Das Virus aber wird im Herbst nicht plötzlich verschwunden sein, weshalb eine Zwischenlösung durchaus realistisch ist: keine Stehplätze in den Eishallen. Nur Sitzplätze mit personalisierten Tickets würden ein Contact Tracing erlauben, um das Unterbrechen von Übertragungsketten zu gewährleisten.

Dieses Szenario wird jedenfalls von verschiedenen National-League-Clubs geprüft. So schrieb etwa SCB-CEO Marc Lüthi unlängst in seiner Kolumne «Im Slot» auf der vereinseigenen Homepage: «Im Moment sieht es danach aus, dass Sitzplätze ab September wieder zugelassen werden. Ob dies auch für Stehplätze gilt, wissen wir nicht. Weil wir aber das Ziel haben, allen unseren Abonnenten den Matchbesuch zu ermöglichen, befassen wir uns mit sogenannten Planspielen. Das heisst: Wir müssen uns heute damit beschäftigen, wie wir auch unseren Stehplatz-Fans den Spielbesuch möglichst gefahrlos ermöglichen könnten, falls keine Stehplätze erlaubt wären.» Die Lösung für den SCB ist ein reines Sitzplatzstadion. Wie gewissenhaft der Berner Club diesen Planspielen nachgeht, unterstreicht die hinzugezogene Expertise von keinem Geringeren als Daniel Koch. Der ehemalige Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit unterstützt den SCB bei der Ausarbeitung eines Schutzkonzepts, damit überhaupt Spiele ausgetragen werden können.

Gottéron hat Saalplan mit Sitzplätzen in der Schublade

Auch bei Gottéron machen sich die Verantwortlichen ihre Gedanken darüber, wie ein allfälliges Stehplatzverbot umgesetzt werden könnte. «Ich denke zwar, dass es noch ein wenig zu früh ist, um solche Szenarien vorzubereiten», sagt Generaldirektor Raphaël Berger auf Anfrage, «trotzdem ist aber auch bei uns vorgesehen, dass wir alle Stehplätze in Sitzplätze umrüsten könnten. Wir haben sogar schon einen Saalplan, der nur Sitzpläne enthält. Der wurde nicht wegen der Corona-Krise erstellt, sondern im Hinblick auf internationale Events, bei welchen Stehplätze manchmal nicht vorgesehen sind.» Sollte sich tatsächlich ein Verbot für Stehplätze zum geplanten Saisonstart vom 18. September abzeichnen, könne sich Gottéron – das diese Woche damit begonnen hat, die Rechnungen für die Saisonabonnemente zu versenden – rasch adaptieren, sagt Berger – noch ohne konkreter zu werden.

Klar ist derweil, dass die Vereine mit der Umrüstung von Steh- zu Sitzplätzen weitere Einnahmeeinbussen hinnehmen müssten, weil Plätze verloren gingen. Ganz abgesehen davon, dass die Hardcore-Stehplatz-Fans, die auf einmal zum Sitzen verpflichtet wären, auf die Barrikaden gehen dürften. «Ich weiss, dass eine solche Lösung unseren eingefleischten Stehplatz-Fans keine Freude bereiten würde», schreibt SCB-CEO Lüthi deshalb in seiner Kolumne. «Mir geht es gleich, weil wir damit unsere grosse Stehplatz-Tradition über Bord werfen müssten. Aber das wäre es uns auf jeden Fall wert, weil es x-mal besser ist, als die Stehrampe zu schliessen.» Sicher sei im Falle des SCB, dass die Umfunktionierung von Steh- zu Sitzplätzen für die Abonnenten keine Preiserhöhung zur Folge hätte, so Lüthi. Für den einbezahlten Betrag für das Stehplatz-Abo erhielte man einen Sitzplatz – wenn auch keinen gepolsterten Schalensitz.

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