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Gottéron von den Lions überlaufen

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24 Stunden nach dem Auftaktsieg gegen die Lakers kassierte Gottéron gestern Abend im Hallenstadion eine verdiente Niederlage. Die ZSC Lions präsentierten sich agiler, entschlossener und in der Defensive stabiler als die Gäste, die damit schonungslos aufgezeigt bekamen, dass noch eine deutliche Steigerung in sämtlichen Bereichen erforderlich ist, um mit den ganz grossen Kalibern dieser Liga rivalisieren zu können.

Alles begann für die Freiburger mit dem Wiedersehen eines alten Bekannten. Auch weil die a priori etatmässige Nummer 1 im Kasten der Zürcher, Lukas Flüeler, am Donnerstag im verlorenen Startspiel in Lugano mindestens einmal eine unglückliche Figur abgegeben hatte, war es nicht wirklich eine Überraschung, dass gestern Ludovic Waeber im Tor der Gastgeber zu seinem Debüt kam. Es ist ein klassischer Schachzug der Trainer, Torhüter gegen ihre Ex-Clubs auflaufen zu lassen. Ob diese taktische Spielerei tatsächlich der Weisheit letzter Schluss ist, sei an dieser Stelle dahingestellt. Denn auf den ersten Blick scheint es eher ein Vorteil für den Gegner zu sein, der die Stärken und Schwächen seines Ex-Goalies bestens kennt. Gestern ging der Poker von Lions-Coach Rikard Grönberg auf, und Waeber konnte – ohne allerdings über sich hinauswachsen zu müssen – gegen seine langjährigen Teamkollegen als Sieger vom Eis.

Waeber kalt erwischt

Dabei hatte der Abend für «Ludo», der in sechs Saisons 29 National-League-Partien für Gottéron bestritten hatte, denkbar schlecht begonnen. Schon der erste Schuss auf sein Gehäuse passte. Youngster Sandro Schmid, tags zuvor beim Startsieg gegen die Lakers bereits einer der Aktivposten der Freiburger, traf in der 4. Minute nach einer 3-gegen-1-Situation zum 0:1. Anders als im Tessin vermochte der meistgenannte Titelfavorit bei seiner Heimpremiere aber vehement zu reagieren. Zeitweise entwickelte sich ein wildes Spiel, es ging von einer Seite zur anderen, das allerdings mit klaren Vorteilen für die Zürcher. Gottéron verlor zusehends die Ordnung. Hinzu kam, dass sich Gottéron mit den ersten Strafen der Saison selber in Schwierigkeiten brachte. Die individuell hochklassigen Zürcher konnten ein dominantes Überzahlspiel aufziehen, das sie im zweiten Anlauf auszunutzen vermochten. Torschütze Schmid musste von der Kühlbox aus mit ansehen, wie Denis Hollenstein vor dem völlig machtlosen Reto Berra nur noch ablenken musste (16.).

Erwartungsgemäss war das Tempo im Vergleich zum Vortag im Spiel gegen die bescheidenen St. Galler ungleich höher. Zürichs Königstransfer, der NHL- und KHL-erprobte Sven Andrighetto, oder der Kanadier Garrett Roe konnte die Freiburger Defensive mit dem Debütanten David Aebischer immer wieder in Verlegenheit bringen. Und hatte Gottéron die Scheibe mal unter Kontrolle, haperte es mit der Angriffsauslösung gewaltig. Meist blieb den Gästen nur, den Puck tief ins gegnerische Drittel zu «chippen». Einmal im Bandenkampf, fehlte den Freiburgern dann jedoch häufig die nötige Energie, um die Scheibe auszugraben.

Hollensteins Doppelschlag

Anders die Lions, die geradezu fulminant ins zweite Drittel starteten und ganz offensichtlich beweisen wollten, dass die 0:4-Schlappe beim HC Lugano nur ein Ausrutscher war. Hatten sich die Freiburger in der ersten Pause neu sortieren wollen, dann ging das gründlich schief. Mit einem Doppelschlag innert 22 (!) Sekunden schnürte Hollenstein seinen Hattrick – und schockte damit Gottéron nachhaltig. «Dieser Doppelschlag tat weh – und war wohl der Wendepunkt», analysierte der junge Aebischer nach Spielende. Dazu erwies sich das Team von Christian Dubé über die 60 Minuten weg als zu wenig gradlinig. So konnte es etwa bei Spielhälfte die Scheibe gut drei Minuten im gegnerischen Drittel halten, richtig gefährlich wurde es für Waeber dabei aber kaum. Derweil die Formation um Schmid, Yannick Herren und Chris DiDomenico immer wieder Nadelstiche zu setzen vermochte, bestanden andere diesen ersten veritablen Härtetest der Saison nicht. Stellvertretend sei der unsichtbare Viktor Stalberg erwähnt, der kaum rechtfertigen konnte, weshalb er erneut den Vorzug vor seinem schwedischen Landsmann Daniel Brodin erhielt.

«Muss noch viel lernen»

Unter solchen Voraussetzungen war nur schwer vorstellbar, wie die Gäste noch Punkte aus dem Hallenstadion entführen sollten. Tatsächlich besiegelte das 4:1 die Freiburger Niederlage. Der zweite Treffer des stark aufspielenden Schmid sechs Minuten vor Schluss war nur noch Resultatkosmetik, zumal Hollenstein gar noch ein viertes Mal zuschlug, als Berra sein Tor verlassen hatte. «Wir wussten, dass Zürich ein gutes und schnelles Team hat», sagte Aebischer, «wir müssen nun die individuellen Fehler korrigieren.» Über seine ersten 12 Minuten Eiszeit in der höchsten Spielklasse zeigte er sich glücklich: «Ich habe einiges gut gemacht, muss aber noch viel lernen.»

Gelegenheit dazu bekommt David Aebischer morgen in der zweiten Runde des Cups, in der die Freiburger anders als gestern im Hallenstadion bei Swiss-League-Club Sierre wieder die Favoritenrolle übernehmen.

Telegramm

ZSC Lions – Gottéron 5:2 (1:1, 2:0, 2:1)

Hallenstadion. Zuschauer. SR: Hebeisen/Piechaczek (Stuber/Steenstra). Tore: 5. Schmid (Herren, DiDomenico) 0:1. 16. Hollenstein (Krüger, Geering/Ausschluss Schmid) 1:1. 22. (21:47) Hollenstein (Pettersson) 2:1. 23. (22:09) Hollenstein (Morant) 3:1. 51. Ch. Baltisberger 4:1. 54. Schmid (Herren) 4:2. 59. Hollenstein 5:2 (ins leere Tor). Strafen: 3-mal 2 Min. gegen die ZSC Lions, 5-mal 2 Min. gegen Gottéron.

ZSC Lions: Waeber; Marti, Noreau; Geering, Ph. Baltisberger; Berni, Trutmann; Morant; Andrighetto, Garrett, Ch. Baltisberger; Wick, Krüger, Pettersson; Hollenstein, Diem, Prassl; Pedretti, Schäppi, Simic; Sigrist.

Freiburg-Gottéron: Berra; Furrer, Sutter; Abplanalp, Gunderson; Chavaillaz, Aebischer; Jecker, Kamerzin; Stalberg, Desharnais, Bykow; Herren, Schmid, DiDomenico; Marchon, Walser, Rossi; Mottet, Bougro, Sprunger.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Blindenbacher, Capaul und Bodenmann (alle verletzt), Gottéron ohne Brodin (überzähliger Ausländer) und Jobin (überzählig).

Die FN-Besten: Hollenstein und Schmid.

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