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«DiDo» läuft auch ohne Pfiffe heiss

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Es war in vielerlei Hinsicht ein spezielles Spiel gestern Abend in Langnau. Zuschauer waren auf Geheiss des Kantons Berns in der Ilfis-Halle keine zugegen. Damit bleibt vorderhand auch die Frage offen, wie die Tigers-Fans auf die Rückkehr ihres einstigen Lieblings und Querulanten in Personalunion, Chris DiDomenico, reagieren, der das Emmental im Frühling bereits zum zweiten Mal im Zwist verlassen hatte. Um es vorwegzunehmen: Der Langnauer Anhang hätte genug Möglichkeiten gehabt, DiDomenico auszupfeifen. Besonders war überdies, dass es für den Kanadier und seine Freiburger Teamkollegen das erste Spiel seit dem 10. November und dem Heimsieg gegen Lugano war. Danach musste die Mannschaft in Quarantäne, weil gleich mehrere Spieler positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Erst am Samstag konnte Gottéron aufs Eis zurück, mehr schlecht als recht, das Niveau im Training sei 1.-Liga-ähnlich gewesen, wie Trainer Christian Dubé ernüchtert hatte feststellen müssen.

DiDomenico macht den DiDomenico

Und nun traten die Freiburger gestern bei einem Team an, dass in der Zwischenzeit vier Spiele bestritten hatte und trotz drei Niederlagen immerhin voll im Rhythmus war, während die Gäste in ihren eigenen vier Wänden irgendwie versucht hatten, zwischen Küche und TV halbwegs fit zu bleiben. Von der mentalen Verfassung ganz abgesehen. Der Spassfaktor sei in diesen für alle ungewissen Zeiten so gut wie abhandengekommen, hatte Dubé die allgemeine Gemütslage beschrieben. Die Gäste konnten dann auf dem Eis erwartungsgemäss nicht kaschieren, dass sie aus einer Zwangspause zurückkamen. Puckkontrolle, Spielverständnis, Spritzigkeit – es ist nur eine Auswahl der Dinge, die bei den Freiburgern nicht richtig klappen wollten. Das Glück Gottérons war, dass ein Spitzenteam diese Unzulänglichkeiten wohl schneller ausgenutzt hätte, als es die letztplatzierten Tigers taten. Es brauchte schon die Schauspielkunst von «DiDo», der nach dem Beinstellen eines Gegners zu offensichtlich zum Flug abhob, und das daraus resultierende Powerplay, damit die Gastgeber das Skore durch Erik Brannström eröffnen konnten. Spätestens jetzt war klar, dass der Kanadier keine Fans benötigt, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Nun war der Provokateur vom Dienst an alter Wirkungsstätte so richtig im Spiel. Wenig später holte DiDomenico selbst eine Strafe heraus – die ungenutzt blieb –, und fünf Sekunden vor der ersten Pausensirene war er gleich selbst mit einem Ablenker für den Ausgleich besorgt. Ein subtiler Crosscheck und ein gepflegter Trash-Talk beim Wiederanspiel rundeten die ersten 20 Arbeitsminuten des Kanadiers nach überstandener Quarantäne ab.

Freiburger Premieren

Etwas gegen den Spielverlauf übernahm Gottéron – bei dem Neuzugang Mauro Jörg und Junior Benjamin Brasey (ein Neffe des legendären Patrice Brasey) ihr Debüt gaben – in der 26. Minute gar die erstmalige Führung. Samuel Walser luchste einem Langnauer die Scheibe ab, leitete einen Konter ein und konnte nach einem Schuss von Jordann Bougro, der damit seinen ersten Skorerpunkt in der National League erzielte, zum 1:2 abstauben. Die Tigers konnten sich derweil immer wieder im Drittel der Freiburger festsetzen, fanden in Reto Berra aber ihren Meister oder bekundeten Pech wie beim Lattenknaller Benjamin Neukoms (37.). Es war bereits das zweite Mal, dass das Heimteam nur das Metall traf. Das 2:2 fiel dann doch noch. Nach einem verlorenen Bully von DiDomenico traf Alexei Dostoinov in der 46. Minute, zu einem Zeitpunkt, als die Beine der Freiburger zusehends schwerer wurden und Langnau seinen Rhythmus- Vorteil ausspielen konnte. Trotzdem hatte Gottéron die neuerliche Führung auf dem Stock: Andrei Bykow enteilte und wurde vom Ex-Teamkollegen Andrea Glauser klar am Abschluss gehindert – der Penalty-Pfiff blieb aber aus.

«Es war ein Geknorze»

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst schoss Ben Maxwell die Tigers gut fünf Minuten vor Ende in Front, ehe Yannick Herren im Powerplay eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene zum wichtigen 3:3 traf. Beinahe wäre es dennoch nicht zu einer Overtime gekommen, doch Langnau traf zum dritten Mal an diesem Abend nur die Torumrandung. In der Verlängerung hatte dann Gottéron das bessere Ende für sich: DiDomenico – wer sonst – leitete einen Angriff mustergültig ein, und Ryan Gunderson schoss zum vierten Sieg der Freiburger im fünften Spiel ein.

«Das Spiel ging irgendwie an uns vorbei, es war schwer, den Rhythmus zu finden», bilanzierte Herren. «Es war ein Geknorze. Aber wir haben Charakter gezeigt.» Für Gottéron stehen nun noch die Spiele in Bern und Lausanne mit «DiDo» als neuem Topskorer an, bevor der Verband entscheidet, wie es mit der Saison angesichts der Covid-19-Pandemie weitergehen wird.

Telegramm

SCL Tigers – Gottéron 3:4 (1:1, 0:1, 2:1, 0:1) n. V.

Ilfishalle. Keine Zuschauer. SR: Salonen/Müller (Pitton/Gurtner). Tore: 14. Brannström (Glauser, Maxwell/Ausschluss DiDomenico) 1:0. 20. (19:55) DiDomenico (Gunderson) 1:1. 26. Walser (Bougro) 1:2. 46. Dostoinov (Berger) 2:2. 56. Maxwell (Earl) 3:2. 59. Herren (Gunderson, DiDomenico/Teamstrafe Langnau) 3:3. 61. Gunderson (Herren, DiDomenico) 3:4. Strafen: je 2-mal 2 Minuten.

SCL Tigers: Punnenovs; Brannström, Glauser; Leeger, Blaser; Erni, Grossniklaus; Huguenin, Schilt; Weibel, Maxwell, Earl; Berger, Diem, Dostoinov; J. Schmutz, F. Schmutz, Neukom; Kuonen, Melnalksnis, Sturny.

Freiburg-Gottéron: Berra; Jecker, Sutter; Chavaillaz, Gunderson; Kamerzin, Aebischer; Brasey; Stalberg, Marchon, Brodin; Mottet, Bykow, Sprunger; Herren, Schmid, DiDomenico; Jörg, Walser, Rossi; Bougro.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Lardi, Andersons, In-Albon (alle überzählig), Gottéron ohne Abplanalp, Furrer und Jobin (alle verletzt) sowie Desharnais (überzähliger Ausländer). – 11. Pfostenschuss Weibel, 37. Lattenschuss Neukom. – Timeout Gottéron (59.).

Die FN-Besten: Brannström, DiDomenico.

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